Die Bezahlschranke der NOZ

Jet­zt hat auch die Neue Osnabrück­er Zeitung eine Art Bezahlschranke, die man nach eigen­er Darstel­lung durch Abschließen von Dig­i­ta­l­A­bos über­windet. 10 Artikel kann man for­t­an direkt und kosten­los lesen, danach soll man sich anmelden und kann weit­ere 10 Artikel kosten­los lesen. Die Ange­bote sind preis­lich dur­chaus attrak­tiv. Alter­na­tiv kann man aber auch ein­fach die Cook­ies der NOZ löschen und schranken­los lesen wie bisher.

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CD-Release-Konzert: Christian Steiffen, Kleine Freiheit, Osnabrück, 12.10.2013

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Konz­ert zum CD-Release von Arbeit­er der Liebe und gle­ichzeit­ig Auf­takt der Tour mit gle­ichem Namen. Die Kleine Frei­heit in Osnabrück bedeutet ein ausverkauftes Heim­spiel für Chris­t­ian Steif­f­en, das merkt man schnell. Der Ein­stieg bei vor­freudi­ger Atmo­sphäre mit “Wie gut, dass ich hier bin” fällt bom­bastisch aus.

Lei­der wird das Konz­ert dadurch etwas getrübt, dass der Sound der Box­en nicht überzeugt. Während der Sänger gut durchkommt, hört man von der eigentlichen Musik, die einen raf­finierten Begleit­part spielt, wenn, dann nur dröh­nend etwas. Die Über­schwänglichkeit des Kleine-Frei­heit-Pub­likums machen es dem Sänger im Fol­gen­den dann auch nicht so ein­fach, seinen gewohn­ten Charme anzubrin­gen. Auf neue Songs reagiert das Pub­likum kaum. Immer­hin schafft Steif­f­en es, die Konz­er­tat­mo­sphäre zu hal­ten, auch im Über­gang zur Met­al-Inter­pre­ta­tion sein­er Songs durch die For­ma­tion Motor Steif­f­en.

Und beim Met­al­teil ist der Sound gle­ich unge­mein bess­er, weil Schlagzeug und Bass sich bess­er gegen die Box­en durch­set­zen kön­nen. Da lässt sich Chris­t­ian Steif­f­en dann auch nicht aus der Ruhe brin­gen, als er der Forderung des Pub­likums nach Zugabe zus­timmt, die Band aber die Bühne ver­lässt. Als Qual­i­fika­tion, Schlager-Nach­fol­ger von Heino in Wack­en zu wer­den, dürfte das aber lock­er aus­re­ichen. Der Abschluss des Konz­erts fällt mit einem belan­glosen Cov­er von “Drum leb dein Leben” und dem drit­ten Mal “Sex­u­alverkehr” unaufgeregt aus, vielle­icht ist das an diesem Abend auch bess­er so.

Und damit kom­men wir zur CD-Kri­tik, denn das Konz­ert diente ja auch zur Vorstel­lung seines Debü­tal­bums. Auch wenn 7 der 14 Lieder schon von der let­ztjähri­gen EP bekan­nt sind, braucht sich die CD nicht zu ver­steck­en. “Wie gut, dass ich hier bin” eröffnet die Scheibe genau­so mitreißend, wie es beim Konz­ert funk­tion­iert. “Ich hab’ die ganze Nacht von mir geträumt” und die Neuauf­nahme von “Sex­u­alverkehr”, wobei die der EP bess­er ist, dür­fen nicht fehlen. “Cham­pag­n­er und Kaviar” ist ein net­ter Tabubruchver­such­er, “Eine Flasche Bier” wird als Getränkbesin­gung unvergessen bleiben. Bei “Ich hab’ dir den Mond gekauft” hat selb­st meine Mut­ter gelacht. “Selb­st­mitleid” klingt gesan­glich etwas neben der Spur, und genau das macht “Mein bester Fre­und” wieder wett, das the­ma­tisch zwar etwas irri­tiert, aber beein­druck­end gesun­gen wird. “Ich habe Haschisch pro­biert” wirkt auf Konz­erten bess­er, “Ein Leben lang” ist wieder schön aus­ge­sun­gen, der “Flasche Bier Marsch” ist das Polonasen-Muss der Plat­te und “Eine Rose” ein san­fter, passender Abgang.

