Morgen wird im Aaseebad ein Fotoshooting veranstaltet, weswegen ab 14 Uhr der Eintritt frei ist.
Threads in Europa verfügbar
Der soziale Netzwerkdienst Threads des amerikanischen Konzerns Meta Platforms, dem auch Facebook, WhatsApp und Instagram gehört, ist ab heute für Nutzer aus Europa offiziell verfügbar.
Nach dem ersten Testen kann man sagen, dass man dies und das beim Facebook-Konzern verstanden hat. Das Fediverse hat vor Augen geführt, wie ein weiter durchdachtes heutiges Netzwerk aussehen kann, und daran orientiert man sich offentlich mit Übersetzungsmöglichkeit anderssprachiger Beiträge, Audioaufnahmemöglichkeit mit gleichzeitiger Transkiption und einer in Aussicht stehenden Verbindung zum Fediverse über ActivityPub.
Es ist zwar im Grunde immer noch ein dezentrales Netzwerk, aber immerhin mit einem Ausblick, daran nicht unbedingt fest zu halten. Sollte das Angebot tatsächlich europäischen Datenschutzanforderungen entsprechen, wäre das auch ansprechend. Und wenn nicht, ist dies vielleicht einfach auch nur ein technischer Schritt nach vorne, von dem sich andere soziale Netzwerke etwas abgucken.
Lesezeichen
Drogen
fluter.de: “Drogengesetze sind keine Naturgesetze”
Gewalt
DTS: Studie: Jugendliche nach Corona nicht gewalttätiger
Politik
tagesschau.de: Berliner Abgeordnetenhaus senkt Wahlalter auf 16 Jahre
Unterhaltung
ivz-aktuell: Kinder umschreiben Weihnachtsbegriffe — Dingsda reloaded
Lesezeichen
- SPIEGEL online: Energiewende in Ibbenbüren: Das giftige Erbe des Kohlestroms (Paywall)
- Stadt Ibbenbüren auf Facebook: Unbekannte sägen Anne-Frank-Baum vor dem Stadtmuseum ab
- kreiszeitung.de: „Ich hatte Todesangst“ – Verkehrsrowdy von der A1 muss happige Geldstrafe zahlen
- Kirche + Leben: Früherer Regens Hartmut Niehues wird Pfarrer in Ibbenbüren
- SPIEGEL online: 69jährige Rentnerin aus Ibbenbüren als IS-Unterstützerin verurteilt
Zitate für Dummies (49)
Auch das heutige Zitat in der Lokalpresse lässt sich nicht im Gesamtwerk des Zitierten finden:
“Dumme und Gescheite unterscheiden sich dadurch, dass der Dumme immer wieder dieselben Fehler macht und der Gescheite immer neue.”
Kurt Tucholsky (1890–1935), deutscher Journalist und Satiriker
Immerhin soll er sich frühzeitig an die neue deutsche Rechtsschreibung gehalten haben.
