Threads in Europa verfügbar

Der soziale Net­zw­erk­di­enst Threads des amerikanis­chen Konz­erns Meta Plat­forms, dem auch Face­book, What­sApp und Insta­gram gehört, ist ab heute für Nutzer aus Europa offiziell verfügbar.

Nach dem ersten Testen kann man sagen, dass man dies und das beim Face­book-Konz­ern ver­standen hat. Das Fedi­verse hat vor Augen geführt, wie ein weit­er durch­dacht­es heutiges Net­zw­erk ausse­hen kann, und daran ori­en­tiert man sich offentlich mit Über­set­zungsmöglichkeit ander­ssprachiger Beiträge, Audioauf­nah­memöglichkeit mit gle­ichzeit­iger Tran­skip­tion und ein­er in Aus­sicht ste­hen­den Verbindung zum Fedi­verse über Activ­i­ty­Pub.

Es ist zwar im Grunde immer noch ein dezen­trales Net­zw­erk, aber immer­hin mit einem Aus­blick, daran nicht unbe­d­ingt fest zu hal­ten. Sollte das Ange­bot tat­säch­lich europäis­chen Daten­schutzan­forderun­gen entsprechen, wäre das auch ansprechend. Und wenn nicht, ist dies vielle­icht ein­fach auch nur ein tech­nis­ch­er Schritt nach vorne, von dem sich andere soziale Net­zw­erke etwas abgucken. 

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Zitate für Dummies (49)

Auch das heutige Zitat in der Lokal­presse lässt sich nicht im Gesamtwerk des Zitierten finden:

“Dumme und Gescheite unter­schei­den sich dadurch, dass der Dumme immer wieder diesel­ben Fehler macht und der Gescheite immer neue.” 

Kurt Tuchol­sky (1890–1935), deutsch­er Jour­nal­ist und Satiriker

Immer­hin soll er sich frühzeit­ig an die neue deutsche Rechtss­chrei­bung gehal­ten haben. 

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Veranstaltungstipps 2024

Dezem­ber 2023
20. Ein Wei­h­nacht­straum von Uwe Müller, OsnabrückHalle
23. Tom Gäbel: “A swing­ing christ­mas 2023”, Bürg­er­haus Ibbenbüren

Jan­u­ar 2024
1. Neu­jahrskonz­ert des Osnabrück­er Sym­phonieorch­esters, OsnabrückHalle
6. Flo­ri­an Schröder, OsnabrückHalle
7. Paul Panz­er, Osnabrückhalle
8. Sascha Gram­mel, OsnabrückHalle
9. Oliv­er Pocher, OsnabrückHalle
14. Sin­fonieorch­ester Ruhr, Neu­jahrskonz­ert, Bürg­er­haus Ibbenbüren
18. Shake­speare Com­pa­ny Berlin: Mac­beth, Bürg­er­haus Ibbenbüren
20. Ina Müller und Band, OsnabrückHalle
25. Sarah Boset­ti, OsnabrückHalle
26. Jochen Malmsheimer, OsnabrückHalle

Feb­ru­ar
3. Helge Schnei­der, Ems­lan­dAre­na, Lingen
4. Heinz Rudolf Kun­ze & Ver­stärkung, OsnabrückHalle
21. Chi­na Girl 4.0 — Chi­ne­sis­ch­er Nation­al­cir­cus, Bürg­er­haus Ibbenbüren
22. Mario Barth„ Ems­lan­dAre­na, Lingen
23. Johann König, OsnabrückHalle

März
1.–3. 2. Ibben­büren­er Opern­fes­ti­val, Bürg­er­haus Ibbenbüren
5. Tina — The Rock Leg­end, Stadthalle Rheine
6. Michael Müller, OsnabrückHalle
7. Max Raabe & Palast Orch­ester, Ems­lan­dAre­na, Lingen
22. Versen­gold, Ems­lan­dAre­na, Lingen
23. Torsten Sträter, Ems­lan­dAre­na, Lingen
26. Achim Reichel, OsnabrückHalle 

