Fips, Fips, Hurra

Seit Tagen hat mein Kol­lege immer was zu Kich­ern am Mor­gen. Gestern kam er dann endlich mal raus, was er hat: “Deine Holde hat doch geschrieben, dass ihre Kol­le­gen jet­zt Fips Asmussen auf Twit­ter fol­gen, dass sie seine Witze für ganz blöde hal­ten, aber sie lesen dann doch alles durch.” Ja, und? “Naja, und sie behaupten doch immer, dass sie so gründlich arbeit­en, keine Märchengeschicht­en ver­bre­it­en und so.” Komm mal auf den Punkt. “Dann wurde ihre Kolumne über den Fips-Asmussen-Account geteilt und da fan­den sie sich wohl so geehrt, dass sie das retweet­et haben.” Was ist denn jet­zt das The­ma? “Die haben bis heute nicht geschnallt, dass das wed­er Fips Asmussen und seine Witze sind, noch wem sie da auf den Leim gegan­gen sind.” Ach, ja? “Sagen wir mal so, es kön­nte sein, dass Fips mor­gen fol­gen­den Witz twittert: 

Gehen zwei Jour­nal­is­ten an ein­er Kneipe vorbei.”

Dann ist der, sie wis­sen schon, ja endlich doch mal für einen Lach­er gut,

ihr Philibb

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Hausmacken

Ich habe ja nichts gesagt, als meine Holde sich Senf mit ein­er Prise Pfef­fer in die Schuhe geschmiert hat gegen ihre Schweiss­mauken, als sie den Kaf­feetisch mit Kupfer­münzen zugeschüt­tet hat wegen den Wespen oder als sie vorgestern rund um’s Haus Kaf­fee ver­graben hat wegen den Karma­punk­ten und so. Aber kriegt man’s gedankt? Nein, es wird gle­ich die Zeitung vollgeschrieben mit meinen Tipps, die ern­sthaft helfen.

Nur soll­ten sie nicht ihre T‑Shirts, son­dern ihre Box­er­shorts ins Eis­fach leg­en. Tun Sie’s! Räsonieren Sie nicht erst lange hin­ter­her! Kalte T‑Shirt’s brin­gen ja nur bed­ingt was, die Haut auf dem Oberkör­p­er heizt bei dem Wet­ter die sowieso schnell durch, eigentlich nur nass das Ganze. Aber woan­ders, sie wis­sen schon, da ist die Haut­struk­tur eine andere, da hüpfen ihre Ner­ven­zellen im Dreieck, wenn sie da mal kühlen bei diesen Tem­per­a­turen. Das gilt übri­gens für bei­de Geschlechter.

Ger­ade heute Abend, wenn meine Bay­ern wieder anfan­gen, die Bun­desli­ga zu beherrschen, ist eine küh­le Hose gefragt, wenn das erste Tor noch etwas auf sich warten sollte,

ihr Philibb

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Tomaten kosten

Da komm­ste nichts ahnend mor­gens im Büro und die Kol­le­gen machen sich einen Tomaten­scherz und platzieren einem Tomaten­saft und Tomaten­snack auf dem Schreibtisch. Da kannste guck­en, wie du willst, die sind am lachen. Ja, was kann unsere­ins denn dafür, dass meine Holde mit Tomaten­preisen über­fordert ist?

Es ist ja nicht nur das Rech­nen, es erschließt sich ihr ja auch nicht, dass es ganz unter­schiedliche Tomat­en gibt, Cock­tail­to­mat­en, Strauch­to­mat­en, Wild­to­mat­en, Ampel­to­mat­en, Flaschen­to­mat­en, Bios­trauch­to­mat­en, Bio­cok­tail­to­mat­en und weiß der Schin­der was noch. Frisch, getrock­net, ein­gelegt, zer­man­scht, wie man ger­ade lustig ist. Wenn sie jet­zt noch mein­er Hold­en erzählen, dass die alle unter­schiedliche Preise haben, dann platzt die. Auch weil die mit­tler­weile die Tomaten­preise immer von Euro in Tomat­en-Mark umrechnet.

