Das Vorhaben, in dieser Woche dieses 90seitige Bändchen reinzustellen, gibt mir die Möglichkeit, die Geschichte selbst einmal zu lesen. Es ist Thomas Manns Danksagung an seinen Hund Bauschan, der ihm viel Freude bereitet. Er berichtet von der Jagd, von Spatziergängen und bilderreich den Wald, in dessen Nähe Thomas Mann damals lebte. Sonderlich lustig kam mir die Geschichte nicht vor, sie ist auch etwas sperrig geschrieben, die Gewaltandrohungen gegenüber Tieren passen wohl nicht mehr ganz in unsere Zeit — allerdings befällt einen ein wenig die Wanderlust.
Spender für Caspar gefunden
Die Mutter des kleinen Caspars besuchte am Freitag das Jugendzentrum MIKX, um sich bei der Leiterin, Anne Petersmann, und den Besuchern der Einrichtung für ihre Unterstützung bei der Typitisierungsaktion der DKMS für Caspar zu bedanken. Sie brachte die gute Nachricht mit, dass ein Spender gefunden wurde.
In der Vorwoche hatten sich 3078 Personen typisieren lassen, um dem an Blutkrebs erkrankten Caspar zu helfen.
Die Amazon-Links der Stadtbücherei
Die Partei DIE LINKE kritisiert auf Facebook, dass die Stadtbücherei Amazon-Links auf ihrer Internetseite einsetze. Man verweist auf dort Beschäftigte, die “teilweise menschenunwürdig behandelt” würden.
Okay, es ging in der Berichterstattung eher um nicht dort, sondern bei anderen Firmen, die für Amazon arbeiten, Beschäftigte, aber das nur am Rande. Was DIE LINKE kritisiert ist zunächst nicht ganz leicht zu erkennen, aber wenn man bspw. auf diesen Link klickt und dann auf das Bild, dann gelangt man auf einer Seite von Amazon.
Die Seite ist mit einem so genannten Partner-Link versehen, d.h. das Amazon eine Provision an denjenigen zahlt, zu dem der Partnerlink gehört, wenn über diesen speziellen Link das gezeigte Buch erworben wird. Der Partnerlink hat die Kennung wwwbibdiade-21 und da die Zahl keine sonderliche Bedeutung hat, kann man vermuten, dass es sich um jemanden handelt, der die Domain www.bibdia.de besitzt. Unter dieser Domain findet man den Anbieter der Katalogsoftware, die die Stadtbücherei verwendet.
Die frage wäre also, wie man mit kommerziellen Links auf städtischen Seiten verfahren möchte, wobei solche auf ibbenbueren.de auch keine Seltenheit sind.
Kritik von Peta zum Zirkus “Universal Renz”
Die Tierrechtsorganisatzion Peta kritisiert den in Ibbenbüren gastierenden Zirkus:
„Bei Universal Renz sind die Tiere der Willkür des vorbestraften Zirkusdirektors schutzlos ausgeliefert. Wenn die Behörden das Tierschutzgesetz ernstnehmen, muss Daniel Renz seine Genehmigung verlieren“, sagt Diplom-Zoologe Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA.
Beim Zirkus seien wiederholt gravierende Tischschutz- und Sicherheitsmängel beanstandet worden, so die Organisation. Auf Wikipedia finden sich einige dieser Vorfälle dokumentiert.
Die Tierschutzorganisation animal peace Tierhof hat folgendes Video auf Youtube gestellt:
Farbenblind
Die IVZ berichtet darüber, wie eine Lehrerin von einer Sozialarbeiterin im Straßenverkehr drangsaliert wurde:
Die Lehrerin wurde jedoch vor Gericht von Staatsanwaltschaft und Verteidigung derart mit Fragen bombardiert, dass sie sich in Widersprüche verstrickte. Als sie von einer orangefarbenen Ampel sprach, fragte die Oberamtsanwältin: „Was ist orange, es gibt nur rot, gelb oder grün“. Die Zeugin antwortete: „Ich sehe immer orange.“ – „Haben Sie Wahrnehmungsstörungen, sind Sie farbenblind“, fragte daraufhin die Anklagevertreterin. „Nein, sonst wäre ich nicht Lehrerin geworden“, antwortete die Zeugin.
Tja, Verwiklungen in Widersprüche kann ich hier weit und breit nicht erkennen. Der Witz ist ja: Zwar wird die mittlere Ampellichtfarbe straßenverkehrsrechtlich als “gelb” bezeichnet, tatsächlich ist sie aber eher orange. Die Redeweise der Lehrerin ist somit nicht wahrnehmungsgestört, sondern schlicht richtig, nur die Oberamtsanwältin missachtet den Unterschied zwischen Deklaration und tatsächlicher Erscheinung.
