Neu im Bücherschrank (47): C.C. Bergius — La Baronessa

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Die Ent­buch­clu­bisierung des Büch­er­schranks mein­er Eltern nähert sich dem Ende. Dieses Mal mit einem Autor, der maßge­blich über den Ber­tels­mann Buch­club mil­lio­nen­fache Buchverkäufe feiern kon­nte und heutzu­tage völ­lig unbekan­nt ist. Nur ein­er sein­er Schinken wurde bis­lang ver­filmt. Damals bewarb der Ver­lag das Werk so:

La Barones­sa ist eine betörend-sinnliche Agentin — durchtrieben, schlau, skru­pel­los, scham­los. Sie ist eine Spi­onin, die niemals aufgibt, die immer einen Ausweg find­et, die hem­mungs­los ihre weib­lichen Reize ein­set­zt, wenn es gilt, Geg­n­er auszuschal­ten, »umzu­drehen« oder zu vernichten.

La Barones­sa ste­ht als Agentin in deutschen Dien­sten, eine »Mata Hari« des Drit­ten Reich­es, die in Wirk­lichkeit aber nur eins im Auge hat: sich selb­st. Es geht ihr nur darum, eigene Ziele zu ver­fol­gen und per­sön­liche Rache zu nehmen. In Jugoslaw­ien kauft sie von den Par­ti­sa­nen Waf­fen und zahlt mit englis­chen Pfun­den, die täuschend echt nachgemacht wur­den — im KZ Sachsenhausen.

In Ital­ien ver­wick­elt sie Beteiligte und Unbeteiligte in riskante Unternehmungen. Sie dirigiert Men­schen an unsicht­baren Fäden wie Mar­i­onet­ten, beschwört Ver­wick­lun­gen und Katas­tro­phen her­auf. C. C. Bergius erzählt die Geschichte der »La Barones­sa« ein­dringlich und mit den Ken­nt­nis­sen eines Mannes, der als Pilot an diesem Krieg teil­nahm und führende Per­sön­lichkeit­en des Drit­ten Reich­es zu fliegen hat­te: Ein pack­ender Thriller aus dem Zweit­en Weltkrieg, nach Lan­dung der Amerikan­er in Italien.

Mit anderen Worten: 70er Jahre Trash.

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Bauchtanzkurs in den Herbstferien

In der zweit­en Woche der Herb­st­fe­rien bietet das Jugendzen­trum Mikx unter fachkundi­ger Anleitung wieder die Möglichkeit die Grund­be­griffe des Bauch­tanzes ken­nen und tanzen zu lernen.

Das Ange­bot find­et statt am Dien­stag, den 29., Mittwoch den 30. und Don­ner­stag, den 31.10. jew­eils von 14.00 bis 17.00 Uhr.

Die Teil­nahme ist kosten­los und richtet sich an alle Inter­essierten ab 12. Jahre. Anmel­dung im Mikx von Dien­stags bis Fre­itags zwis­chen 14.00 und 15.00 unter :938897400

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Neu im Bücherschrank(46): Margery Sharp — Die vollkommene Lady

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Julia, die noch nicht vol­lkommene Lady, hat es schw­er. Nicht nur, daß Gerichts­beamte ihre Habe pfän­den und sie kein Geld hat, die Miete für die Möbel zu zahlen, muß sie überdies noch nach Frankre­ich reisen, eine Herzen­san­gele­gen­heit ihrer Tochter, die sie jahre­lang nicht gese­hen hat, on Orn­dung zu brin­gen. Wo also soll Julia das Reisegeld auftreiben, und wie soll sie eine vol­lkommene Lady werden?

Prob­leme, die das Leben schreibt. Das Buch ist als friv­o­le Farce 1948 ver­filmt wor­den. Die Autorin wurde später durch ihre Bern­hard-und-Bian­ca-Geschicht­en berühmt.

