Aus der Ibbenbürener Volkszeitung vom 12. Dezember 2018:
Der stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins Bevergern (… erinnerte) daran, dass es weitere Menschen aus Bevergern gab, die wegen ihrer Überzeugung in einem KZ einsaßen. Dazu gehörten neben Prof. Anton Hilckman auch Bernhard Vorsthove und Arno Lustiger.
Aus der Ibbenbürener Volkszeitung vom 13. .September 2024:
Vorsthove war Frisörmeister, der auch ab und zu armen Menschen umsonst die Haare schnitt. Auf einer Versammlung der NSDAP gab er in einem Streitgespräch laut seine Meinung über den Ortsgruppenleiter ab, die dem nicht gefiel. Daraufhin wurde er am folgenden Tag, am Antonius-Festtag 1935, von Gestapo-Beamten abgeholt und ins KZ Esterwegen gebracht. (…) Hilckman und Vorsthove haben das KZ überlebt, ihr Leben war aber nie mehr wie vorher.
Kann man so sagen. Bernhard Vorsthove verbrachte 1935 5 Monate wegen Beleidigung des Bevergerner NSDAP-Ortsgruppenführers Karl Lutze im Konzentrationslager Esterwegen. 1940 trat er nach eigenen Angaben in die NSDAP ein ohne sie je verlassen zu haben. Der damalige NSDAP-Ortsgruppenleiter Bevergerns war nache einer Unterbrechung wieder Karl Lutze.
„Hätten wir die Zivilcourage besessen, gegen die Bedrohung des Nationalistischen Regimes lautstark zu protestieren?“
Sind Sie sicher, dass Vorsthove das getan hat?
Vorsthove gibt in seinem Entnazifizierungsverfahren das geforderte Datum seines KZ-Aufenthalts nicht an und schreibt:
Ich bin der NSDAP aus folgendem Grunde beigetreten:
Wegen einer Auseinandersetzung mit dem Ortsgruppenleiter Lutze, eines Bruders des damaligen Stabsführers der SA wurde ich verhaftet und war 5 Monate im Kz Lager Esterwege. Nach meiner Entlassung befürchtete ich weitere politische Verfolgung unter anderm die Schliessung meines Geschäftes,die mir auch schon angedroht wurde. Durch Beitritt zur Partei war ich vor weiteren Verfolgungen sicher
Der Beitritt erfolgte allerdings erst 5 Jahre nach der KZ-Gefangenschaft. Zudem trat er in die DAF, die NSV und den Reichsbund Deutsche Familie ein. Klingt eher nach Opportunismus als Zivilcourage.
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