Kurz und gut: Die Befürch­tung, Steif­f­en kön­nte auf CD gepresst über­pro­duziert daherkom­men, wenn es sie denn gab, war nicht berechtigt. Ohne Aus­set­zer unter­hält Steif­f­en seine Hör­er for­mi­da­bel. Seit langem über­haupt man wieder ein Album, dass man in einem Rutsch anhören kann.

[ Chris­t­ian Steif­f­en, Kleine Frei­heit, Osnabrück, 200 Gäste. Aktuelle Tour: “Arbeit­er der Liebe”, weit­ere Ter­mine: 16.10 Han­nover, 17.10. Dort­mund, 18.10. Wiet­marschen, 19.10. Karl­sruhe, 20.10. Stuttgart, 21.10. Köln, 01.11. Wein­heim, 02.11. Biele­feld, 03.11. Dres­den, 05.11. Berlin, 06.11. Ham­burg, 07.11. Kiel, 08.11. Braun­schweig, 28.11. Bre­men, 29.11. Leipzig ] 
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Live-Ticker zur Bundestagswahl 2013

20:21 Uhr Anja Kar­liczek toppt mit 47,95% das Ergeb­nis von Dieter Jasper um 4,6%, was das beste Ergeb­nis eines CDU-Bewer­bers seit 30 Jahren ist, und zieht mit deut­lichem Vor­sprung vor Jür­gen Coße mit 36,48% direkt in den Bun­destag ein. Für die SPD ist das schlecht­este Ergeb­nis eines SPD-Bewer­bers in diesem Wahlkreis seit 1990 eine krachende Nieder­lage. Die Wäh­ler haben es offen­sichtlich abgelehnt, einen Bewer­ber, der nicht im Wahlkreis wohnt und hier kaum bekan­nt ist, zu wählen.
20:15 Uhr Anja Kar­liczek gewin­nt in Ibben­büren mit 45,3% klar vor Jür­gen Coße mit 40,7%. Die Wahlbeteili­gung liegt bei 75,1% etwas über dem Bundestrend.
20:00 Uhr Für den Spott braucht man nicht zu sor­gen: www.istdieFDPnochimBundestag.de
19:45 Uhr Auch in Ibben­büren liegt Anja Kar­liczek mit 45,2% klar von Jür­gen Coße mit 40,8%.
19:43 Uhr Chris­t­ian Steif­f­en liegt derzeit in der OB-Wahl in Osnabrück mit 3,6% deut­lich vor Robert Sei­dler von der FDP.
19:38 Uhr Nach 170 aus­gezählten Wahlkreisen sieht es nach einem über­raschend hohen Sieg für Anja Kar­liczek aus. Sie hat bish­er 48% der aus­gew­erteten abgegebe­nen Stim­men erworben.
19:18 Uhr Auch nach 120 von 226 der aus­gezählten Wahlkreise führt Anja Kar­liczek deut­lich mit 48% vor Jür­gen Coße mit 36%.
19:07 Uhr Nach 14 von 51 Wahlkreisen führt Anja Kar­liczek in Ibbenbüren.
19:05 Uhr Erste Hochrech­nung bei der Osnabrück­er Ober­bürg­er­meis­ter­wahl: Griesert von der CDU knapp vorne, Kalla Wefel bei 11,8%, Chris­t­ian Steif­f­en bei 6,8%.
18:56 Uhr Ange­blich sind in der Grund­schule in Teck­len­burg kurz vor Schluss die Wahlzettel ausgegangen.
18:25 Uhr Die allererste Mel­dung kommt aus Osten­walde: Anja Kar­liczek gewin­nt mit 77%.
18:00 Uhr Die erste Prog­nose für den Bund ist raus, AfD nahe am Einzug in den Bun­destag, FDP nahe am Raus­flug. Kann sich alles noch ändern.
17:59 Uhr Auch Chris­t­ian Steif­f­en, der in Osnabrück sich für das Amt des Ober­bürg­er­meis­ters bewirbt, hat gewählt und seine Stimme in so etwas wie einen Müll­tomme geschmis­sen.
17:57 Uhr Die Ergeb­nisse der U18-Bun­destagswahl 2013 sind da.
17:45 Uhr So, noch eine Vier­tel­stunde und wir bekom­men eine erste Prog­nose, wenn die Wahllokale schließen. Im Wahlkreis Ste­in­furt III zeich­net sich beim direk­ten Tick­et in den Bun­destag ein Kopf-an-Kopf-Ren­nen zwis­chen Anja Kar­liczek von der CDU und Jür­gen Coße von der SPD ab. Bei­de hat­ten im Wahlkampf mit den Hand­i­caps zu tun, dass man inhaltlich wenig auf der Pfanne hat­te bzw. namentlich nicht son­der­lich bekan­nt war. Daran hat sich im Wahlkampf wenig geän­dert, allerd­ings war Kar­liczek frühzeit­ig auf jed­er Katzenkirmes anzutr­e­f­fen. Wessen Strate­gie entschei­dend bess­er war, um Dieter Jasper zu beer­ben, wer­den wir bald erfahren.

