Aleks Schmidt feat. Tina Franke — Das ganz große Glück im Zug nach Osnabrück

Ich weiß ja nicht, ob es ein Remake gebraucht hätte, aber vielle­icht ist es ja was für die unwis­sende jün­gere Generation.

Brisant hat vor sieben Jahren mal die Entste­hung des Siegers der ZDF-Hit­pa­rade im Jahr 1997 erläutert.

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Verhunscht

So ist z.B. lange genug eine Geschichtss­chrei­bung “von oben her” betrieben wor­den, die der Wirk­lichkeit im heimatlichen Raume nicht gerecht gewor­den ist. Es ist an der Zeit, eine Kor­rek­tur unseres Geschichts­bildes “von unten her” vorzunehmen, die viele Dinge in unser­er Welt (auch polit­sich gese­hen) in ein klären­des Licht rück­en könnte.”

Friedrich Ernst Hun­sche, Heimat­forschung ohne wis­senschaftliche Meth­ode ist nut­z­los und sollte nicht gefördert wer­den in der Aus­gabe der Ibben­büren­er Volk­szeitung vom 6. Okto­ber 1969, Rechtschreibfehler im Originaltext

Hm, okay. Fan­gen wir doch mal bei Hun­sche an:

Die große geschichtliche Wende, die der Nation­al­sozial­is­mus für das deutsche Volk und Reich erkämpft hat, hat wieder den wahrhaft freien Bauern auf die erste Stufe des neuen völkischen Wer­dens gestellt. Willst du dem Führer Deutsch­lands, deinem Erret­ter und Befreier, danken, deutsch­er Bauer, danke ihm durch die Tat!”

Friedrich Ernst Hun­sche, Bauern und Zehn­er in der Aus­gabe der West­fälis­chen Volk­szeitung / Volk­szeitung für den Kreis Teck­len­burg vom 20. Juni 1942

Unret­tbar.

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Neu im Bücherschrank (169): Simone Lappert — Der Sprung

Auf den Handyaus­lös­er gedrückt, aber dann doch kein Foto wurde von diesem Büch­er­schrankneuzu­gang gemacht:

Eine Art Ens­able-Roman: Diverse Fig­uren, die etwas erleben, beschreiben die Sit­u­a­tion, wie sich eine Frau in den Tod stürzen will. Um dem Leser keine Deu­tung aufzuer­legen, son­dern ihm die Deu­tung der Haupt­fig­ur zu über­lassen, wird diese nur indi­rekt über andere beschrieben. Ich fand es zwar drama­tisch, aber zu vage, nicht tief­sin­nig und dadurch zu lang­weilig. Und was, bitte schön, ist eine „halb­herzig spie­lende Katze“?

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Neu im Bücherschrank (168): Imre Kertész — Roman eines Schicksallosen

Eben erst ent­deckt und für ziem­lich gut befun­den: Der Büch­er­schrank an der St. Lud­wig-Kirche in Ibben­büren. Da lasse ich doch mal einen Klas­sik­er da:

Dieser Roman ist ver­gle­ich­sweise ein­fach­er zu lesen als “Der Spuren­such­er”. Erzählt wird die Geschichte eines Jun­gen, der als 15jähriger ins KZ gebracht wird. Seine Erleb­nisse in den Lagern Auschwitz, Buchen­wald und Zeist brin­gen dem Leser das Kriegs­geschehen anschaulich näher. Die ein­fache Sicht eines Jugendlichen zieht sich durch das ganze Buch und schliesslich ist es dem Haup­tak­teur wichtig anzugeben, dass dies nicht sein Schick­sal ist, da er immer an den Geschehnis­sen beteiligt war.

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Loyalitätsabo

Um 3€ ver­teuert sich ein Abon­nement der IVZ in diesem Jahr auf dann 56,90€. Die dig­i­tale Vari­ante geht 2€ hoch auf 33,90€.

Mit Ihrem Abon­nement leis­ten Sie einen entschei­den­den Beitrag dazu, dass die IVZ Sie und das gesamte Teck­len­burg­er Land auch zukün­ftig mit allen für Sie rel­e­van­ten The­men ver­sor­gen kann. Für Ihre Loy­al­ität danken wir Ihnen außerordentlich!

