Worüber man spricht und sprechen sollte

Mir sind wenige Einzel­heit­en bezüglich der aktuellen Schuld­iskus­sion, die darum rankt, ob die Gesamtschule ihre Räum­lichkeit­en mit der Anne-Frank-Realschule tauschen soll, bekan­nt. Aber da ste­he ich wohl nicht alleine da.

Die Linke rem­pelt ger­ade auf Face­book gegen diverse an der Diskus­sion beteiligte Parteien: SPD, Grüne, CDU und IVZ kriegen ihr Fett weg. IFI und FDP kom­men gar nicht vor, dabei hat es die FDP immer­hin geschafft, einen Artikel der IVZ kom­plett zu kopieren. Die IVZ sei nicht an umfassender Berichter­stat­tung inter­essiert, indem sie nicht über das Ansin­nen der Linken zu ein­er Infor­ma­tionsver­anstal­tung berichte, und die poli­tis­che Mehrheit nicht an umfassender Unterich­tung betrof­fen­er Bürg­er. Der Bürg­er­meis­ter habe sich in intern­er Runde über die Protes­tak­tion an sich echauffiert.

Wo gegen sich der Bürg­er­meis­ter, wenn über­haupt, aus­ge­sprochen hat, ist nicht so klar. Philosophisch gese­hen sind Bürg­er­proteste begrüßenswert. Immanuel Kant hat von so einem Auf­muck­en gemeint, es sei ein Zeichen, dass das Volk poli­tisch mit­denke, was zu begrüßen sei, auch wenn für poli­tis­che Entschei­dungs­find­ung Vertreter gewählt wor­den seien.

Ich halte es allerd­ings für diskutabel, dass Kinder in poli­tis­chen Diskus­sio­nen vorgeschickt wer­den. Diese sind nicht in der Lage, sach­lich aus­ge­wogen eine der­ar­tige Diskus­sion zu ver­fol­gen. Worin der Sinn beste­ht, dass Kleinkinder in öffentlichen Sitzun­gen das Wort gegen den Bürg­er­meis­ter erheben, erschließt sich mir nicht. Mir kommt es vor, als ver­steck­ten sich hin­ter den Kindern Erwach­sene, die sich nicht aus der Deck­ung trauen.

Der Abschlussrem­pler gegen die CDU ist nicht unge­mein aktuell, aber eine offene Wunde: Die CDU ver­mag es in Ibben­büren nicht, sich ein eigenes Pro­fil zu ver­schaf­fen, mit dem man Wahlen gewin­nen kann. Und dabei eröffnet die SPD ger­ade eine riesige Lücke in punk­to Bürgerbeteiligung.

Das ist alles noch etwas schwach auf der Brust für einen Blog­a­r­tikel. Ich habe mich nur an die alte Rubrik der IVZ von Aloys Veis­mann erin­nert. Er schrieb jeden Sam­stag die Kolumne “Worüber man spricht und sprechen sollte”. Eine klas­sis­che Mei­n­ungs­mache-Kolumne: Unge­fähres, Anek­do­tis­ches, Hören­sagen — das sub­jek­tive Gefühl der Informiertheit. Vielle­icht nicht unge­mein ser­iös, aber eben unter­halt­sam und nahe am poli­tis­chen Geschehen. Und die aktuelle Schuld­iskus­sion samt der unter­schiedlichen Poli­tio­nen und Wirkun­gen wäre in dieser Kolumne ein Dauerbrenner.

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