Nachdem ich letztens mal in den Bücherschrank am Alten Posthof gesehen hatte und fand, dass dort eher Bücher entsorgt als weiterempfohlen werden, dachte ich mir kurzerhand: Werten wir ihn doch auf und bieten dort peu à peu lesenswerte Literatur an.
Ich bin dann belehrt worden, dass dort immerhin Frederik Forsythe, Ingrid Noll und Tom Clancy stünden, was ich aber als Krimimassenware verstehe. Immerhin findet man dort “Hochzeit in der Schwarzwaldklinik”, das lasse ich gelten.
Als erste Empfehlung meinerseits steht nun Cees Nootebooms Rituale in der Vitrine (mit der Bitte, nach dem Lesen das Buch zurückzustellen, der Gedanke einer öffentlichen Bibliothek unter freiem Himmel reizt mich).
Und vielleicht schreibt auch jemand etwas über seine Leseerfahrung bei diesem Buch, das wäre noch toller. Ansonsten: Gute Unterhaltung!
Inhalt
Der relativ kurze Roman (etwa 200 Seiten) erzählt in der dritten Person aus Sicht des Protagonisten Inni Wintrop die Geschichten zu drei Selbstmorden: Im ersten der drei nicht chronologisch geordneten Teile wird geschildert, wie der dreißigjährige Inni 1963 einen Selbstmordversuch überlebt, nachdem seine Frau Zita ihn verlassen hat. Der zweite Teil beschreibt, wie Inni 1953 Arnold Taads kennen lernt, einen Freund seiner Tante Thérèse, der ihm für einige Jahre den früh verstorbenen Vater ersetzt. 1960 kommt Taads jedoch bei einem Unfall in den Alpen ums Leben, dessen Umstände auf einen Selbstmord hindeuten. Schließlich begegnet Inni 1973 in Amsterdam Arnolds Sohn Philip Taads, der seinen Vater nie gekannt hat. Philip spart, vom Zen-Buddhismus fasziniert, sein ganzes Leben lang für eine kostbare Raku-Teeschale. Als er sie endlich besitzt, zertrümmert er sie und ertränkt sich in einer Gracht. [Quelle: Wikipedia]