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Abgeholt werden

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Das passt ja wieder schön zueinan­der. Das Auto­haus Simon ver­anstal­tet aber­mals eine Akademie oder wie immer deren Redewese dies­bezüglich auch ist und der ein­ge­ladene Ref­er­ent doziert über ein ange­blich­es Kaufver­hal­ten heutiger Kun­den. Die Quint-Essenz ist so etwas wie: Kun­den informieren sich vor dem Kauf eines Pro­duk­tes über die Qual­ität des Pro­duk­tes und fra­gen andere, die das Pro­dukt gekauft haben, was sie davon hal­ten. Ganz neues Ver­hal­ten, würde ich auch sagen. Und weiter:

Mod­erne Ser­vices ori­en­tieren sich am gesamten Kauf­prozess und holen den Kun­den stets dort ab, wo er sich ger­ade befind­et. Das gilt für externe Kanäle wie Face­book, YouTube und Twit­ter genau­so wie für eigene Kanäle wie Blogs, Foren oder Chats. So wirken Ser­vices im Kauf­prozess umsatzfördernd.

Kürzt man da alle PR-Metaphorik raus, geht es im Kern nur um ein ein­lul­len­des Verkauf­s­ge­spräch, das man anstreben soll. Inter­es­san­ter Weise meint man beim Dum­my-Mag­a­zin bezüglich der Aus­rich­tung genau das Gegenteil:

Den Leser dort abholen, wo er ste­ht“: Dieses schau­rige Bild wird von Medi­en­leuten gern ver­wen­det, um ihre Arbeit zu beschreiben. Das heißt: Bitte nur das liefern, was nicht weh tut, nicht aufregt, nicht zum Nach­denken anregt. Der Leser, diese volatile Krea­tur, darf näm­lich nicht zu sehr gefordert wer­den, son­st kündigt er wom­öglich das Abo. Wir haben in den ver­gan­genen zehn Jahren genau die gegen­teilige Erfahrung gemacht.

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Neu im Bücherschrank(44): Heinz Commer — Die Unersetzlichen

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Ja, und während ander­norts Mar­ket­inglei­t­erin­nen wegen Ver­wen­dens von Peu­do­ny­men aus Grup­pen aus­geschlossen wer­den, küm­mern wir uns mal lieber um’s All­t­ags­geschäft und mis­ten erst ein­mal weit­er aus. Dies­mal trifft es Heinz Com­mers Die Uner­set­zlichen — Ein Buch für Gehalt­sempfänger. Hier­bei han­delt es sich um eine Anleitung, durch die der sich dafürhal­tenden Unersetzliche

tre­f­flich in der Lage [ist], poli­tis­che oder inter­na­tionale, freilich auch betriebliche Ver­schwörun­gen zu ini­ti­ieren, denen Com­mer in seinem Buch bre­it­en Raum gibt.

wie man anno Tuck bei der Zeit schrieb. Na, dann.

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Gewinnspiel: Christian Steiffen

Am 12. Okto­ber stellt Chris­t­ian Steif­f­en erst­mals der Öffentlichkeit sein allererstes Album Arbeit­er der Liebe vor. Und wir lassen uns nicht lumpen und ver­anstal­ten ein kleines Gewinnspiel.

Steifengewinnspiel

Zu gewin­nen gibt es:

1. Preis 2 Karten für das Chris­t­ian-Steif­f­en-Konz­ert am 12.10. 2013 in der Kleinen Frei­heit in Osnabrück.
2. Preis Die Maxi-CD von Chris­t­ian Steif­f­en mit den Welth­its Ich hab die ganze Nacht von dir geträumt, Sex­u­alverkehr, Ich fühl mich Dis­co und Eine Flasche Bier.
3. Preis Das Buch “Zweierk­isten” von Meike Win­nemuth und Peter Praschl aus unser­er Bücherk­iste. War nix anderes mehr da.

Wie kann man teilnehmen?

Teil­nehmer kön­nen Lose erwer­ben, aus denen ein Gewin­ner­los gezo­gen wird. 1 Los gibt es für jeden, der einen Kom­men­tar hier hin­ter­lässt, 2 Lose für einen Face­book-Beitrag “Ich möchte zum Steif­f­en http://ibbtown.com/13632” (Text darf angepasst wer­den, Link muss bleiben) und 3 Lose für einen Blog­beitrag, der auf diese Seite ver­weist. Der Rechtsweg ist aus­geschlossen. Das Gewinn­spiel endet am 30. Sep­tem­ber um 23:59 Uhr. Gewin­ner wer­den benachrichtigt. Viel Glück!

