Neu im Bücherschrank (83): Paulo Coelho — Elf Minuten

coelho11minuten Ich habe ja let­ztens einen Stapel Büch­er zum Büch­er­schrank geschleppt, weil die alle ganz drin­gend da rein mussten, und die Karte, auf der ich die Bilder davon gemacht habe, die habe ich dann in mein Pod­cas­tauf­nah­megerät gesteckt, weil mir ger­ade eine Karte fehlte und das Gerät, das machte mir dann erst mal die Karte platt und jet­zt sind die Bilder futsch. So viel zu diesem Buch. Nein, ich habe es ein­fach nicht gele­sen. Das Buch stand in ein­er Dio­genes-Buchhrei­he, die ich wohl ab irgend­wann so aufgerei­ht ganz schön fand, aber als ich die qual­i­ta­tiv let­ztens mal durchgeschaut habe, sind da doch einige auf die Abschus­sliste geset­zt wor­den und die Aufrei­hung habe ich auch aufge­hoben. Und ein­er der betrof­fe­nen Schinken war dieser hier.

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Manfred Spiekers Gender-Wahnsinn

Ich hat­te schon auf Face­book angekündigt, dass ich zu diesem The­ma noch was schreiben wollte, jet­zt sind schon ein paar Tage ins Land gegan­gen, aber ich komme dem den­noch mal nach.

Bei der KAB Bosco hat­te Man­fred Spiek­er einen Vor­trag hal­ten. Der Titel lautete: “Gen­der-Wahnsinn: Eine absurde Ide­olo­gie will unseren All­t­ag erobern”. Es ging natür­lich nicht um die merk­würdi­gen moralis­chen Hal­tun­gen der Katholis­chen Kirche, son­dern einem weitaus größeren Kampf: Dem Kampf gegen die Schwu­len­lob­by, die die Ehe bedroht:

Als „treibende Kraft“ hin­ter dem Gen­der-Main­stream­ing machte Spiek­er die „Lob­by der Homo­sex­uellen“ aus und beklagte, dass sich Poli­tik­er weltweit das Ziel zu eigen gemacht hät­ten, schwule, les­bis­che, trans­sex­uelle und inter­sex­uelle Anliegen zu legal­isieren. In der Fig­ur des öster­re­ichis­chen Sängers und Trav­es­tiekün­stlers, der als Kun­st­fig­ur „Con­chi­ta Wurst“ in diesem Jahr den Euro­vi­sion Song Con­test gewann, finde diese Entwick­lung aktuell Ausdruck.

Man merkt gle­ich: Argu­men­ta­tiv gibt es hier nur die Brech­stange, ser­iöse Argu­men­ta­tion muss man im Kampf gegen solche Geg­n­er wohl auch mal sein lassen. Bunt verklei­dete Män­ner in lan­gen Gewän­dern, und das außer­halb der Katholis­chen Kirche! Im gle­ichen Artikel beschw­ert sich Spiek­er übri­gens, für homo­phob gehal­ten zu wer­den. NEIN! DOCHOH!

Das war dann der KAB wohl doch zu grob und so wurde die Ver­anstal­tung auf dem Plakat mit “Gemein­wohl ohne Ehe? Die Fam­i­lie als Ressource der Gesellschaft” beworben.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Spiek­ers Mei­n­ung ist, die Fam­i­lie sei die einzige Lebens­ge­mein­schaft, von der die Gesellschaft etwas habe. Völ­lig ohne Belege, völ­lig ohne den Ver­such von Objek­tiv­ität: Hier zeigt ein Wis­senschaftler wis­senschaftlich­er Erörterung den Stinkefin­ger. Und die KAB Bosco darf sich mal fra­gen lassen, ob sie dem The­ma über­haupt gewach­sen war.