Offensichtlich ist es für die Lehrerin ein Widerspruch, Wahrnehmungsstörungen zu haben und den Beruf des Lehrers auzuüben. In den verwickelt sie sich aber nicht. Abgesehen davon muss das eine Einzelnmeinung sein *hust*.
Neu im Bücherschrank(32): Sandra Mitchell — Komplexitäten
Sicher, sicher, angetreten ist diese Serie mit dem Anspruch, etwas geistreichere Literatur im Bücherschrank unterzubringen. Aber andererseits bringen wir auch immer wieder Bücher unter, die zwar nicht sonderlich gut sind, aber doch zu schade, um direkt ins Altpapier zu wandern.
Sandra Mitchells Buch Komplexitäten. Warum wir erst anfangen, die Welt zu verstehen scheitert schlicht daran, dass die Autorin keinen Begriff von Komplexität hat und dem Leser vorstellt. Ein haarsträubender Anfängerfehler. Zudem ist dieses Buch nicht die Endfassung des eigentlichen Textes, wenn auch der eigentliche Text das Grundproblem nicht behebt. Vielleicht kann ja jemand das Buch gebrauchen, um Gegenthesen daran abzuarbeiten.
An Unterhaltungsliteratur ist der Bücherschrank gerade gut bestückt, wer gerade nach sowas stöbert, sollte am Bücherschrank Halt machen. Desirée von Annemarie Selinko ist übrigens immer noch da. Das wundert mich ja doch, wo unser zur Verfügung Gestelltes immer nach zwei Tagen schon wieder weg ist.
Die Methoden der Supernanny
Katharina Saalfrank kommt Ende April nach Ibbenbüren und es ist zu befürchten, dass dieser Besuch wieder einmal ziemlich kritikfrei von statten geht.
Die ehemalige RTL-Moderatorin, bei deren Sendung der Deutsche Kinderschutzbund um Absetzung gebeten hat, da Team und Moderatorin nicht bei Gewalt gegen Kindern eingegriffen hätten, steht derzeit in einem Rechtsstreit mit dem Betreiber der Internetseite fernsehkritik.tv. Es geht um folgenden Beitrag, und wer nach diesem Beitrag noch glaubt, dass die Dame in ihrem Fach ernst zu nehmen wäre, dem kann man wohl auch nicht mehr helfen:
Inhaltlich lehnt Saalfrank inzwischen ihre stille Treppe ab und tritt dafür auf den ausgelatschten Pfaden von Jesper Juul rum. Bloßes Nachgeplapper ist demnach zu erwarten:
Juul geht davon aus, dass ein Kind von Geburt an sozial und emotional ebenso kompetent ist wie ein Erwachsener.
Oder eben so inkompetent oder wie? Plapperplapperplapper…
Ibbtown auf app.net
So, jetzt gibt es auch ein offizielles Ibbtown-Profil auf app.net. App.net ist bislang ein werbefreier, durch die Nutzer finanzierter Dienst, der Twitter ähnelt, aber 256 Zeichen und ein paar Gigabyte an Speicher bietet. Der dienst wirkt aufgeräumter als Twitter, wo die Informationen irgendwann konfus durcheinanderstrumpeln — dafür ist die Nutzerzahl spürbar geringer.
Neu im Bücherschrank(30): Bernhard Schlink — Der Vorleser
Ja, da habe ich so gemeckert an der letzten Bücherschrankeinstellung, da kann man ja mal was zumindest etwas besseres einstellen: Der Vorleser von Bernhard Schlink. Von vielen wird das Buch für seine genaue Erzählweise und seine anregende Geschichte gelobt.
Ich selbst habe das Buch vor Unzeiten mal angelesen, aber aufgehört, dann in den Film reingeschaut und unter dessen Eindruck stehe ich noch. Schlinks Geschichte scheint mir in ihrem Kitsch nicht angemessen für die Zeit, in der sie spielt, trifft weder einen passenden Ton der Nazizeit, noch der Aufbruchszeit nach dem zweiten Weltkrieg. Die Hauptfiguren bleiben unverständlich und fremd.
Vielleicht dochmal ganz lesen. Andererseits ist dieser Weltbestseller erstaunlich schnell in Vergessenheit geraten.
Neu im Bücherschrank(29): Garbor Steingart — Die gestohlene Demorkatie
Die gestohlene Zeit wäre ein besserer Titel dieser Neuauflage des doch eher platten Buches Die Machtfrage. Die These des zwischenzeitlichen Handelsblattchefredakteurs der Wahlenthaltung als politischem Statement taugt, was das Wecken des thematischen Interesses betrifft, keine 2 Minuten, da Wahlenthaltung eher Ausdruck des eigenen Desinteresses oder Resignierens ist. Steingart erreicht qualitativ nicht mal die Tiefe einer solchen Einschätzung, sondern plappert effekthaschend, aber wenig gebildet vor sich hin.