POPCORN! Im Zuge der Abstimmung zu der so genannten Ehe für alle, versucht Anja Karliczek ihre ablehnende Stimmabgabe zu erklären, denn
die Ehe zwischen Mann und Frau ist die einzige Form der zwischenmenschlichen Beziehung, die auf natürlichem Wege den Bestand unserer Gesellschaft durch Kinder sichern kann.
Das schreibt sie ernsthaft. Da hat sie keiner zu gezwungen. Kinder von Eltern, die nicht verheiratet sind, können diese Gesellschaft nicht vor dem Untergang retten.
Ich bin aber der festen Überzeugung, dass die für heute geplante Abstimmung der Bedeutung des Themas nicht gerecht wird. Im Gegensatz dazu wie immer behauptet wird, gibt es keine Langzeitstudien zu den Auswirkungen auf Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.
Doch, die gibt es. Die längste wird seit 1986 geführt. Vielleicht ist das für Frau Karliczek keine Langzeitstudie.
Meine Einschätzung als Mutter dreier Kinder ist die, dass es für die Entwicklung von Kindern wichtig ist, das emotionale Spannungsfeld zwischen Vater und Mutter zu erleben. Ob es tatsächlich so ist, wie ich es annehme, hätte ich gerne vorher noch mit Psychologen erörtert.
Gut, im Grunde finde ich es unterstützenswert, wenn Frau Karliczek wegen ihrer Vorurteile zum Psychologen möchte, der würde seriöserweise aber auch nur auf Langzeitstudien verweisen.
Ich möchte, dass wir uns häufiger in Ruhe damit auseinandersetzen, was die vielen schnellen Veränderungen in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben für unsere Kinder bedeuten.
Vielleicht sollte sie mal sich in Ruhe hinsetzen und die 72 Langzeitstudien nachlesen.
Dass nicht alles gut sein kann, können wir schon daran messen, dass wir noch nie so viele Kinder hatten wie heute, die psychologische Hilfe benötigen.
Tja, wer gibt schon was auf Studien, wenn er sich auf seine homophoben Vorurteile verlassen möchte? Leider gibt diese Studie aus, dass die untersuchten Kinder, die von gleichgeschlechtlichen Paaren groß gezogen wurden, gesünder waren und einen größeren Familienzusammenhalt erlebten als Kinder mit verschiedengeschlechtlichen Eltern.