Lokalpatriotismusstrom

Da ist noch Luft nach oben drin, nur irgend­wie wird dieser Umstand beim Lokalblatt mit kein­er Silbe erwäh­nt: Der Strom­tarif der Stadtwerke Teck­len­burg­er Land ist raus und befind­et sich in einem Mit­telfeld­bere­ich ver­gle­ich­bar­er Tar­ife. Im Grunde genom­men ist das okay, nur konkret bedeutet dieser Tarif z.B. für Fam­i­lien einen Unter­schied von bis zu 200€ in bezug auf gün­stigere Ange­bote. Der Tarif ist wirtschaftlich gese­hen nur für Kun­den der RWE inter­es­sant, die sich zudem nicht online über Tar­ife informieren. Bei Gaspreisen sieht es übri­gens noch etwas deut­lich­er zu Ungun­sten des Tar­ifs der Stadtwerke Teck­len­burg­er Land aus.

Es ist bemerkenswert, dass dieser doch eher sim­ple und offen­sichtliche Umstand tot­geschwiegen wird: Im Video der IVZ ist von Per­so­n­en die Rede, die ange­blich gerne auf Großkonz­erne schimpfen und dann doch nicht wech­seln wollen. Im Text von Fam­i­lien­vätern die ange­blich kurz­er­hand unter­schreiben, die aber nicht fotografiert oder namentlich erwäh­nt wer­den kön­nen. Per­so­n­en, die Ken­nt­nisse aus dem Inter­net über Strom­tar­ife haben, sind schein­bar gar nicht auf der Straße gewe­sen. Die Berichter­stat­tung ähnelt eher der Wer­bung als Journalismus.

In diesem Sinne bringt man dann auch so ein Zitat:

„Wer TE am Auto hat, der iden­ti­fiziert sich mit der Region. Der kann ja auch Strom und Gas von den TE-Stadtwerken kaufen“, blickt der Ibben­büren­er SPD-Rat­sherr Jür­gen Bosse in die Zukun­ft mit möglichst vie­len Kunden.

Nach dieser Logik kön­nen TE-Auto­kennze­ichen-Besitzer auch jeden Mor­gen gegen eine Teck­len­burg­er Eiche laufen, so blöd, wie sie sind. Gut, im Zitat klingt immer­hin schon ein wenig durch, dass der Tarif der Stadtwerke allein nicht gän­zlich überzeugt, da muss Lokalpa­tri­o­tismus her. Aber wie aufgezeigt: Wer Gas und Strom bei den Stadtwerken Teck­len­burg­er Land bestellt, zahlt im Ver­gle­ich jährlich bis zu 400€ mehr.

Warum muss mir über die Presse vorge­gaukelt wer­den, dass nur Dep­pen nicht den Stro­man­bi­eter wech­seln und zu den Stadtwerken Teck­len­burg­er Land gehen, obwohl sie eigentlich über ihren Großkonz­ern-Anbi­eter her ziehen? Kann man doch mal machen als Lokalpa­tri­ot, während die unin­ter­essierte Mut­ti für’s Töchterchen einen Luft­bal­lon abgreift.

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Deppenparade

Schon skuril, was auf der Dis­co Con­tact so rum­läuft: Völ­lig unbekan­nte Grin­se­back­en, die Rohrkrepier­er pro­duzieren, und sich gegen­seit­ig über­dreht ankreis­chen, um die Dümm­lichkeit ihres Auftritts zu kaschieren: AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH

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Neu im Bücherschrank (71): Rosamunde Pilcher — Muschelsucher

Kon­flik­te, die sich im Han­dum­drehen lösen lassen, Geschicht­en, deren Entwick­lung sich vorher­sagen lässt, zähe Gespräche, die nicht enden wollen: Willkom­men in der Welt von Rosamunde Pilcher.

muschelsucherbuecherschrank

Ein Bekan­nter von mir hat ein Geburt­stags­geschenk von mir mal als Schrottgeschenk missver­standen, seit­dem kriege ich solchen Plun­der zum Jahrestag. Ander­er­seits ist es für den einen oder anderen älteren Semes­ter was oder wie eine Rezensentin mal meinte, Pilch­er zeige, wie sich das Leben “nach dem zweiund­sechzig­sten Leben­s­jahr in die Länge ziehen kann”. 

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Metrickz-Bashing

Auf YouTube hat da neulich jemand eine Art Met­rickz-Bash­ing veröf­fentlicht, dass zu einem Teil daraus beste­ht, den Ibbtown-Wiki-Artikel zu ihm vorzule­sen und irgendwelche seicht­en Bemerkun­gen hinzuzufügen:

Das Niveau ist in etwa auf ein­er Höhe, dass unser Bash­er nicht den Unter­schied zwis­chen einem Gerichtssaal und einem Hör­saal ken­nt. Sowas nen­nt man heutzu­tage dann wohl einen Low­brain­er. Check die Kralle, Alda.

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Neu im Bücherschrank (70): Alexa Hennig von Lange — Relax

Heute mal zu ein­er Art Under­ground-Klas­sik­er der späten 90er Jahre des ver­gan­genen Jahrtausends:

RelaxBuecherschrank

Dies ist Alexa Hen­nig von Langes Geschichte eines Partyabends aus der Sicht eines Pärchens, das sel­bi­gen getren­nt von einan­der ver­bringt. Hat mir damals viel Freude beim Lesen­bere­it­et, ist inzwis­chen etwas anges­taubt, weil die Jugend von heute doch etwas übertech­nisiert daher kommt, aber was soll’s: Ein immer noch sehr lesenswert­er Schmök­er über Nicht­mehrkinder, aber noch keine richti­gen Erwachsenen.

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Steinfurt.tv weiter bei Gloria.tv

Let­ztes Jahr habe ich wohl etwas vorschnell vom Ende von Steinfurt.tv gesprochen. Die Betreiber waren von Zeitun­gen in die Enge getrieben wor­den, weil sie ihre Beiträge auf Gloria.tv zur Schau stell­ten. Noch im let­zten Juli beze­ich­nete der “Press­esprech­er des Bis­tums Essen, Ulrich Lota, gloria.tv als „Echoraum“ für recht­sex­trem­istis­che Gläu­bige inner­halb der römisch-katholis­chen Kirche”.

Mit Hin­weis auf die nicht min­der merk­würdi­ge Seite katholisches.info erk­lärt man nun auf Steinfurt.tv:

Mit Stand vom 1. Novem­ber (2013) liegt Gloria.tv in Deutsch­land im Alexa Rank­ing auf Platz Eins der katholis­chen Nachrichtenseiten. 

So als hätte es eine öffentliche Kri­tik an der Seite nie gegeben.

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Umgepohlt

Die Zwill­ings­brüder Pohl, die bei der NPD für die KV Ste­in­furt und Mün­ster zuständig sind, sind aus dem Lan­desvor­stand der Partei aus­geschieden. Vielle­icht macht man den Laden vor Ort dann auch mal dicht, gewählt wer­den sie eh nicht, in Mün­ster wer­den sie aus­gep­fif­f­en, und die Inter­net­seite des KV Ste­in­furt ist auch schon abgeschal­tet, ohne dass das jemand gemerkt hätte.

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