Eine der wirklich bahnbrechensten Innovationen des Computerherstellers Microsoft ist, dass er Produkte verkaufte, die noch nicht fertig waren. Die ausgelieferte Software hatte so viele Fehler, dass sie durch nachgelieferte Patches korrigiert werden musste. Für solche Software wurde der Begriff Bananenware (“reift beim Kunden”) erfunden.
Im Vergleich zu aktuellen Computerspielen oder Facebook bestand hier allerdings immer noch ein wesentlicher Unterschied: Die Software, die zum Reparieren der schon vorhandenen Software gebraucht wurde, war kostenlos. Ein neues Wirtschaftsprinzip ändert genau das: Die Software oder die Einstellungen, die zur Reperation eines nicht optimal laufenden Systems notwendig sind, sind kostenpflichtig.
So ist das bei einigen Videospielen und auch bei Facebook. Bei Facebook gibt es Fan-Seiten und diese sollen dazu dienen, dass die Betreiber der Seiten einfacher mit den Interessenten ihrer Seiten in Kontakt bleiben können. Ibbpunkt hat so eine Seite mit aktuell knapp 60 Abonnenten. Noch nicht sonderlich viele, aber immerhin mehr als die Ibbenbürener Parteien über einen längeren Zeitraum angesammelt haben.
Nun hat Facebook angegeben, Fanseiten-Betreiber erreichen über ihre Fan-Seiten nicht mehr als 15% im Durchschnitt. Da ist Ibbpunkt mit durchschnittlich 26 Ansichten pro Eintrag etwas drüber. Und weil im Vergleich mit der Gesamtzahl der Abonnenten so wenige die einzelnen Texte sehen, bietet Facebook nun an, dass man für die Abonnenten speziell sichtbar gemachte Einblendungen Geld zahlen kann.
Das Zahlen wäre nur dann sinvoll, wenn klar wäre wie das überhaupt funktionieren soll. Als Seitenbetreiber muss man nichts dagegen haben, dass die einzelnen Beiträge ignoriert werden, man ist ja schließlich selbst oft auch Facebook-Anwender und kennt das Problem, dass zuviele Informationen auf einen einprasseln. Wenn nun diese Beiträge zwangsläufig angezeigt werden, könnte das dazu führen, dass ein Abonnemet zurückgenommen wird. Und das wäre auch nicht im Sinne der Seitenbetreiber.
Interessant wird es sein, zu beobachten, wie viele andere Anbieter erst ein Produkt anbieten, dann auf einen Fehler im System hinweisen und für das Ausmerzen dieses Fehlers Geld verlangen.
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