Mir wär’s ja egal gewe­sen. Sie wollte halt auch mal einkaufen gehen und ich sagte, bring mir für’s Abend­brot Tomat­en vom Gemüs­e­s­tand mit, egal welche. Da hat man dann gle­ich den Salat.

Näch­stes Mal, da gehe ich aber wieder alleine einkaufen — sie wis­sen schon: das spart Zeit,

ihr Philibb

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Obstler

Seit Neuestem labert meine Holde ja den Geranien im Balkonkas­ten die Blät­ter vom Sten­gel. Da wurde es dann höch­ste Zeit, mich um’s Obst zu küm­mern — und mich auf die WM vorzubereiten. 

Dazu habe ich mir dann so einen gebo­ge­nen Flach­bild­schirm für draußen angeschafft, also für mein kleines Fußballplätzchen hin­ter dem Schutzwall beim Kom­posthaufen und der Aschetonne. Sie wis­sen schon: Männergebiet.

Getestet hab ich den dann gestern vorm Spiel mit der DVD Die schön­sten Bana­nen­flanken von Man­ni Kaltz. Bana­nen­flanken sagt man heute ja schon gar nicht mehr, dabei ist das so ein schönes Wort. Heute sagen die Béla Réthys dieser Welt, da hätte der Spiel­er auf rechts außen dem Stürmer genau auf die Omme gezirkelt oder sowas. Aber das ist ja nicht das gle­iche. Mit meinem Schirm kommt der Ball von links, zwirbelt sich in der ersten Runde des Schirms passend ein, beschle­u­nigt dann auf der Bre­it­seite um dann in der zweit­en Beuge zu ver­langsamen, damit der Stürmer ordentlich ein­net­zen kann. So muss das und nicht anders.

Dass es auch anders geht haben Jogis Bal­lza­uber­er dann ja noch gegen Kamerun gezeigt. Aber wie soll das auch was wer­den, wenn die den ganzen Tag Nutel­la ausm Glas leck­en und Bana­nen nur aus der Wer­bung ken­nen? Der Finke macht das schon richtig, schön in Kamerun die Jun­gens lais­sez-fairend trainieren, gegen Papua-Neuguinea gewin­nen, gegen den Rest gut ausse­hen und die Holde daheim in Deutsch­land die Botanik über den Win­ter quatschen lassen.

Im Kleinen werd’ ich das über die WM dann auch mal probieren,

ihr Philibb

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Molto non bene

Manch­mal kommst du hin­ter die Frauen auch nicht hin­ter. Da sitzen wir gemütlich beim Nach­barn zum Geburt­stags­feiern in großer Runde und seine Frau spielt sich halt gast­ge­berisch etwas auf — soll sie doch. Mein­er Hold­en miss­fällt sowas immer gle­ich, sie mag’s leise geord­net, nicht über die Strenge schla­gend, bedacht — sie wis­sen schon: spießig halt.

Nur geht mir sowas immer am Aller­w­ertesten vor­bei, was die Hüh­n­er da begack­ern. Mir klagte mein Nach­bar das Leid mit seinen Toskana-Ter­rassen­fliesenfu­gen. Die Fliesen sind erst vor 2 Jahren neu ver­legt wor­den, bei dem Regen wären die aber irgend­wie auseinan­der gegan­gen. Er wüsste gar nicht warum, ob’s am Regen läge? Oder an den Fliesen?

Ich meinte dann, sicher­lich etwas auftrumpfend, Nee, nix Regen, der Fugenspach­tel sieht allo­plas­tisch aus, dein Fugen­meis­ter hat da wohl krudes Zeugs verfugt.

Meine Holde war schon den ganzen Abend fuch­sig auf die Haush­er­rin, manch­mal kön­nen sich Frauen ja nicht so riechen. Da baut sich dann sowas von eine Abnei­gung auf, das kriegt man manch­mal gar nicht mit. Ver­standen hat meine Holde aus mein­er Äußerung wohl, dass ich nicht der Fugenspach­tel siehr allo­plas­tisch aus, son­dern mich auf die Seite der Nach­barin geschla­gen und gesagt hätte, seine alte Schachtel sähe phan­tastisch aus und dampft ab — ohne irgen­dein weit­eres Wort mit mir zu wechseln.