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Konzert: Christian Steiffen, 9.8.2013, Damme

Es ist schon etwas her, dass ich in Damme gewe­sen bin. Es muss so Mitte-Ende der 90er gewe­sen sein. Damals fan­den dort die schulis­chen Tage religiös­er Ori­en­tierung, eine für viele eher alko­holisierte Selb­stfind­ung, statt. Außer­dem ist Damme ja für seine Karnevalsver­anstal­tung bekan­nt, aber deswe­gen bin ich dort nie hinge­fahren. Als ich hörte, dass Chris­t­ian Steif­f­en dort auftritt, dann sah, dass der Ein­tritt bei 5€ liegt, war das Hin­fahren eine aus­gemachte Sache.

Allerd­ings war die Hin­fahrt schon ein­stim­mend, denn die Wegbeschrei­bung der Rah­men­ver­anstal­tung “Kun­st hält Hof” ging etwa so: Bis zur Hufeisen­straße, dann noch einige hun­dert Meter und Kur­ven. Kein Ori­en­tierungspunkt, keine weit­ere Rich­tung, nüscht. Einige hun­dert Meter über Kur­ven hin­weg inmit­ten von unun­ter­schei­d­baren Wiesen und Feldern. Man hätte auch Han­nover so ausweisen kön­nen. Ich bog ein­fach am Ende der Straße links ab und fand auf gut Glück eine Rei­he abgestell­ter Autos. Das kon­nte in Damme an einem Fre­itag­som­mer­abend wohl nichts anderes sein.

Sicher­heit­shal­ber fragten wir am Ein­gang ein­er Sche­une, ob hier die Musik spiele. Man lachte, stem­pelte unsere Handge­lenke und wir manövri­erten uns über den Bauern­hof zu ein­er Men­schenansamm­lung, ja, wie soll ich sagen — 

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Ken­nen Sie so Tatorte oder alte TKKG-Fol­gen, bei denen eine Garten­par­ty kun­staffin­er Bil­dungs­bürg­er einge­baut wird, und man das Gefühl hat, für passend viele Kom­parsen war wohl kein Geld da? Ich dachte ja, solche Par­tys seien reine Erfind­un­gen für’s Fernse­hen. So eine Par­ty war das. Das dies ein großar­tiger Abend wer­den würde, stand schon jet­zt fest. 

Vor mir stand ein junger Mann mit Kam­er­aumge­hänge. Das musste die Lokal­presse sein. Ich fragte ihn ger­ader­aus, ob er von der NOZ mir erk­lären kön­nte, wieso hier nicht so viel Pub­likum sei. Das war schon mal ein Tief­schlag. Er kam gar nicht von der NOZ. Er kam von der OV, der Old­en­burg­er Volkzeitung, der Zeitung für’s Old­en­burg­er Mün­ster­land. Und erk­lären durfte dann ich ihm, wer Chris­t­ian Steif­f­en ist, dass er OB-Kan­di­dat in Osnabrück sei, dass zwei Filme mit sein­er Musik im Herb­st starteten, dass hin­ter uns ein Regis­seur stünde, der gle­ich für ein Musikvideo mitfilmte. 

