POPCORN! Auf der Suche nach neuen Themen macht das Lokalblatt jetzt Internetseitenkontrolle: Ein Musikschullehrer hat auf seiner privaten Internetseite Videos eingestellt, in denen Politiker der AfD zu Wort kommen. So weit, so vollständig von der Meinungsfreiheit gedeckt: Man darf strunzdämliches Zeug auf seiner eigenen Internetseite veröffentlichen ✓. Die Zeitung stellt ihn dennoch an den Pranger — jetzt, wo der Nachbar keine Werbung mehr schaltet, kann man auch endlich mal gegen die AfD holzen. Wo ist also für die Zeitung, die kein Problem mit ihrem Karikaturisten hat, der Casus Knaxus?
Perfide wird es aber, wenn Till unter dem hochoffiziell klingenden Namen „Musikschule Recke“ Botschaften vom rechten Rand verbreitet.
Ah, “hochoffiziell” — das klingt ja schon höchst verdächtig. Nur klingt der Name nicht nur hochoffziell “Musikschule Recke”, er ist es auch. Der Begriff Musikschule ist in Deutschland außer in Bayern für jeden frei verwendbar ✓.
Eltern, Kinder und Jugendliche erwarten hier Informationen über Instrumentalunterricht, aber sicher keine Politpropaganda.
JA, DENKT DENN KEINER AN DIE KINDER? Weil man mit billigem Populismus nicht alleine da stehen will, holt man sich den Bürgermeister von Recke und den Vorsitzenden des Kulturvereins von Recke ins Boot:
Kellermeier findet ebenso wie Rücker, dass politische Inhalte auf einer Musikschule-Homepage „absolut nichts verloren haben“.
Sie hätten auch sagen können, sie finden, das Autos auf Straßen absolut nichts verloren haben, das hätte dieselbe Aussagekraft gehabt. Der Kulturpreis des Kulturvereins ging übrigens 2017 laut dessen Internetseite, die sich hauptsächlich um die Schule für Musik dreht, an
Martin Stroot für sein Lebenswerk der Kulturförderung in der Kommunalpolitik in Recke und im Kreis Steinfurt.
Schnöff tä-tääääääääääääääääääää!