Veranstaltungstipps 2024
Dezember 2023
20. Ein Weihnachtstraum von Uwe Müller, OsnabrückHalle
23. Tom Gäbel: “A swinging christmas 2023”, Bürgerhaus Ibbenbüren
Januar 2024
1. Neujahrskonzert des Osnabrücker Symphonieorchesters, OsnabrückHalle
6. Florian Schröder, OsnabrückHalle
7. Paul Panzer, Osnabrückhalle
8. Sascha Grammel, OsnabrückHalle
9. Oliver Pocher, OsnabrückHalle
14. Sinfonieorchester Ruhr, Neujahrskonzert, Bürgerhaus Ibbenbüren
18. Shakespeare Company Berlin: Macbeth, Bürgerhaus Ibbenbüren
20. Ina Müller und Band, OsnabrückHalle
25. Sarah Bosetti, OsnabrückHalle
26. Jochen Malmsheimer, OsnabrückHalle
Februar
3. Helge Schneider, EmslandArena, Lingen
4. Heinz Rudolf Kunze & Verstärkung, OsnabrückHalle
21. China Girl 4.0 — Chinesischer Nationalcircus, Bürgerhaus Ibbenbüren
22. Mario Barth„ EmslandArena, Lingen
23. Johann König, OsnabrückHalle
März
1.–3. 2. Ibbenbürener Opernfestival, Bürgerhaus Ibbenbüren
5. Tina — The Rock Legend, Stadthalle Rheine
6. Michael Müller, OsnabrückHalle
7. Max Raabe & Palast Orchester, EmslandArena, Lingen
22. Versengold, EmslandArena, Lingen
23. Torsten Sträter, EmslandArena, Lingen
26. Achim Reichel, OsnabrückHalle
April
11. Laith Al-Deen, Rosenhof
12. Die große Schlager Hitparade — präsentiert von Bernhard Brink, Bürgerhaus Ibbenbüren
13. Aladin — das Musical, Bürgerhaus Ibbenbüren
13. Nico Santos, OsnabrückHalle
16. + 17. Atze Schröder, OsnabrückHalle
20. ABBA on Stage — The Tribute Show, Bürgerhaus Ibbenbüren
20. Christian Steiffen, EmslandArena, Lingen
21. Dietmar Wischmeyer, Rosenhof
Mai
2. Bosse, Halle Münsterland
2. Herbert Knebels Affentheater, OsnabrückHalle
4. Wanda, Jovel Music Hall
14. Sasha, EmslandArena, Lingen
Juni
23. Selig, JVA Vechta
28. Mando Diao, EmslandArena, Lingen
Juli
27. Sting, EmslandArena, Lingen
28. James Blunt, EmslandArena, Lingen
September
7. Ronan Keating, Halle
21. Faber, OsnabrückHalle
26. Bastian Bielendorfer, Bürgerhaus Ibbenbüren
Oktober
9. Philipp Poisel, Osnabrück Halle
10. Bülent Ceylan, OsnabrückHalle
11. Bodo Wartke, OsnbrückHalle
12. Schlagerfest, OsnabrückHalle
17. Annett Lousian, OsnabrückHalle
24. Peter Kraus, EmslandArena, Lingen
26. Helge Schneider, OsnabrückHalle
26. Mighty Oaks, Rosenhof
November
2. Johann König, Bürgerhaus Ibbenbüren
8. Christian Ehring, OsnabrückHalle
15. Nico Santos, OsnabrückHalle
16. Hagen Rether, OsnabrückHalle
20. Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs, OsnabrückHalle
20. Wingenfelder, Rosenhof
21. Ralf Schmitz, OsnabrückHalle
23. Bastian Bielendorfer, OsnabrückHalle
27. Deichkind, EmslandArena, Lingen
Dezember
13. Hans Sigl und Werner Momsen, OsnabrückHalle
14. Matthias Reim, EmslandArena, Lingen
18. Martin Rütter, OsnabrückHalle
Bummelkasten — Prinzessin Susi
Tschüß, Werthi!
Fußballer würden vielleicht sagen: Er hat die Hütte noch mal voll gemacht. Gestern war die Beerdigung von Werthi und in der vollen St. Mauritius-Kirche standen noch mehr als hundert Menschen hinter den Bänken. Das verwundert etwas, denn der beschriebene Lebensweg klang gar nicht so außerordentlich: Begeisterter Fußballer, Karnevalist, Jugendbetreuer, Handwerker, Papa. Auf Facebook habe ich schon ein kurzes Abschiedswort geschrieben, wonach von vielen, die ihn nicht kannten, die Frage kam: Wer ist Werthi?
Ich habe Werthi als kleiner Steppke kennen gelernt. Mein kleiner Bruder und ich waren Fans der Herrenfußballer von Armina, schlichen uns an Spieltagen durch den Hintereingang rein, um das Eintrittsgeld zu sparen, rannten als Balljungen den Lederkugeln hinterher. Als Ladbergen mal mit einem ziemlich kleinen Torhüter antrat, schrien wir immer, wenn Torraumgefahr bestand: “Nach oben! Nach oben!” auf’s Spielfeld. Wir wollten nicht auffallen, wir hatten ja nicht bezahlt, und das klappte bei den Herrenfußballern auch ganz gut. Die fanden sich meist selbst ziemlich toll, alles ziemlich maskulinisiert, wen interessierten da die Jungs am Rand? Wir spielten ja nicht mal Fußball, nur Tischtennis. Ich habe noch heute im Ohr, wie die Männer mit ihren klackernden Stollenschuhen den Weg zum Spielfeld runterstakselten. Hörte sich an, als wären es teuere Turnierpferde.