Viel weit­er kamen wir gar nicht, denn der Gast­ge­ber schwang sich auf die Bühne, meinte, reden könne er gar nicht, und stellte dann die einzel­nen Kün­stler und ihre Kun­st­form vor, und wo man hier auf dem Bauern­hof ihre aus­gestell­ten Werke find­en könne. Gegen die Sit­u­a­tion­skomik des Ländlichen hat man, wenn man zuhört, dann auch keine Chance mehr:

Ja, die X macht dies und das und sie hängt dort in der hin­teren alten Sche­une an der Wand mit den Schweinen.

Spätestens jet­zt hätte es mich nicht mehr ver­wun­dert, wenn Inga Lürsen um die Ecke genörgelt wäre. Stattdessen kam der­jenige, auf den die meis­ten gewartet hat­te, mit Bar­ca­di-Cola aus­ges­tat­tet auf die Bühne

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und hat­te sein Pub­likum, das sich um die Bühne ver­sam­melt hat­te, und nach direk­ter Ansprache auch die sitzenge­bliebe­nen Prov­inzkun­stin­ter­essierten, voll im Griff: 

Chris­t­ian Steif­f­en ist ein Geschenk für Osnabrück. 

Für’s Umland natür­lich auch. Die Schlager­par­o­die mit maf­fayschen Anklän­gen ist ein­er­seits die gewählte und inzwis­chen schon fast gelebte Aus­drucks­form des Kün­stlers Hardy Schwet­ter. Hinzu kommt allerd­ings auch die Per­sön­lichkeit Schwet­ters, der unge­mein char­mant und diszi­plin­iert auftritt, d.h. nie aus sein­er Rolle fällt, und trotz der zur Schau gestell­ten Selb­stver­liebtheit der Fig­ur Chris­t­ian Steif­f­en nie ver­birgt, wie aus­nahm­s­los respek­tvoll und höflich er seine Umge­bung behandelt.

Was ich damit meine, sieht man am besten in einem Video, das während des Kirchen­t­ages aufgeze­ich­net wurde: Darin trollt Schwet­ter als Elvis-Par­o­die durch die belebte Osnabrück­er Innen­stadt. Als ein klein­er Junge ihn anhält und wiss­be­gierig fragt, wer denn Elvis über­haupt sei, geht Schwet­ter gle­ich auf Augen­höhe zum Jun­gen in die Knie, nimmt die große, bunte Brille ab und ver­sucht ohne den Akzent der eigentlich gespiel­ten Fig­ur in ein­fachen Worten die Frage passend zu beant­worten. Ein richtig großer Moment.

Eine Stunde lang verza­ubert Chris­t­ian Steif­f­en an diesem Abend die über­rascht­en Kun­stin­ter­essen­ten und ver­sorgt gle­ichzeit­ig die Bloßkonz­ert­teil­nehmer teils mit Par­tys­paß und Par­ty­bal­sam, denn es find­en sich auch einge­fleis­chte Schlager­lieb­haber am Büh­nen­rand. Chris­t­ian Steif­f­en ist eben ein­er für alle. Oder um es mit seinen Worten zu sagen: Ich für Uns.

[ Chris­t­ian Steif­f­en und das Orig­i­nal Hase­land-Orch­ester, aktuelle Tour: “Ich komme!”, auf der Ver­anstal­tung “Kun­st hält Hof”, Damme, 9. August 2013, etwa 160 Zuschauer ] 

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Online-Aktivitäten der Zeitungen

Es ist mal wieder an der Zeit, über den Teller­rand hin­aus zu schauen und zu guck­en, was andere lokal aus­gerichtete Seit­en in der Zwis­chen­zeit so getrieben haben.

