Neu im Bücherschrank (87): Ingrid Noll — Der Hahn ist tot

nollhahn

Ich hätte jet­zt ja auch gedacht, dass irgen­dein Schinken von Ingrid Noll unser­er­seits schon seinen Weg in einen der Büch­er­schränke gefun­den hat, aber dem ist nicht so. Somit kommt hier mit ihrem ersten Roman auch unser erster Noll-Beitrag im Bücherschrank.

Das ledi­ge, ältere Fräulein Rose­marie erlebt ihren ersten Früh­ling, als sie in Liebe zu dem Lehrer Witold ent­flammt. Sie schle­icht for­t­an bei Nacht- und Nebe­lak­tio­nen um das Haus des Objek­tes ihrer Begierde, um es zu beobacht­en. Bei diesen detek­tivis­chen Nach­forschun­gen beobachtet Rosi, wie Witold auf seine alko­holkranke Frau schießt. Sie ist aber nicht tot. Ein Grund für Rosi, sich einzu­mis­chen und ihrem Ange­beteten tatkräftig zur Hand zu gehen.

Ich habe das erste Buch von Ingrid Noll in den 90ern allerd­ings auch erst nach Die Häupter mein­er Lieben gele­sen, fand es nicht ganz so gut, aber immer noch sehr unter­halt­sam. Die Ver­fil­mung war nett, aber halt eher sehr gediegene ZDF-Unterhaltung.

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Nicht ganz so hoch

Die Gemein­den der Baum­berge haben die Stadt Ibben­büren wegen des Slo­gans “Das Hoch im Mün­ster­land” verk­lagt. Hab ich noch nie was von gehört, aber es ste­ht neuerd­ings in der Wikipedia, das muss also stimmen.

So unplau­si­bel klingt das nicht, denn der Stadt­mar­ket­ing Ibben­büren e.V. hält wohl seit 2005 die Marken­rechte an diesem Slo­gan, nie­mand anders darf ihn so als Marken­beze­ich­nung ver­wen­den. Das kön­nte anderen, die sich hoch wäh­nen, gegen den Strich gehen.

Die Gemein­den der Baum­berge argu­men­tieren ange­blich, Ibben­büren läge nicht im Mün­ster­land und der Höch­ste Punkt des Mün­ster­lan­des sei auf dem West­er­berg in den Baum­ber­gen zu find­en. Ihre Klage soll darauf hin­aus gelaufen sein, Ibben­büren die Ver­wen­dung des Werbe­spruch­es gerichtlich zu unter­sagen. Das Gericht soll die Klage abgewiesen haben, da “Mün­ster­land” kein geschützter Begriff sei und frei ver­wen­det wer­den dürfe.

Die Klage wäre selb­st dann nur durchge­gan­gen, wenn man gerichtlich fest­gestellt hätte, dass Ibben­büren nicht zum Mün­ster­land gehört, was etwas schwierig ist, da der Kreis Ste­in­furt einen der vier Mün­ster­land­kreise bildet. Denn der höch­ste Punkt im auf die Land­kreise bezo­ge­nen Begriff des Mün­ster­lan­des ist auf dem West­er­beck­er Berg in Lienen zu find­en — wobei Lienen für die Gemein­den der Baum­berge wohl auch nicht im Mün­ster­land liegt, was auch stimmt, nimmt man nur das his­torische Mün­ster­land zum Maßstab.

Wie bitte? Was meinen Sie genau mit “Sack Reis”?

Aktu­al­isierung
Fol­gende Zeitungsar­tikel sprangen auf diesen Zug auf:

Das schön­ste Hoch im Mün­ster­land, IVZ vom 3. Juni 2015
Schar­mützel wegen des „höch­sten Punk­tes im Mün­ster­land“, West­fälis­che Nachricht­en vom 9. Juni 2015
Ganz natür­liche 236 Meter…, West­fälis­che Nachricht­en vom 12. Juni 2015 

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Prenzlberg

Als vor ein paar Jahren die Pren­zlauer Berg Nachricht­en als Pro­jekt online gin­gen, und ich in Berlin auf der re-pub­li­ca davon hörte, war ich wenig begeis­tert. Es klang zu sehr danach, dass sich Jour­nal­is­ten für eine Inter­net­seite ohne tragfähiges Geschäftsmod­ell aufopferten.

Dieser Tage hat man alles auf eine Karte geset­zt: 750 Leute, die monatlich für die Seite 5€ abdrück­en soll­ten erre­icht wer­den oder die Seite werde geschlossen. Man hat dieses Ziel erre­icht — nicht ohne blaue Flecke, wie die für die PBN arbei­t­ende Juliane Wiede­mann schreibt:

Mir ist zwar klar, dass man nicht in den Jour­nal­is­mus geht, um sich Fre­unde zu machen, und dass ein dick­es Fell in diesem Beruf von­nöten ist. Dass man sich manch­mal wie der Leit­er eine Anger-Man­age­ment-Ther­a­pi­es­tunde fühlt, hat­te mir jedoch vorher nie­mand gesagt.

Neben allen Merk­würdigkeit­en, die so ein Pro­jekt in der Großs­tadt mit sich bringt, und die sich eben auch nicht in der Prov­inz eben­so ver­hal­ten, scheint mir das ein Zwis­chen­ruf zu sein, der auch im Kleinen seinen Wieder­erken­nungswert hat.

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Top oder Flop? Frank Cordes – 1+1=4

Das wird wieder die Geschmäck­er spal­ten: Frank Cordes singt Liebe­strunk­en­heitis­ches auf die Titelmelodie von Ich heirate eine Fam­i­lie.

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