April
11. Laith Al-Deen, Rosenhof
12. Die große Schlager Hit­pa­rade — präsen­tiert von Bern­hard Brink, Bürg­er­haus Ibbenbüren
13. Aladin — das Musi­cal, Bürg­er­haus Ibbenbüren
13. Nico San­tos, OsnabrückHalle
16. + 17. Atze Schröder, OsnabrückHalle
20. ABBA on Stage — The Trib­ute Show, Bürg­er­haus Ibbenbüren
20. Chris­t­ian Steif­f­en, Ems­lan­dAre­na, Lingen
21. Diet­mar Wis­chmey­er, Rosenhof

Mai
2. Bosse, Halle Münsterland
2. Her­bert Knebels Affenthe­ater, OsnabrückHalle
4. Wan­da, Jov­el Music Hall
14. Sasha, Ems­lan­dAre­na, Lingen

Juni
23. Selig, JVA Vechta
28. Man­do Diao, Ems­lan­dAre­na, Lingen

Juli
27. Sting, Ems­lan­dAre­na, Lingen
28. James Blunt, Ems­lan­dAre­na, Lingen

Sep­tem­ber
7. Ronan Keat­ing, Halle
21. Faber, OsnabrückHalle
26. Bas­t­ian Bie­len­dor­fer, Bürg­er­haus Ibbenbüren

Okto­ber
9. Philipp Poisel, Osnabrück Halle
10. Bülent Cey­lan, OsnabrückHalle
11. Bodo Wartke, OsnbrückHalle
12. Schlager­fest, OsnabrückHalle
17. Annett Lou­sian, OsnabrückHalle
24. Peter Kraus, Ems­lan­dAre­na, Lingen
26. Helge Schnei­der, OsnabrückHalle
26. Mighty Oaks, Rosenhof

Novem­ber
2. Johann König, Bürg­er­haus Ibbenbüren
8. Chris­t­ian Ehring, OsnabrückHalle
15. Nico San­tos, OsnabrückHalle
16. Hagen Rether, OsnabrückHalle
20. Zei­glers wun­der­bare Welt des Fußballs, OsnabrückHalle
20. Win­gen­felder, Rosenhof
21. Ralf Schmitz, OsnabrückHalle
23. Bas­t­ian Bie­len­dor­fer, OsnabrückHalle
27. Deichkind, Ems­lan­dAre­na, Lingen

Dezem­ber
13. Hans Sigl und Wern­er Mom­sen, OsnabrückHalle
14. Matthias Reim, Ems­lan­dAre­na, Lingen
18. Mar­tin Rüt­ter, OsnabrückHalle

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Tschüß, Werthi!

Fußballer wür­den vielle­icht sagen: Er hat die Hütte noch mal voll gemacht. Gestern war die Beerdi­gung von Werthi und in der vollen St. Mau­ri­tius-Kirche standen noch mehr als hun­dert Men­schen hin­ter den Bänken. Das ver­wun­dert etwas, denn der beschriebene Lebensweg klang gar nicht so außeror­dentlich: Begeis­tert­er Fußballer, Karneval­ist, Jugend­be­treuer, Handw­erk­er, Papa. Auf Face­book habe ich schon ein kurzes Abschiedswort geschrieben, wonach von vie­len, die ihn nicht kan­nten, die Frage kam: Wer ist Werthi?

Ich habe Werthi als klein­er Stepp­ke ken­nen gel­ernt. Mein klein­er Brud­er und ich waren Fans der Her­ren­fußballer von Armi­na, schlichen uns an Spielt­a­gen durch den Hin­terein­gang rein, um das Ein­tritts­geld zu sparen, ran­nten als Balljun­gen den Led­erkugeln hin­ter­her. Als Lad­ber­gen mal mit einem ziem­lich kleinen Torhüter antrat, schrien wir immer, wenn Tor­raumge­fahr bestand: “Nach oben! Nach oben!” auf’s Spielfeld. Wir woll­ten nicht auf­fall­en, wir hat­ten ja nicht bezahlt, und das klappte bei den Her­ren­fußballern auch ganz gut. Die fan­den sich meist selb­st ziem­lich toll, alles ziem­lich maskulin­isiert, wen inter­essierten da die Jungs am Rand? Wir spiel­ten ja nicht mal Fußball, nur Tis­chten­nis. Ich habe noch heute im Ohr, wie die Män­ner mit ihren klack­ern­den Stol­len­schuhen den Weg zum Spielfeld run­ter­stak­sel­ten. Hörte sich an, als wären es teuere Turnierpferde.

