Nachdem mit ibb.info schon ein semi-anonymes soziales Netzwerk online gegangen ist, wenden wir unseren Blick mal kurz Jodel zu. Das ist ein soziales Netzwerk, über deren App man lokal und anonym Nachrichten an seine Umgebung verbreiten kann. Ein ähnliches Netzwerk gab es mit Aka-Aki schon vor ein paar Jahren, aber das hatte keinen Erfolg.
Und wenn man in Ibbenbüren Jodel anschmeisst, dann ist das etwas reizvoll, weil es eben lokale Nachrichten sind, die unlängst abgeschickt wurden. Andererseits ist es der altbekannte Wust aus Katzenbildern, Witzen und Fragen an die Masse, den man schon von Facebook her kennt. Interessant ist allerdings, dass Jodel bislang nicht mit aufdringlicher Werbung nervt.
In Jodel kann man die Beiträge anderer bewerten, man kann aber niemanden abonnieren, keine Verlinkungen setzen außer über Hashtags und kein eigenes Profil einrichten. Immerhin kann man eine Heimatstadt auswählen, in der man kommunizieren kann, auch wenn man sich gerade woanders aufhält.
Etwas Vorsicht ist beim Verfassen von Beiträgen zu geboten, denn auch wenn es so aussieht, als würde man Nachrichten anonym versenden, ist man dennoch identifizierbar, sofern man sich — wann auch immer — über ein Netzwerk mit dem Internet verbindet, über das man gefunden werden kann. Jodel loggt nämlich — anders als ibb.info — IPs mit.
In Hinsicht auf lokale Eilmeldungen könnte die App so einschlagen wie Twitter es auf landesweiter Ebene mal getan hat. Aber wie es ohne ausreichende Werbeeinblendungen dauerhaft finanziert werden könnte, das ist noch ein kleines Rätsel.