- meint zumindest dieser Rapper auf seinem Spatziergang durch die Katakomben des Kepler-Gymnasiums:
Podcast-Tipps
Kultur
In der WDR5-Podcastreihe Tiefenblick geht es aktuell um die Eigenarten der heutigen deutschen Gesellschaft. In der ersten Folge geht es um die deutsche Ordnung, die so verschrieen wie geschätzt wird. Was bringt einem eine derartige Ordnung und wie wird mit ihr umgegangen? Warum tun sich die Deutschen so schwer mit dem Smalltalk? Vergessen die Deutschen zu oft, darüber nachzudenken, ob ein Festhalten an Regeln im vorliegenden Augenblick hinderlich ist?
Dazu gibt es zwei weitere Folgen über die Eignung Deuschlands als Urlaubsland und die Kriegsverstrickungen Deutschlands. Der Podcasts ist über Smartphone-Apps zu finden oder per Feed abonnierbar.
Nebenjob
In der 175sten Folge von “This American Life” geht es um Geschichten rund um’s Babysitten.
Recht
Marcus Richter und Thomas Schwenke klären darüber auf, ob man als Whats-App-Benutzer abgemahnt werden kann.
Neu im Bücherschrank (125): Lass dein Leben blühen
Wenn man mal heiratet, dann kommt auch sowas mal an: Kalenderspruchtexte in Buchform. Taugt leider nicht mal als ernsthafte Klolektüre. Zumindest nicht auf unserem Klo.
Metrickz — Weihrauch
Metrickz zieht die Veröffentlichung seines nächsten Albums vor und kommt jetzt schon mit seiner ersten Single raus, die 7 Tage nach Veröffentlichung immerhin schon 1,2 Millionen Abrufe auf YouTube zu verzeichnen hat. Dafür langweilt das Stück eher und auch intellektuelle Ausfälle wie “Spritze der Bitch auf die Faketitten drauf, nein, Mann, ich kann nix dafür”, “ich fick’ eure Mütter nie ohne mein Team” und “Ja, Mann, seit meiner Geburt hab’ ich scheinbar ’ne steigende Homophobie” provozieren nicht, sondern blamieren. Das ist keine Kunst, das kann sofort weg:
Neu im Bücherschrank (126): Robert Bober — Was gibt’s Neues vom Krieg?
Ein sehr leicht zu lesender, sehr ernst zu nehmender Roman wandert hiermit in den Bücherschrank. Das Werk kenne ich aus den Zeiten, in denen das Literarische Quartett im ZDF unter der Leitung von Marcel Reich-Ranicki noch wegweisende Lesetipps hervorgebracht hat.
Nelly am 4. November in der Aura
Über einen zu großen Besucherandrang konnte sich die Aura in letzter Zeit nicht beschweren und Aktionen wie “No Babyfaces”-Parties, die auf eine eher speziell deutsche Personengruppe ausgerichtet waren, zeigten wenig Erfolg. Das brachte wohl die Idee auf, ein bekanntes Gesicht in der Aura auftreten zu lassen: Nelly, zweifacher Grammy-Gewinner mit aktuell sinkendem Stern, wird am 4. November in der Aura ein Stelldichein geben. Den Besucherandrang dauerhaft zu vergrößern wurde schon in der Vorgängerdisco erfolglos mit Sido versucht.
Metrickz — Xenon
1. Kille Ja, kille kille, gutschi, gutschi, der liebe Herr Gangsterrapper verwurstet das, was er immer besingt: Bitches, seinen unheimlich hohen Kontostand und seine Mami. Gottseidank schnell vorüber.
2. Rollin’ Neues Lied, gleichbleibende Dämlichkeit: Baby, pass auf deine High-Heels auf, die waren teuer und dein Ex-Mann ist nur Seat gefahren.
3. Brilli Zum x‑ten Mal derselbe Inhalt: Bitches und Brillis und das neue Album des Rumrappers. Und wenn man nicht singen kann, nimmt man eben Auto-Tune. “Ich hab’ ein Portmonnaie, das voller ist als mein Terminkalender”. Ist wohl auch nicht so schwer.
4. Footprints Viertes Lied, zweite englische Betitelung, ohne dass dazu ein Grund bestünde. Inhalt? Kleinstadtrapper, dem immer übel mitgespielt wurde, dem nur seine Mami zur Seite stand, schafft es. Bekannt? Mhm.
5. Kickdown “Aufgewachsen ohne Vater, ...
ich kam von ganz unten.”, dieses Mal wieder mit Auto-Tune.
6. Holy “Alles, was ich schreibe, ist so heilig wie ’ne Bibel-Zeile”. Eher so gekonnt gereimt wie ein Beipackzettel.
7. Desole “Mein drittes Album...
” ist eine künstlerische Bankrotterklärung. Eine wiederholte.
8. Früher s.o.
9. V.G.U. s.o.
10. Weihrauch s.o.
11. Interlude Die Frauen, die auf Metrickz stehen, haben wohl auch nicht mehr alle Tassen im Schrank.
10. Candy So überdreht eingesetztes Auto-Tune, dass man gar nicht erst versucht ist, den selbstumkreisenden Mist weiter anzuhören.
11. XENO Strunzdummer Text, bei dem Wörter wiederholt einer Sinnstiftung den Kampf ansagen. Kraftausdrücke mit Markennamedropping, Autofahren und erträumte Pistolenschüsse in nicht enden wollender Wiederholung täuschen nicht über die geistige Simplizität hinweg, für die das Album steht.
Und was sagt Wikipedia zu Xenon?
Xenon wirkt narkotisierend und kann als Inhalationsanästhetikum verwendet werden. (
...
) Der größte Nachteil des Xenons ist sein hoher Preis.
Neu im Bücherschrank (127): Barbara Victor — Beten im Oval Office
Etwas inhaltlich angestaubt ist dieser Schmöker, deren Autorin meint, der Einfluss des christlichen Fundamentalismus’ auf die Regierung sei auf Jahre das größte Problem der amerikanischen Bevölkerung. Immerhin ein noch aktueller Appell für die strikte Trennung von Staat und Religion.
Detlef Krischak — Brautmorde
In Erwartung des nächsten Ibbenbüren-Krimis habe ich mal den ersten Emsland-Krimi desselben Autors vorgenommen. Aber ach: Bei dieser Brautmordenshow ist alles Schema F, keine Spannung, keine interessanten Wendungen, die Auflösung in wie gehabter Selbstgesprächsmanier, die dahinterliegenden Beweggründe so unlogisch wie uninteressant. Weiterwarten ist angesagt.