Bei der NOZ fällt mir immer noch auf, dass das Ausse­hen der Seite wesentlich bess­er ist als seine jahre­lang vor sich hin­siechende Vorgängerver­sion. Die Nav­i­ga­tion­sleiste ist, wenn man sich ein­mal einge­fun­den hat, eine gute Ori­en­tierung­shil­fe. Allerd­ings platziert man immer noch viel zu viele Artikel auf der Start­seite, die den Leser ein­fach erschla­gen. Da heißt es Quan­tität statt Qual­ität. Von ein­er Online-Redak­tion habe ich vor Jahren schon Flur­funk gehört, entwed­er erkenne oder finde ich nichts oder daran wird noch gew­erkelt. Die NOZ baut wohl auf tem­poräre Blogs wie Karsten Bau­manns WM-Blog, ein Twi­light-Blog oder den Blog zur Mai­woche. Immer­hin gibt es schon Artikel, die auf Blogs als Inter­netquellen ver­weisen. Das ist schon fortschrit­tlich, wenn man andere Zeitungs­seit­en betrachtet.
Das hau­seigene Video­por­tal os1.tv erfreut sich guter Gesund­heit und ist ger­ade 1 Jahr gewor­den. Her­zlichen Glück­wun­sch von hier aus. Ich habe keine Ahnung, infwieweit os1.tv tat­säch­lich ein Fernsehsender ist, wie dort gerne behauptet wird, aber es gibt regelmäßige Beiträge, die auch am Flughafen Münster/Osnabrück aus­ges­trahlt wer­den. Erfreulicher­weise wird man durch die Seite im Gegen­satz zur Haupt­seite nicht mit Wer­bung bom­bardiert und der Mut, nicht auf eine gän­zlich weiße Seite zu bauen, sei auch mal herausgehoben.

Auch bei der Neuen West­fälis­chen aus Biele­feld fällt die Wer­bung auf, allerd­ings nicht son­der­lich pos­i­tiv: Flash-Ban­ner, die in die Texte rein­fall­en — nein, sowas irri­tiert den Leser. Dass sich ab und an Unter­seit­en in neuen Fen­stern öff­nen ist für den Leser auch etwas selt­sam. Auf eine Menüstruk­tur wie bei der NOZ hat man verzichtet, der Leser find­et alle Links beim ersten Hin­schauen. Allerd­ings sind die Betitelun­gen nicht immer geglückt und zuviel. Die Start­seite der Zeitung hat als Auf­mach­er eine Bilder­ab­folge, was als The­menkonzen­tra­tion ganz sin­nvoll ist und auch aus­re­ichend oft geän­dert wird. Vielle­icht sollte man sich aber doch mal dafür erwär­men, daneben Text anzu­bi­eten statt ein­er weit­eren grafis­chen Nav­i­ga­tions­fläche, die viele gar nicht nutzen.
Wenn ich es richtig ver­standen habe, set­zt die NW nicht auf ein Video­por­tal, son­dern auf ihren Blog­ger Rou­ven Rid­der: Der befüllt den Blogspot und den Biele­felder Westen.
Kri­tik muss sich die NW aber bei der Gestal­tung gefall­en lassen: Wieso heißt die Seite nw-news.de und nicht neue-westfaelische.de? Let­zteres wäre wie eingängiger und die Zeitung selb­st heißt auch nicht nw-news. Wenn man aber schon so ver­fährt, wieso heißt der Blog nicht NW-Blog und wieso ist nw-blog.de noch frei? Warum ist die Schrift der Texte so klein und nicht ver­größer­bar? Rou­vens Blogs sind der Idee nach ent­fal­tungs­fähig, aber schon die mikrige Schrift und der wenige Platz, den der Blog zur Ver­fü­gung hat, machen dem Leser die Nav­i­ga­tion durchs Blogdic­kicht doch sehr schwer.

Kom­men wir zur Heimat­pos­tille ivz-online.de: Die Nav­i­ga­tion der Seite überzeugt schlicht nicht. Sie ist so aufge­baut, dass man zu allen Seit­en gle­ich­schnell kommt, nicht so, dass man zu den begehrten Seit­en schnell kommt. Auch ein direk­te Links zum hau­seige­nen Video­por­tal mazztv.de und zu den hau­seige­nen Blogs fehlen auf der Start­seite. An Tex­ten find­en sich auf der Start­seite zu viele bun­desweite The­men, die man so auf jed­er zweit­en Nachricht­en­plat­tform find­et. Auch sowas schreckt Leser ab. The­ma­tisch fehlt die Konzen­tra­tion auf die eige­nen Qual­itäten und stellt den Leser vor ein Durcheinander.
Was die reinen Inter­ne­tak­tiv­itäten bet­rifft: Es ist schon ein Kun­st­stück, sein Video­por­tal Maz­ztv zu nen­nen und mazz.tv gar nicht zu besitzen. Das führt zwangsläu­fig zu Irri­ta­tio­nen. Der Name ist eben­so unver­ständlich wie schw­er merk­bar: Wieso heißt das Pro­jekt nicht IbbTV oder so? Schön ist allerd­ings die Konzen­tra­tion auf lokale The­men. Auch die Video-Kolummne mit Hen­ning Mey­er-Veer ist fast schon Kult. Man führt auch Blogs, wie den Neusee­land-Blog, nur ist die Adresse viel zu lang. VIEL ZU LANG.

