Anja Karliczek hat endlich ihre erste Rede im Bundestag gehalten und dafür viel Gesinnungsapplaus erhalten. Inhaltlich war es dann doch etwas merwürdig, was da kam.
Die Rede bezog sich auf ein Gesetz, dass wegen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 7. Mai 2013 notwendig geworden war: Das Gericht hatte entschieden, dass die Ungleichbehandlung von Verheirateten und eingetragenen Lebenspartnern rechtswidrig sei. Anders gesagt: Gleichgeschlechtliche Paare werden durch den Gesetzgeber diskriminiert.
Karliczek möchte es nun den Konservativen zu Gute halten, dass sie gleichgeschlechtliche Partnerschaften akzeptieren. Auf die Idee muss man auch erst einmal kommen: Lob einheimsen wollen dafür, dass man Menschen nicht mehr diskriminiert.
Um die Tür dann aber nicht ganz zu verschließen, redet sie unterm Strich davon, dass man der Ehe, der klassischen Familie, doch noch in irgendeiner Form Vorrang geben müsse, da Kinder Keime der Gesellschaft seien. Nun braucht man aber einerseits keine Ehen, um Kinder in die Welt zu setzen, und andererseits ist diese Keim-Metaphorik nur ein Ersatz für die CDU-Position, Ehen seien der Keim der Gesellschaft. Genau dagegen wendete sich ja das Urteil des Bundesverfassungsgerichts.
Wie man in der Diskussion sachlich pointierter sein kann, zeigte im Anschluss Susanna Karawanskij von der Linkspartei.