Irgendwann fiel einer auf. Der hatte immer gute Laune, einen stechenden Blick, ein gewinnendes Lächeln, Unmengen dummer Sprüche auf Lager. Wenn zwei Mannschaften aneinander vorbeitrabten, und Werthi war mit dabei, war das immer ein großes Hallo unter den Jungs: Gruß, dummer Spruch, Gelächter. Werthi war der Sonnenschein, gerade an trüben Tagen. Und dann stand man als Steppke da so am Rand, beobachtete die Männerrituale, als Werthi mittendrin an einem vorbeikam, schon konzentriert auf das anstehende Spiel, einen anschaute und ganz normal sagte: “Hi!” Da war man etwas baff, denn: Der musste einen ja gar nicht grüßen. Man war ja nur irgendein Kind, das da rumstand, ohne große Bedeutung oder sowas. Luft. Als Kind in den 80ern war man gerne mal raus, wenn Erwachsene redeten oder die coolen, großen Jungs coole Großejungssachen machten. Werthi durchbrach gesellschaftliches Gehabe mal eben und war einfach ein, wie der Westfale sagt, fein’ Kerl.
Westfalen und Grüßen ist ja so ein Ding. Kennen Sie das, wenn man jemanden, den man irgendwie kennt, begegnet, und man weiß nicht recht, grüßt man oder grüßt man nicht, und wenn man selbst grüßt, der aber nicht, fühlt sich das irgendwie doof an, man wollte ja niemanden grüßen, der zu arrogant ist zurückzugrüßen. Alles nicht so einfach. Durch die Innenstadt von Ibbenbüren zu gehen und nicht grüßen zu müssen, also im Grunde sich anonym verhalten können, kann ganz nett sein.
Konnte man bei Werthi knicken. Als ich längst woanders studiert habe, grüßte und quatschte man kurz, als wüsste Werthi immer ganz genau, wen er da vor sich hat. Und unsereins dachte oft: Witzig, der muss einen ja gar nicht grüßen. Jemand, der so bekannt ist, könnte einen ja einfach arrogant ignorieren oder einfach vergessen wie andere das machen. Wer bin ich schon?
Werthi schenkte gute Laune, Aufmerksamkeit und das Gefühl, dass Dinge besonders sind — für Leute, die sich auf dieser Welt eher unbesonders fühlen. Der Bedarf an sowas ist heute ziemlich groß, Werthi verkörperte das schon in den 80ern. Der war modern. Große Welt in Schierloh.
Meine Kinder mögen an mir einen unkonventionellen Umgang: Dumme Sprüche, Spielereien, angebrachte Ernsthaftigkeit, Quatsch machen, Aufmerksamkeit bekommen, ernst genommen werden. Meine Kinder hassen an mir Wenn man sowas nicht mitbekommt, holt man sich das von Vorbildern. Wenn ich darüber nachdenke, wo ich bestimmten pädagogische Umgang eigentlich herhabe, dann denke ich an amerikanische Fernseh-Dads wie Cliff Huxtable, Dan Connor und Jason Seaver, so wie an persönliche Erfahrungen mit Alexander Loba, Eddie Michel, Rob Mulder und eben Werthi für: Sei einfach und greifbar für andere. Behandle sie nicht wie Luft. Und wenn jemand geht, sag, dass er verdammt noch mal fehlt.
Manchmal wird man gelobt, dass man auch so witzig sei, so aufmerksam, so viel Haltung mitbringe und dumme Sprüche. Und man selbst denkt sich, ach naja, das hab ich von dem geklaut, das von dem und so weiter. Ziemlich coole Typen, die sollte ihr mal kennen lernen.
Deswegen, und es ist bitter, das nicht zu Lebzeiten gesagt zu haben:
Danke, Werthi! Es war mir eine Ehre.