Wie der Kinderwagen der niederländischen Königstochter an einen Ibbenbürener ging

Zur Geburt ihrer Tochter Beat­rix bekam die nieder­ländis­che Kro­n­prinzessin und spätere Köni­gin Juliana zwei Kinder­wa­gen der deutschen Fir­ma Opel & Kühne geschenkt. Einen dieser Kinder­wa­gen gab sie an den Bürg­er­meis­ter von Baarn, der Geburt­stadt ihrer Tochter, mit der Maß­gabe, ihn ein­er Fam­i­lie, die so zusam­menge­set­zt sei wie ihre, zu geben:

Der Vater der Fam­i­lie solle deutsch sein, die Mut­ter Nieder­län­derin und die Erst­ge­borene in Baarn geboren. Es gab eine Fam­i­lie, die zu diesem Wun­sch passte: Die Fam­i­lie von Ernst Rosen­thal, einem Ibben­büren­er Juden, der 1932 vor der sich anbah­nen­den Juden­ver­fol­gung in Deutsch­land in die Nieder­lande geflo­hen war und dort geheiratet hat­te. So bekam die Fam­i­lie den royalen Kinderwagen.

Ernst Rosen­thal hat­te vielle­icht auch deswe­gen Prob­leme in den Nieder­lan­den an Ausweis­pa­piere zu kom­men. Wie durch ein Wun­der über­lebte die Fam­i­lie den Holo­caust. Ernst Rosen­thal starb 1983 in Alkmaar.

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