Irgend­wann fiel ein­er auf. Der hat­te immer gute Laune, einen stechen­den Blick, ein gewin­nen­des Lächeln, Unmen­gen dum­mer Sprüche auf Lager. Wenn zwei Mannschaften aneinan­der vor­beitra­bten, und Werthi war mit dabei, war das immer ein großes Hal­lo unter den Jungs: Gruß, dum­mer Spruch, Gelächter. Werthi war der Son­nen­schein, ger­ade an trüben Tagen. Und dann stand man als Stepp­ke da so am Rand, beobachtete die Män­nerrituale, als Werthi mit­ten­drin an einem vor­beikam, schon konzen­tri­ert auf das anste­hende Spiel, einen anschaute und ganz nor­mal sagte: “Hi!” Da war man etwas baff, denn: Der musste einen ja gar nicht grüßen. Man war ja nur irgen­dein Kind, das da rum­stand, ohne große Bedeu­tung oder sowas. Luft. Als Kind in den 80ern war man gerne mal raus, wenn Erwach­sene rede­ten oder die coolen, großen Jungs coole Große­jungssachen macht­en. Werthi durch­brach gesellschaftlich­es Gehabe mal eben und war ein­fach ein, wie der West­fale sagt, fein’ Kerl.

West­falen und Grüßen ist ja so ein Ding. Ken­nen Sie das, wenn man jeman­den, den man irgend­wie ken­nt, begeg­net, und man weiß nicht recht, grüßt man oder grüßt man nicht, und wenn man selb­st grüßt, der aber nicht, fühlt sich das irgend­wie doof an, man wollte ja nie­man­den grüßen, der zu arro­gant ist zurück­zu­grüßen. Alles nicht so ein­fach. Durch die Innen­stadt von Ibben­büren zu gehen und nicht grüßen zu müssen, also im Grunde sich anonym ver­hal­ten kön­nen, kann ganz nett sein. 

Kon­nte man bei Werthi knick­en. Als ich längst woan­ders studiert habe, grüßte und quatschte man kurz, als wüsste Werthi immer ganz genau, wen er da vor sich hat. Und unsere­ins dachte oft: Witzig, der muss einen ja gar nicht grüßen. Jemand, der so bekan­nt ist, kön­nte einen ja ein­fach arro­gant ignori­eren oder ein­fach vergessen wie andere das machen. Wer bin ich schon?

Werthi schenk­te gute Laune, Aufmerk­samkeit und das Gefühl, dass Dinge beson­ders sind — für Leute, die sich auf dieser Welt eher unbeson­ders fühlen. Der Bedarf an sowas ist heute ziem­lich groß, Werthi verkör­perte das schon in den 80ern. Der war mod­ern. Große Welt in Schierloh.

Meine Kinder mögen an mir einen unkon­ven­tionellen Umgang: Dumme Sprüche, Spiel­ereien, ange­brachte Ern­sthaftigkeit, Quatsch machen, Aufmerk­samkeit bekom­men, ernst genom­men wer­den. Meine Kinder has­sen an mir Wenn man sowas nicht mit­bekommt, holt man sich das von Vor­bildern. Wenn ich darüber nach­denke, wo ich bes­timmten päd­a­gogis­che Umgang eigentlich her­habe, dann denke ich an amerikanis­che Fernseh-Dads wie Cliff Huxtable, Dan Con­nor und Jason Seaver, so wie an per­sön­liche Erfahrun­gen mit Alexan­der Loba, Eddie Michel, Rob Mul­der und eben Werthi für: Sei ein­fach und greif­bar für andere. Behan­dle sie nicht wie Luft. Und wenn jemand geht, sag, dass er ver­dammt noch mal fehlt.

Manch­mal wird man gelobt, dass man auch so witzig sei, so aufmerk­sam, so viel Hal­tung mit­bringe und dumme Sprüche. Und man selb­st denkt sich, ach naja, das hab ich von dem geklaut, das von dem und so weit­er. Ziem­lich coole Typen, die sollte ihr mal ken­nen lernen.

Deswe­gen, und es ist bit­ter, das nicht zu Lebzeit­en gesagt zu haben:

Danke, Werthi! Es war mir eine Ehre.

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