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Googlescheu

Fängt ja gle­ich wieder gut an. Die IVZ berichtet über die Inter­ne­tauftritte der poli­tis­chen Bewer­ber für die Bun­destagswahl 2013 und schreibt:

Christophe Lüt­te­mann (FDP) — Der Googlescheue: FDP-Kan­di­dat Christophe Lüt­te­mann ist bei Google zunächst schw­er zu finden.

Ja, das stimmt natür­lich. Wenn man den Namen des FDP-Kan­di­dat­en Christophe Lüttmann bei der Google-Suche falsch schreibt, ist er schw­er zu finden. 

Aber auch beim SPD-Kan­di­dat­en Jür­gen Coße hat man Spek­takuläres herausgefunden:

Bei seinem Slo­gan „Weniger ich — mehr Wir“ bedi­ente er sich bei der „Delphi2017“-Studie.

Sich­er, sich­er. Jür­gen Coße hat sich stumpf bei der Del­phi2017-Studie aus dem Jahr 2007 bedi­ent. Oder irgendwem, der diesen Slo­gan vor 2007 ver­wen­det hat. Entwed­er sowas oder das ist das offizielle Mot­to der SPD zum Bun­deswahlkampf 2013. Kön­nte auch sein. Aber das wäre vielle­icht etwas weit hergeholt.

Auch

Der Kan­di­dat der Piraten­partei macht sich rar im Netz und bleibt prak­tisch unsichtbar.

Natür­lich — prak­tisch unsicht­bar! Wenn man nicht mal seinen Namen bei Google ein­gibt. Oder bei Maz­ztv vor­beis­chaut. Oder bei der WN. Oder bei der Mün­ster­schen Zeitung. Oder der Mün­ster­schen Volk­szeitung. Oder bei volksentscheid.de. Oder auf diversen Piraten­partei-Seit­en. Sie sehen schon: Prak­tisch unsichtbar!

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Normalerweise

POPCORN! Die Mar­ket­inglei­t­erin der IVZ hat sich in der Face­book-Gruppe Ich komme aus Ibben­büren und erin­nere mich noch an… zu Wort gemeldet. Im Laufe der Kon­tro­verse hat sich mit­tler­weile ein Admin­is­tra­tor der Gruppe sein­er Admin­is­tra­tionsauf­gabe ent­binden lassen — warum auch immer. Die Mar­ket­inglei­t­erin wider­spricht der Behaup­tung, das Gespräch mit der angerufe­nen Per­son habe einen nöti­gen­den Charak­ter gehabt:

Dieses Tele­fonat ist ein ruhiges und sach­lich­es Gespräch gewe­sen, an dessen Ende eine Ein­ladung an Frau Strick­er und ihre (gerne auch ivz-kri­tis­chen) Fre­unde und Bekan­nte in unser Presse­haus stand. Wir haben kurz darüber gesprochen, ob sie sich bei ein­er Tasse Kaf­fee vielle­icht einen Ein­druck von jour­nal­is­tis­ch­er Arbeit machen möchte und uns dann fre­undlich verabschiedet.

Man hat also Scherze geris­sen, Tele­fon­num­mern aus­ge­tauscht und sich für die Kirmes verabre­det nicht rechtliche Schritte ange­dro­ht, nicht Details aus dem Face­book-Pro­fil oder dem IVZ-Pro­fil der angerufe­nen Per­son am Tele­fon vorge­le­sen und nicht gedro­ht, den IVZ-Online-Account der Mut­ter der Angerufe­nen zu sper­ren. Die Angerufene lügt wohl.

Umso fas­sungslos­er war ich am Tag darauf, als wir fest­gestellt haben, was für eine Welle in dieser Gruppe los­ge­treten wurde.