Solche Kindereien muss sie dann aber echt mit sich selb­st aus­machen. Mit dem Nach­barn musste ich eh noch die Spiel­regeln unseres Kick­tipp­spiels aus­machen, schließlich startet heute die Bun­desli­ga wieder. Da braucht man Ner­ven für,

ihr Philibb

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Holdendämmerung

Ach komm, beten, hörnse mir damit auf. Da kann meine Holde nicht genug von kriegen. Also, stellen Sie sich mal vor, Sie fahren mit dem Bus zum Zah­narzt und nutzen dort bevor Sie drankom­men die Örtlichkeit samt Klolek­türe. Zu wem hat da meine Holde schon alles gebetet, bevor der Arzt zu bohren anfängt?

Na, erst Mal zu Bla­sius von Sebaste wegen den Zahn­schmerzen, dann zu Vik­to­ria von Cór­do­ba, dass das Wet­ter gut ist, wenn man schon mal raus muss, zu Eligius für das Bezahlen der Fahrkarte, zu Fiacrius für’s Bus­fahren, zu Katha­ri­na von Alexan­dria, dass die Schüler im Bus nicht so ner­ven, zu Apol­lo­nia für die Zah­närzte, zu Kamil­lus von Lel­lis für die Zah­narzthelferin, zu Stephanus für die Prax­is, zu Julius I. für die Klofrau, zu Niko­laus für die Schif­fer, zu Franz von Sales für den Redak­teur der Klolek­türe, zu Bar­bara wegen der Kanal­i­sa­tion, zu Petrus, dass die Tür wieder aufge­ht, zu Joseph für den Behand­lungsstuhl und zu Bar­bara von Nikome­di­en für den Fall — Sie wis­sen schon — eines gewalt­samen Todes. Da ist die Rück­fahrt noch gar nicht mit drin.

Ich sage Ihnen, da ist aber mon­tag­mor­gens Kirmes am Früh­stück­stisch der Heili­gen, wenn meine Holde den Den­tis­ten auf­sucht. Möchte ja nur zu gerne wis­sen, wenn die anrufen, dass das mal ein Ende findet,

ihr Philibb

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Einmal Dexter und zurück

Da habe ich mich aber mal erschreckt, dass kann ich Ihnen sagen. Gestern komme ich heim, nach einem in der Hitze halt anstren­gen­den Tag, und renne in den Keller, um dort nach Eis, Tiefge­frohren­em und kalten Getränken Auss­chau zu hal­ten. Und kaum habe ich die Tür der Gefriertruhe hochge­zo­gen, sehen mich die Augen mein­er Hold­en an.

Da bin ich aber zusam­mengezuckt und wollte mich erst­mal kneifen lassen: Dieses Zerklein­ern und geord­net Ein­frieren träume ich doch immer nur. Kann mir doch nicht ent­gan­gen sein, dass ich das vor Kurzem in die Tat umge­wan­delt haben sollte.

Aber da fing sie auch schon an zu plap­pern, von wegen alter­na­tiv­en Erfrischung­meth­o­d­en, die sie da ger­ade am aus am testen war. Außer­dem habe sie gele­sen, dass schon in 80 Jahren bes­timmte Krankheit­en heil­bar sein sollen, bei denen man heute noch aufgeben müsste, und da wolle sie schon mal probeliegen.

Als sie dann auch noch davon anf­ing, ich solle ihr einen Spiegel run­ter­brin­gen, ob denn wenig­stens der Alterung­sprozess in den let­zten 20 Minuten aufge­hal­ten wor­den sei, musste ich mich sowas von beherrschen, die Tür nicht gle­ich wieder fall­en zu lassen, Sie wis­sen schon: Nur für den Kick, für den Augenblick,

ihr Philibb

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Widde, widde, witt

Das war ja zu erwarten. Neulich war es ja nur der E‑Book-Read­er, an dem meine Holde das Wenn der Bauern nicht schwim­men kann, dann liegt es an der Bade­hose vari­iert hat. Jet­zt nimmt das schon Über­hand auf die Umdeu­tung des gesamten Alltags:

Das Bad sei nicht ungeputzt, das sei das neue Vin­tage-Muster. Das Essen ist nicht ange­bran­nt, da seien frem­dar­tige Gewürze drin. Die Wäsche röche nicht, sie sei naturbe­lassen. Es gibt kein Unkaut mehr, nur noch Arten­vielfalt. Das Kinder-von-der-Schule-Abholen habe sie nicht vergessen, die Eigen­ständigkeit des Nach­wuch­ses würde gefördert. Das Auto ist nicht geklaut, das sei beim Car-Shar­ing und und und.

