Jede Pressemitteilung in punkto Onlinemarktplatz, den keiner braucht, ein Anlass sich zu wundern:
Das geplante Förderprojekt ist darauf ausgerichtet, den örtlichen Einzelhandel hinsichtlich der Auswirkungen zunehmender Online-Affinität von Kunden zu sensibilisieren,
Jaha, es sind nicht mehr die online-affine Kunden, denen man etwas präsentieren möchte, sondern die Händler muss man die Auswirkungen zunehmender Online-Affinität erklären. Das ist denen bis heute völlig unbekannt.
ihn bei der Einführung eigener Online-Angebote zu unterstützen
Wer ist den von denen noch nicht im Internet, obwohl er das will, und zudem bereit ist, die zusätzlichen Arbeitskräfte für einen Onlinehandel einzustellen? Die Ärzte wohl nicht, die Friseure wohl nicht, die Restaurants, Eisdielen und Kneipen wohl nicht, die Spielhallen wohl nicht, die Bekleidungs- und Schuhgeschäfte wohl nicht, die Apotheken wohl nicht, die Schreibwarenläden wohl nicht, die Geschäfte größerer Ketten wohl nicht, sehr kleine Geschäfte wohl nicht.
und über einen bereits beschlossenen lokalen Online-Marktplatz hinausgehende Aktivitäten und Zusatzleistungen für Kunden zu etablieren.
Ganz offiziell redet man jetzt nicht mehr von einem bestehenden, sondern von einem “bereits beschlossenen”, mehr auch nicht, Online-Marktplatz, ungeachtet dessen, dass der alte schon keinen mehr interessiert. Das Credo lautet: Sachen auf einer Ibbenbürener Internetseite bestellen und am gleichen Tag liefern zu lassen — was die Unternehmer zusätzlich Geld kostet. Das machen große Supermarktketten selbst, Bücher kommen per Post, Fertigessen mit dem Pizzataxi. Wo ist denn da die Marktlücke?
Ferner soll das Projekt die Attraktivität und Funktionalität der Ibbenbürener Innenstadt sowie der Zentren in den Ortsteilen steigern.
Natürlich. Ich steigere die Attraktivität der Innenstadt ja auch dadurch, dass ich den Kunden beibringe, dass sie ihre Waren auch von Zuhause aus kaufen können.