Da wäre ich aber auch fas­sungs­los. Da erk­lärst du ein­er Per­son mal in aller Ruhe die juris­tis­che Lage und dann geht die gle­ich ins Inter­net und pet­zt das. So war das Ein­schüchtern aber nicht geplant.

Zu der Debat­te, woher wir ihre Tele­fon­num­mer haben, kann ich nur sagen: von Frau Strick­er selb­st, inkl. der Ein­willi­gung, sie kon­tak­tieren zu dür­fen. Dies dürfte Frau Strick­er sehr wohl bewusst gewe­sen sein, hat sie doch direkt nach unserem Gespräch eben diese Kon­tak­t­dat­en samt der Ein­willi­gung zur Nutzung dieser bei uns gelöscht.

Hm. Also, da ruft die Mar­ket­inglei­t­erin jeman­den an, direkt nach dem Gespräch löscht dieser Jemand seine per­sön­lichen Dat­en bei der IVZ, was die Mar­ket­inglei­t­erin irgend­wie mit­bekommt. Den­noch ist sie am fol­gen­den Tag ganz über­rascht, dass dieser Jemand sich eingschüchtert fühlt und das öffentlich äußert? Nein, wer hätte da auch eine Verbindung sehen können?!!11!!elf!

Ich habe Frau Strick­er lediglich gebeten, den kopierten Artikel zu ent­fer­nen (nicht ihre gesamten Posts!) und in Zukun­ft doch davon abzuse­hen, das Leis­tungss­chutzrecht zu verletzen.

Wie pein­lich ist das denn? Schon IVZ-Geschäfts­führer Klaus Rieping hat­te eingeräumt, kein Jurist zu sein und sich “mit allen Untiefen der Recht­sprechung” nicht auszuken­nen, wonach er Leis­tungss­chutzrecht für Pres­sev­er­lage und Urhe­ber­recht ein­fach durcheinan­der wirbelte. Zuvor ruft die Mar­ket­inglei­t­erin der IVZ eine Face­book-Nutzerin an und bit­tet sie, nicht weit­er das Gesetz für Pres­sev­er­leger zum Schutz vor gewerblich­er Aus­nutzung von Pres­se­tex­ten durch Such­maschi­nen zu ver­let­zen. Ein Gesetz, das auf die Angerufene über­haupt keine Anwen­dung find­et. Großes Kino! Wer nicht weiß, was dieses Leis­tungss­chutzrecht für ein Gesetz ist und wozu es dienen soll, sollte vielle­icht bess­er nicht solche Anrufe im Auf­trag eines Ver­lages machen.

Ich hätte mir sehr gewün­scht, dass von Anfang an ein offen­er und ehrlich­er Dia­log geführt wor­den wäre. Ohne per­sön­liche Anfein­dun­gen, ohne Ver­leum­dun­gen, dafür unter Ein­beziehung aller Beteiligten.
So, wie es das Haus IVZ nor­maler­weise zu tun pflegt.

Ups, mir ist da ger­ade mein Pop­corn-Eimer auf den Boden gek­nallt. Nor­maler­weise? Schönes Wort. Manch­mal, z.B. wenn man einen Bericht über ange­bliche Kanadagänse am Torf­moorsee macht, ignori­ert man in der öffentlichen Darstel­lung auch mal Ein­wände, wie z.B. dass wed­er Pas­san­ten noch der WDR, der den Torf­moorsee abge­filmt hat, zur behaupteten Zeit Kanadagänse gese­hen haben. Stattdessen fragt man lieber öffentlich danach, was mit diesen Gänsen passieren soll. Und dem­jeni­gen, der den Ein­wand bringt, schleud­ert man entgegen:

Dafür, dass Sie nie­man­den gefun­den haben, der die Gänse eben­falls gese­hen hat, kön­nen wir wirk­lich nichts.

Ja, Herr Wacht­meis­ter, was kann ich dafür, dass Sie nie­man­den find­en, der den rosa Ele­fan­ten auch gese­hen hat, dem ich aus­gewichen bin, bevor ich den Unfall gebaut habe?

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