Resümee? Es entwick­elt sich! Unterm Strich läuft nichts richtig schlecht bei den Zeitun­gen, wenn auch nicht so bahn­brechend, wie diese sich das denken. Als Leser wün­scht man sich ab und an, sie wür­den nicht ver­suchen, auf jed­er Hochzeit zu tanzen und ein wenig mehr ihre Lokalkom­pe­tenz nach vorne schieben.

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Osnabrücker Kulturnacht

Eine kul­turelle Erleb­nis­tour durch Osnabrück, die gibt es am Sam­stag, den 28. August. Denn da lockt die Kul­tur­nacht nächtliche Fla­neure bere­its zum zehn­ten Mal in die Alt­stadt­straßen und Kultureinrichtungen…..Was Sie in dieser Nacht in Osnabrück erwartet und warum Sie sich dieses kul­turelle High­light nicht ent­ge­hen lassen soll­ten, das weiß Ver­e­na Brinkmann:

[flash]http://osradio-podcast.de/wp-content/uploads/2010/08/Beitrag-10_Osnabruecker-Kulturnacht.mp3[/flash]

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Neuer Online-Auftritt der Neuen Osnabrücker Zeitung

Die Neue Osnabrück­er Zeitung hat einen neuen Inter­ne­tauftritt. Angesichts des bish­eri­gen Auftritts muss man wohl sagen: Jede Verän­derung ist eine Verbesserung. So gese­hen ist der Auftritt sich­er ein Schritt nach vorne.

Man hat bei dieser Beta-Ver­sion auf der Inter­net­seite laufende Debat­ten einge­baut, die hau­seigene Plat­tform os-nachbarn.de sowie die hau­seigene Lokalfernseh­seite OS1.tv. Die Nav­i­ga­tion­sleiste macht einen gut über­schaubaren Ein­druck mit ihren vie­len Rubriken.

Den­noch bleibt festzuhal­ten, dass der Inter­net­seit­enbe­such­er ger­adezu erschla­gen wird von der Masse an unsortierten Infor­ma­tio­nen. In der Mitte der Seite kann man sich die Seite nochmal auf den eige­nen Wohnort zugeschnit­ten per­son­al­isieren. Aber wer braucht denn sowas? Statt einzelne Funk­tio­nen einzubauen und zu schauen, wie der Leser sie annimmt, wird alles auf die allererste Seite gepackt. Wie die unzäh­li­gen, arbeitsin­ten­siv­en Rubriken sich durch schlep­pend anlaufende Inter­netwer­bung auf Dauer refi­nanzieren sollen — alles sehr fraglich. Vielle­icht ändert sich ja auch was in der Nach-Beta-Version.

Aber offen­sichtlich wird man die NOZ als epa­per bestellen kön­nen, so wie man es bei der Neuen West­fälis­chen schon kann. Das kön­nte ein sehr inter­es­san­ter Ser­vice werden.

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MazzTV & OS1.tv oder das lokale Internetfernsehen

In Osnabrück gibt es mit­tler­weile schon min­destens fünf Inter­net­seit­en, die sich dem Inter­net­fernse­hen ver­schrieben haben. Insofern ist es nicht ver­wun­der­lich, dass dieser Trend irgend­wann ins Teck­len­burg­er Land über­schwappt: Mor­gen startet die IVZ MazzTV.de, eine Seite, die Lokalthe­men in Vide­o­for­mat behan­deln will.