Ich bin ja kein Feind von All­t­ags­flucht­en, aber ich weiß immer­hin noch, dass ich flüchte. Manch­mal weiß ich nicht, ob Siewis­senschon sowas noch merkt,

ihr Philibb

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Laden und profitieren

Hab ich’s nicht gewusst: Das mit dem E‑Book-Read­er wird wieder dieselbe Geschichte wie mit allen akku­be­triebe­nen Neugerätschaften mein­er Hold­en. Handys, Smart­phones, Kam­eras, Schlüs­seltaschen­lam­p­en, Frauengeräte, ganz egal: Kaum ist der Nutzer darauf angewiesen, irgend­wann mal einen Steck­er in die Steck­dose zu steck­en oder Akkus aufzu­laden, wird das heikel bei mein­er Hold­en. Das Lesegerät, das wir angeschafft haben, hält ja auch nur einen Monat ohne Wiederver­sorgung aus. Das ist ja kaum zu schaf­fen. Zack war das Ding als neu­modis­ch­er Schnickschnack aussortiert.

Man muss sich halt nur abgewöh­nen, hier irgend­wie sie in irgen­deine Rich­tung zu drän­gen, son­dern sie immer nur bestäti­gen — im Han­dum­drehen wird man selb­st Besitzer eines umständlichen Gerätes. Ich lad mir jet­zt mal gle­ich, sie wis­sen schon, die Börse auf den Read­er und dann nichts wie ab in die Sonne, da lässt es sich am besten schmökern,

ihr Philibb

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Fremdstadthysterie

Ams­ter­dam ist immer eine Reise wert, das sage ich Ihnen mal. Ist eigentlich egal, wie das Wet­ter ist, ich mag es selb­st bei Regen durch die Straßen zu flanieren, über die Gracht­en, an der Ams­tel ent­lang, alles ist so her­rlich entspan­nt. Nur einen Fehler soll­ten Sie nicht machen: Ihre Holde mitnehmen.

Men­sch, was war die wieder am Zetern: Die Bürg­er­steige wären unbege­hbar, man würde dauernd über Fahrräder stolpern, die Fahrrad­fahrer hät­ten keine Helme auf, wo gäb’s denn sowas. Der Regen fiele schiefer als zuhause und da fahren Straßen­bah­nen! STRASSENBAHNEN! Keine Hys­terie, die ihr nicht spon­tan einen Trip ver­passt hätte.

Nicht mal das Ali­cia-Keyes-Konz­ert am Abend konnste so genießen. Da habe ich mir hin­ter­her dann ein Spässken gemacht. Sind wir noch so inne Kneipe und ich so zum Bar­keep­er, er solle ihr mal ein Drom­melsch ein­schenken. Bier kön­nen die Hol­län­der ja, da gibt’s nix. Heineken ist kalt sehr erfrischend, und Grolsch echt leck­er für ein Indus­triebier. Nur Drom­melsch, das ist so als wür­den Sie einem Frem­den vom deutschen Bier vorschwär­men und set­zen Ihm dann ein Köpi vor. Oder ein Pader­borner. Oder ein Osnabrück­er. Geht gar nicht. Der Jan­t­je guckt mich auch an, als ob ich ihn vereimern wollte und ich aber so, nee, das soll so, gebe ihm einen 20er und er macht sich auf zum Büd­chen, eine Dose holen.

Men­sch, was kon­nte ich auf ein­mal das Gefluche mein­er Hold­en genießen, die an ihrer abge­s­tande­nen Plörre nippte, während ich mein küh­les Grolsch die Kehle run­ter­gleit­en ließ. Unbezahlbar. Jet­zt muss ich aber weit­er, da warten noch, Sie wis­sen schon, ein paar Fre­unde auf mich,

Grolsch

ihr Philibb

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