Viele Abon­nen­ten fra­gen sich jet­zt “Habe ich aus Verse­hen die taz abon­niert?”, aber immer­hin kom­men sie ihnen nicht mit “kri­tis­chem Jour­nal­is­mus”. Ich hätte ja derzeit Ver­ständ­nis auf­brin­gen, dass vieles ger­ade teuer­er wird, aber Lokalpa­tri­o­tismus anzuführen kommt schon irgend­wie schräg.

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Friedrich Schönhoff – Tod an der Lehmkuhle

Welch freudi­ge Über­raschung: Ein les­bar­er Lokalkri­mi. Die Geschichte fängt gut an mit viel Lokalkolorit, inter­es­san­ten Akteuren (die auch mal lokal geläu­fige Nach­na­men haben dür­fen), ein­er zwar weit herge­holten Krim­igeschichte, die aber zügig voranschreitet.

In West­erkap­peln treibt eine Sek­te im und ums Haus Cap­peln rum ihr Unwe­sen, dabei wird eine junge Stu­dentin gefoltert und getötet. Der aus New York ger­ade ank­om­mende Kom­mis­sar ban­delt mit sein­er neuen Stelle und der Ibben­büren­er Kol­le­gin an und rumpelt sich die Aufk­lärung des Fall­es einiger­maßen zurecht.

Das Buch ist passend for­muliert, so dass es den Leser nicht lang­weilt. Manche Sachen sind weit herge­holt, nicht alle Hand­lun­gen der Staat­sangestell­ten überzeu­gen, aber das soll ja schon mal vorkom­men. Die Dialoge klap­pen nicht immer, sind manch­mal zu banal, manch­mal zu erk­lärend und zu wenig schn­od­derig für Polizis­ten im All­t­ag. Und das Ende ist — nach ein­er gelun­genen Action­szene — lei­der etwas flach ger­at­en, aber Luft nach oben ist ja auch gut.

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Klaus Offenberg — Der Stomabnehmer

Nach langer Zeit habe ich mal wieder einen Lokalkri­mi in die Hand genom­men, geflasht hat er mich nicht. Es geht um die Sab­o­tage des AKW Lin­gen durch junge Män­ner, ein paar Morde und der Aufk­lärung dieses Vor­falls. Lei­der geht das lit­er­arisch daneben.

Es liegt vor allem an den andauern­den Pas­sagen mit direk­ter Rede, bei denen man immer und immer wieder fest­stellen muss, dass Leute sich so nicht unter­hal­ten, so nicht witzeln und Fig­uren wie Leser für dumm verkauft wer­den. Lehrer wer­den über den Tod eines ehe­ma­li­gen Schülers unter­richtet, es wird ihnen gesagt, er sei ermordet wor­den. Ob die wohl fra­gen, was genau passiert ist? Nö, die lachen eine Minute danach schon wieder beherzt. Nie­mand ver­hält sich so. Dazu gibt es dauernd Zeit­sprünge in der Erzäh­lzeit und der erzählten Zeit, was den Text aber nicht hochw­er­tiger macht. Über­flüs­sige Infor­ma­tio­nen wie die, wann das Flüss­chen Aa Hörstel­er Aa und wann Dreier­walder Aa heißt, und dass die Pro­tag­o­nis­ten das gar nicht wis­sen, was aber auch kom­plett irrel­e­vant für die Geschichte ist, run­den das Ganze ab.

Und mit diesen Eigen­heit­en geht es in der Geschichte dann immer wieder von vorne los. Die Vorgänge rund um das AKW klin­gen noch inter­es­sant, da die Geschichte aber für einen Kri­mi keine Span­nung auf­baut, ist alles irgend­wann auch ein­fach egal.

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Neu im Bücherschrank (167): Monika Gruber — Man muss das Kind im Dorf lassen

Hui, das ging aber gschwind runter mit der Kar­riere der Gru­berin, bis sie sich mit ihren Ich-has­se-die-Grü­nen-Ver­anstal­tun­gen endgültig vom Radar geschossen hat. Die Biogra­phie hat­te ich noch im Schrank ste­hen, als man ihr wohlgesonnen­er war, aber Witz war da schon Man­gel­ware. Blöd halt, wenn die Gagschreiber nicht nochmal drüber schauen. Erken­nt­nis­gewinn nicht zu erwarten, man ver­passt nichts.

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