Teletubbyjournalismus

Das muss man auch erst­mal hin­bekom­men: Zweimal dieselbe, abgeschriebene Polizeimel­dung untere­inan­der druck­en . Da kommt man mit Satire gar nicht mehr gegen an.

Aktu­al­isierung 20.30 Uhr

Auf der Inter­net­seite der IVZ kri­tisiert ein Leser die Dop­pel­berichter­stat­tung. Inzwis­chen taucht auf den Seit­en der IVZ auch die Mel­dung auf, dass ab dem 18. August die Nutzer nur noch unter Klar­na­men kom­men­tieren dür­fen. Der Zeit­punkt ist etwas merk­würdig, denn über­haupt und in let­zter Zeit gibt es kaum Kom­mentare auf der Seite. Als Begrün­dung für den Schritt wird eine Trans­parenz, die für die IVZ eh schon beste­ht, genan­nt .

Ich bin ja mal ges­pan­nt, ob dann kün­ftig auch die Redak­teure mit Klar­na­men kom­men­tieren. Und wie man die aus­drück­liche Ein­willi­gung aller Nutzer ein­holen will, die man rein juris­tisch für so einen áus daten­schutzrechtlich­er Sicht beden­klichen Schritt braucht.

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Talentfrei und Spaß dabei

Heute war jemand aus Ibben­büren wieder mal im Fernse­hen und zwar müt­ter­lich­er­seits bei Fam­i­lien im Bren­npunkt, was bei RTL ambi­tion­s­los versendet wird. Vollp­fos­ten vor der Kam­era wäre auch ein schön­er Titel für dieses tal­ent­be­fre­ite Herumdil­letantieren gewe­sen, für das man ein­fach schmerzbe­fre­it sein muss. Erwarten uns nun die näch­sten Grillsaucen?

Wo wir ger­ade dabei sind: Der Dieter aus Essen ist wieder anschaubar.

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Dank an imaginäre Leser

dankeivz Schon ein paar Mal hat sich die IVZ on- und offline bei ange­blich 10.000 täglichen Lesern ihres Inter­ne­tange­bots bedankt. Klingt gut, kön­nte man mit angeben — wenn man mal darstellt, woher diese Zahl stammt. Sind das die Besuch­er der eige­nen Inter­net­seite? Wer­den auch die Zugriffe von nicht ein­gel­og­gten Besuch­ern mit­gezählt, die gar keine Artikel lesen kön­nen? Oder addiert zusät­zlich die Face­book-Nutzerzahlen? Twit­ter­nutzerzahlen? Die IVZ, die ja gerne mal Prob­leme mit dem Unter­schei­den von Klick- und tat­säch­lichen Benutzerzahlen hat, erk­lärt diese Zahl bis­lang nicht. Zumin­d­est nicht in den eige­nen Medien.

Allerd­ings find­et sich auf den Seit­en des Medi­a­dat­en Ver­lages unter Beru­fung auf die IVW-Analyse des 2 Quar­tals 2014 eine Zahl zu den Inter­net­seit­enbe­such­ern der IVZ: 217988. An die IVW geben Ver­lage aktuelle Reich­weiten­zahlen ihrer Zeitun­gen. Wenn diese Zahl einzelne, tägliche Benutzer inner­halb eines Monats bedeuteten, käme die IVZ damit auf 7266 Leser täglich. Nur: Das sind es nicht. Angegeben wer­den Page Vis­its, nicht Unique Vis­its. Mit Page Vis­its sind in der Wortver­wen­dung von Google, und Google nimmt die IVZ zur Analyse ihrer Nutzerzahlen, aufgeze­ich­nete Besuche ein­er Seite durch eine IP-Adresse mit Pausen von min­destens 30 Minuten zwis­chen Besuchen. Ein­fach­er aus­ge­drückt: Rufe ich mor­gens die Seite der IVZ auf und eine halbe Stunde später noch ein­mal und abends wieder, habe ich 3 Page Vis­its erzeugt. Ich bin aber nur ein einziger Leser.

Um es noch lustiger zu machen: Es gibt nicht nur Per­so­n­en, son­dern auch Com­put­er, die Inter­net­seit­en aufrufen. Man nen­nt diese Com­put­er Bots. Die Angabe Googles zu Page Views ist nicht von vorn­here­in Bot bere­inigt.

Die Zahl von 10.000 dig­i­tal­en Lesern erscheint somit etwas dubios.

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Muss erst etwas passieren?

