Was man so schauspielern nennt

Ich habe mal einen jun­gen Fam­i­lien­vater in Ibben­büren gefragt, weswe­gen er keine Tageszeitung abon­niert habe. Das erk­läre sich so, sagte er: Er sei ein­mal auf einem Konz­ert gewe­sen, bei dem die Sän­gerin sich nach der Pause hack­en­stramm mit let­zter Kraft am Mikro­fon­stän­der festzuhal­ten ver­suche. In der Tageszeitung stand daraufhin, was für eine reizende Vorstel­lung es an diesem Abend gegeben habe. Da dachte er sich, er brauche keine Tageszeitung, die der­ar­tig Dinge schönschreibt.

Ich erzäh­le dies, weil der Bericht der IVZ über den Ibben­büren­er Darsteller Sebas­t­ian de Vrey unge­fähr in diese Schublade passt. Dieser spielt neuerd­ings in der RTL2-Sendung “Pri­vat­de­tek­tive im Ein­satz” mit und gab eine Auto­gramm­stunde in der Milch­bar. Die IVZ lichtete ihn mit Kindern ab und — und das ist wirk­lich das Größte — charak­ter­isierte seine Rolle damit, dass ein passender RTL2-Pres­se­text abge­druckt wurde. Dadurch wird ein wenig der Ein­druck erweckt, als wisse man gar nicht, für was für eine RTL2-Sendung man da Wer­bung macht.

Nun, wie im IVZ/RTL2-PR-Text zu lesen ist, unter­stützt de Vrey das Team von Pri­vat­de­tek­tiv Carsten Stark in Pseudokrim­i­nalfällen, die zu dem Däm­lich­sten gehören, was das Deutsche Fernse­hen zu bieten hat. Kurz gesagt dreht sich die Dra­maturgie der “Fälle” meist darum, dass irgend ein Fies­ling in heik­ler Sit­u­a­tion gestellt, Carsten Stark bren­nt die Sicherung durch und ver­moppt irgendwen:

Und statt den lieben Her­rn Stark mal wegen Kör­per­ver­let­zung, Sachbeschädi­gung und Frei­heits­ber­aubung abzuführen, darf er dauernd zum Abschluss eines Fall­es eine Robin-Hood­ieske Moral des Ganzen abliefern.

Es gibt Kinder, die diese Sendung nach­spie­len. Da sind die einen die Detek­tive und die anderen die Bösen. Und dann fragt irgendw­er irgendwen nach Dro­gen und zack, gibt’s einen auf die Mütze:

Pri­vat­de­tek­tive im Ein­satz ist schlicht ver­ant­wor­tungslos­er, gewaltver­her­rlichen­der Schrott. Dafür muss man nicht auch noch Wer­bung machen.

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Ibbtown-App

Wis­sen Sie eigentlich, was für eine Frage lokal­me­di­al immer inter­es­san­ter wird? Was unter­schei­det eigentlich die IVZ noch von kosten­losen Blättchen wie dem Ibben­büren­er Anzeiger?

Wenn man heute bei­de Blättchen ver­gle­icht — wenig:

Das ist das­selbe Bild und der­selbe PR-Text. Sehr lan­gat­mig wird darin auf die Inter­net­seite von Ibb on ice ver­wiesen und auf die dazuge­hörige App. Eine Event-App? Nur für Ter­mine und Fotos? Was bringt das? Fragt sich unsere­ins und bastelt fix eine App für diese Seite:

Nein, eine Inter­net­seite in eine App zu pack­en und nichts weit­er, das scheint mir nicht son­der­lich inter­es­sant zu sein. Aber vielle­icht ist das was für App-Fans, die auf ihrem Smart­phone nicht diese Inter­net­seite besuchen wollen.

In den Haupt-App-Bib­lio­theken ist diese App nicht zu find­en, denn das kostet 25€ (Google) bzw. 75€ (Apple). Das ren­tiert sich nicht wirk­lich. Apps gibt es eh’  inzwis­chen im Über­fluss oder, um es mit der Sesam­straße auszudrücken:

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Ludovico IV. — Ibbenbürener Marsch

Oh, endlich mal wieder was für die Ibben­büren-Lieder-Rubrik: Ein Marsch. Wie meinen Sie? Nicht schmis­sig genug? Dann hören Sie erst ein­mal: Irgend­wann will er mal nach Ägypten fahren.

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Kirmes 2012

Tja, wenn man eine Fre­undin hat, die nicht aus Ibben­büren kommt, und wenn man ihr die Urlaub­s­pla­nung über­lässt, ja DANN kann es schon mal vorkom­men, dass man über Kirmes im Urlaub ist. So wie meine Wenigkeit. Aber es gibt ja das Inter­net und da kann man zumin­d­est etwas davon nacherleben. 

So wie hier dank Jes­per Wal­ter das Fahrgeschäft Trans­former:

Tagsüber sah das dann wohl so aus:

Eine Runde Ren­de­vous kann man hier noch drehen:

und das Abschlussfeuer­w­erk gibt’s auch noch zu sehen:

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Ibbenbürener Grammatik

Na, an fol­gen­dem Beitrag der Lokalzeitung stimmt etwas nicht. Und damit meine ich gar nicht, dass hier der Begriff Aben­teuer sin­n­frei ver­wen­det wird oder dass es im Deutschen eher für etwas gut sein als gut sein für etwas heißt. Über sowas rege ich mich schon lange nicht mehr auf. Lehrerkrankheit nen­nt man sowas ja in Fachkreisen.
Aber wer wird denn in Ibben­büren eine Runde run­drum gehen sagen, wenn es da doch eine in Ibben­büren viel geläu­figere Redeweise gibt? Und noch nicht ein­mal der Duden ken­nt die stattdessen ver­wen­dete Wort­wahl.

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