Manche Dinge stehen halt nicht in der IVZ. In Mettingen ist eine tote Frau gefunden worden. Dazu hat man bei der IVZ eine Art Ticker mit den neuesten Meldungen Gerüchten installiert:
Samstag, 17 Uhr 50
[…] Ob es sich um eine Straftat handelt, ob ein Selbstmord vorliegt oder ob es sich möglicherweise auch um einen Unfall handeln könnte, dazu kann die Kripo vor Ort derzeit noch keine Angaben machen. Die Todesursache ist völlig unklar, die Ermittlungen laufen. […]
Samstag, 18 Uhr 10
[…] Auf der Hand scheint zu liegen, dass Mordkommission und Staatsanwaltschaft von einer Straftat ausgehen. […]
Sonntag, 9 Uhr 5
[…] Wie Oberstaatsanwalt Heribert Beck gestern am Abend erklärte, sollte die tote Frau in Münster obduziert werden. Die Staatsanwaltschaft Münster und auch die eingesetzte Mordkommission scheinen demzufolge von einem Gewaltverbrechen auszugehen, das in Mettingen verübt worden ist.
Klar sein dürfte nach Verlautbarungen der Staatsanwaltschaft/Polizei inzwischen auch, dass die Frau aus Mettingen stammt. Es ist damit zu rechen, dass die Ermittlungen der Mordkommission heute auf Hochtouren weitergeführt werden. […]
Sonntag, 10 Uhr 15
Sonntag, 10.15 Uhr: […] Die tote Frau in Mettingen ist an einer Unterkühlung gestorben, das hat die Obduktion bestätigt. […]
Bestätigt? Wie bestätigt? Die Antwort darauf findet man woanders:
Sonntag, 9 Uhr 39
Tote Frau in Mettingen starb an Unterkühlung – Obduktion bestätigt Vermutung der Ermittler
[…]“Da auch die intensiven Ermittlungen der Mordkommission unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Ulrich Bux am gestrigen Tage und Abend keine Anhaltspunkte für Fremdverschulden erbracht haben, haben wir – die Polizei und die Staatsanwaltschaft – die Ermittlungen in der Nacht beendet,” so Oberstaatsanwalt Beck. […]
Die Obduktion bestätigt die Vermutung von Staatsanwaltschaft und Mordkommission, die in Fällen unklarer Todesursache einfach immer hinzugezogen wird, dass kein Gewaltverbrechen vorliegt. Dass eine Mordkommission beteiligt war, berechtigt zu überhaupt keiner Mutmaßung, außer dass ein Arzt eine Todesursache nicht zweifelsfrei erkennen konnte. Während andere Medien aus den Angaben von Mordkommission und Staatsanwaltschaft schließen, dass ein Tod ohne Fremdeinwirkung vermutet wurde, spekuliert man sich bei der IVZ um ihre Reputation. Denn dort untertitelt man den Bericht weiterhin mit:
Am Samstag ist die Leiche einer 52 Jahre alten Frau gefunden worden. Polizei und Staatsanwaltschaft sind zunächst offenbar von einem Gewaltverbrechen augegangen.
Zumindest die IVZ.
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Sensationsgeilheit.…..
Das Wort hat mir gefehlt. Wie immer man das nun dreht und wendet, es bleibt unverständlich, dass man nicht von Samstag, 17 Uhr 50, bis Sonntag, 9 Uhr 39, abwarten kann, bis eine sachgerechte Berichterstattung möglich ist.