Die Saure-Gurken-Zeit im Som­mer ist seit jeher ein Prob­lem für die Zeitun­gen: Wenn die Leute in den Urlaub fahren, die Vere­ine kaum Ver­anstal­tun­gen haben und auch von der Poli­tik nichts zu hören ist, dann wird es noch schwieriger, die Zeitung voll zu kriegen. 

Die IVZ schoss ver­gan­gene Woche allerd­ings mit 4 gehalt­losen Artikeln (24. Juni, 25. Juni, 26. Juni, 28. Juni) über eine Bahn­schranke den Vogel ab: Man inter­viewte u.a. vor der Schranke Wartende, ob die Schranke an der Bahn rechtzeit­ig run­ter­fahre. Auf die Art hätte man auch im Super­markt Hin­ten-in-der-Schlange-Ste­hende fra­gen kön­nen, ob der Bezahlvor­gang zu lange dauert. Oder man fragt sich, wie lange Roll­stuhlfahrer zur Über­querung brauchen und wie viel Zeit man beim Über­queren des Bah­nüber­gangs braucht, wenn man unter­wegs ein Taschen­tuch verliert.

Stellen Sie sich nur mal vor, es fährt ein Roll­stuhlfahrer über die Gleise, muss nochmal zurück, weil er unter­wegs seine Tem­pos liegen gelassen hat, und dann geht dem Rol­li der Saft aus.

Was soll bei so einem Jour­nal­is­mus rumkommen? 

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Kein einfaches Pflaster

Zwei Mel­dun­gen aus Düs­sel­dorf mit Bezug zum Teck­len­burg­er Land trudeln hier ger­ade ein:

Zum Einen wurde ein junger Mann aus dem Teck­len­burg­er Land nach dem Besuch der Alt­stadt im Hof­garten über­fall­en und aus­ger­aubt. Über­raschend ist das nicht. Rund um die Alt­stadt gibt es allerd­ings diverse Eck­en, die wenig besucht und schlecht ein­se­hbar sind, daher würde ich für Besuche rat­en, seinen Heimweg vorher zu pla­nen und besten­falls auf Taxis und Straßen­bah­nen, ger­ade wenn man alleine oder in Kle­in­st­grup­pen unter­wegs ist, zurück zu greifen.

Die zweite Mel­dung ist erfreulich­er: Lars Unner­stall, bish­er bei Schalke 04 unter Ver­trag, bei diesen ins Hin­tertr­e­f­fen ger­at­en und an den FC Aarau aus­geliehen, wech­selt zu For­tu­na Düs­sel­dorf. Sein Ein­stand im Team von Oliv­er Reck endete mit einem 12:1‑Sieg.

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Ins Wasser gefallen

Da wollte man seit­ens der Stadt und der IVZ zu Hauf Leute dazu bewe­gen, bei ein­er Aktion von Coca Cola mitzu­machen, um für einen Wasser­spielplatz finanzielle Mit­tel zu erhal­ten. Reizvoll für sie war es, dass die Aktion unterm Strich kein Geld kostet. Einen Preis hat man den­noch zu zahlen: Man schaufelt über die ange­wor­be­nen Mit­mach­er deren bei Face­book angegebe­nen Dat­en sowie Fre­un­deslis­ten direkt in die Daten­bank von Coca Cola. So bil­lig kom­men Konz­erne son­st nicht an sen­si­ble Daten.

Gewon­nen hat man nun für Ibben­büren nichts. Die Aktion ist gehörig ins Wass­er gefall­en. Nicht ein­mal genü­gend Stim­men für einen Trost­preis hat man zusam­men bekom­men. Woran lag es?

Es ist wohl eine Mis­chung aus Unver­mö­gen und Naiv­ität gewe­sen. Wie son­st will man erk­lären, dass Dör­fer mit weni­gen hun­dert Ein­wohn­ern die Ibben­büren­er Aktion weit hin­ter sich lassen konnten?

Wenn man über­haupt bei so ein­er Wer­beak­tion mit­machen muss, dann nur, wenn man über ein Net­zw­erk ver­fügt, dass diese Aktion auch unter­stützen kann. Wie man gese­hen hat: Trotz 19.000 Abo­nen­nten und nach eige­nen Angaben täglich 10.000 Nutzern auf der Inter­net­seite ver­fügt die IVZ nicht über ein solch­es Net­zw­erk. Die Stadtver­wal­tung eben­so wenig.

Man mag das nicht gewusst haben, aber wis­sen kön­nen: Denn es zählt schon seit län­gerem zu den Erfahrungswerten, dass Links in der IVZ kaum dazu führen, dass sich jemand vor den Rech­n­er set­zt und die ver­link­te Seite anklickt.

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