Bis­lang nutzte die IVZ für ihre Videos sevenload.de. Das Dumme dort war, dass Sev­en­load  vor jedes Video als Gegen­leis­tung für das Zur-Ver­fü­gung-Stellen der Videos im Inter­net Wer­bung schaltet.

Die bish­eri­gen Pro­jek­te aus Osnabrück, unter denen OS1.tv, das Pro­jekt der Neuen Osnabrück­er Zeitung, wohl das bekan­nteste ist, lassen die Frage nach dem Mehrw­ert dieses lokalen Inter­net­fernse­hens allerd­ings offen: Auf Twit­ter fol­gen dem Pro­jekt ger­ade ein­mal 111 Per­so­n­en. Es gibt seit Jahren wer­be­freie Dien­ste wie vimeo oder Youtube, bei denen man Videos online stellen kann. Lokalfernse­hen gibt es auch schon. Reicht die Reich­weite eines solchen Lokalfernseh­por­tals also aus, damit es sich wirtschaftlich trotz Brows­er-Wer­be­block­er durch Wer­bung rentiert?

Immer­hin scheinen die lokalen Jugend-Por­tale rentabel zu sein. Stay­blue, eine Fir­ma, die 347 lokale Inter­net­por­tale führt, zu denen ST-Com­mu­ni­ty und OS-Com­mu­ni­ty gehört, zählt inzwis­chen 500.000 reg­istri­erte Benutzer. Inter­es­sant dabei wäre eher die Zahl der täglichen Nutzer, die deut­lich darunter liegen wird. Von dieser Zahl müsste man wieder diejeni­gen abziehen, die Wer­be­block­er ver­wen­den, sprich: diejeni­gen, die keine Wer­bung erre­icht, und dann kommt man irgend­wann zu den­jeni­gen, die Wer­bung nicht nur nicht ignori­eren, son­dern tat­säch­lich wahrnehmen und bei denen ein Kau­fan­reiz entsteht.

Ein weit­er Weg. Vielle­icht erre­icht man mit der­ar­ti­gen Inter­net­por­tal­en eine Rentabil­ität durch Inhalte, die hochqual­i­ta­tiv sind. Aber sowas bedeutet wiederum Arbeit. Wie gut sich das bei Zeitun­gen neben ihrem eigentlichen Geschäft, dem Her­stellen ein­er Zeitung, organ­isieren lässt, bleibt abzuwarten. Bei der NOZ ist man derzeit aber wohl eher noch im Anfangsstadium:

Immer­hin kann man dort schon grüßen, das ist ja auch mal was:

Aus Grün­den der wirtschaftlichen Rentabil­ität heisst es im IVZ-Presseartikel dann wohl, man suche noch Leute, die Spaß daran haben, sich an diesem Web-TV zu beteili­gen, die gerne mit der Filmkam­era unter­wegs sind oder Freude an Zusam­men­schnit­ten haben. Aber schon Zoomer hat gezeigt, dass der­ar­tige Por­tale, die auf frei­willige Leis­tun­gen ihrer Nutzer zu stark bauen, nicht rentabel sind.

Aber wer weiss, was wird. Jedem Anfang wohnt schliesslich ein Zauber inne, und der wird auch beim morgi­gen Startschuss nicht aus­bleiben. Bewähren muss sich das Pro­jekt allerd­ings im Alltag.

Aktu­al­isierung
Inzwis­chen ist Maz­zTV online gegan­gen. Die Seite ist weiss und nicht schwarz wie OS1.tv, was die Seite auf den ersten Blick bess­er ver­ständlich erscheinen lässt. Die Videos rauschen zwar ab und an, sind aber gut gefilmt. Lei­der gibt es wed­er einen Feed, noch eine Ein­bet­tungsmöglichkeit für andere Inter­net­seit­en, was vielle­icht eine Über­legung wert wäre, schliesslich kann man selb­st Wer­bung vor den Videos zeigen. Es ist etwas irri­tierend, dass das Laden eines Videos auffhört, wenn man mit der Maus aus dem Vorschaublock herausgeht.
Anson­sten ist die Feuer­taufe mit Bravour bestanden wor­den. Optisch ist das Ergeb­nis sicher­lich bess­er als lediglich einen Kanal bei Sev­en­load zu haben. Toi, toi, toi.

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