Nach Spiek­er zöge der aus der Luft her­beigewunkene Umstand, die Fam­i­lie sei die einzige für die Gesellschaft vorteil­hafte Lebens­ge­mein­schaft, mit sich, dass ein­er Fam­i­lie bei Wahlen eine eigene Stimme neben der Wahlstimme des Vaters, der Mut­ter und weit­er­er Wahlberechtigter zustünde. Ein zweck­ge­bun­denes Wahlrecht. Hat­te Spiek­er sich bis hier­her noch auf Hegel berufen kön­nen, der ursprünglich in der Fam­i­lie die Keimzelle moralis­ch­er Erziehung sah, ste­ht er nun alleine da. Somit stün­den einzel­nen Erwach­se­nen ein­fach so mehrere Stim­men bei Wahlen zu, was sich mit dem aktuellen Grundge­setz nicht vere­in­baren lässt. Auch aus streng argu­men­ta­tiv­er Sicht ist es unver­ständlich, da das Wahlrecht an sich nicht auf ein­er Zweck­be­grün­dung beruht. Hegel fand das Wahlrecht übri­gens ger­adezu obso­let, da es die Hoheit des Staates unterhöhle.

Spiek­er hat seine Forderung bere­its 2006 im Hof­blatt des deutschen Recht­spop­ulis­mus herun­terge­betet. Und eben dort kann man dann auch nach­le­sen, wohin die Reise noch führt: Denn wenn Fam­i­lien so wichtig ist, wieso bei zusät­zlichen Wäh­ler­stim­men aufhören? Wieso nicht eine Bevorzu­gung von Eltern­teilen bei Arbeit­se­in­stel­lun­gen? Und wieso da aufhören?

Spiek­er plädiert unter dem Deck­man­tel der Wis­senschaft für das, was er gut find­et. Nur diskri­m­iniert das eben alle, die nicht in seinem Sinne ver­heiratet sind: Unver­heiratete, Homo­sex­uelle und Alle­in­ste­hende (Mehrfach­nen­nun­gen möglich).

Im Hin­ter­grund ste­ht bei Spiek­er eine anti­aufk­lärerische Hal­tung:

Die Selb­sthingabe, nicht die Selb­st­bes­tim­mung ist der Schlüs­sel zu einem gelin­gen­den Leben.

Die Ein­stel­lung des kri­tis­chen Denkens ist dem­nach der Schlüs­sel zu einem gelin­gen­den Leben und ich darf sagen, Herr Spiek­er gehört wohl in dieser Hin­sicht zu den Fort­geschrit­te­nen. Selb­st­bes­tim­mung ist der zen­trale Begriff in der Ethik Kants. Für Spiek­er ist sie ein Schreck­ge­spenst, da auch der Selb­st­mord durch Selb­st­bes­tim­mung erlaubt sei. Dass Kant trotz des Aufrufs zu einem selb­st­bes­timmten Leben den Selb­st­mord als rechtlich erlaubte Möglichkeit auss­chließt, das hat Spiek­er gar nicht auf dem Radar.

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Verhaftung in Ibbenbüren

Wir hat­ten es Anfang 2014 schon mal über die Serie Shore, Stein, Papi­er. Darin behan­delt $ick “Erzäh­lun­gen aus einem Leben inmit­ten von Früh­stücks­blech und Affen, Koka­rausch und Wahn, Beschaf­fungskrim­i­nal­ität und Dro­gen­deals, Knastschlägerei und Flucht.…”

Mit­tler­weile ist man bei Folge 310 und nach Ibben­büren hat es ihn dabei auch schon geführt:

Max­i­m­il­ian Zier­er berichtete 2014 im Fluter in einem lesenswerten Artikel über die Serie.

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Guckloch

Wie in jedem Jahr so strö­men auch in diesem tausende Besuch­er zur Wirtschaftsmesse Guck­loch. Hier tre­f­fen Vertreter aus Wirtschaft­sun­ternehmen auf Wirtschaft­spoli­tik­er und stellen sich dem inter­essierten Pub­likum vor. Ich hat­te die Gele­gen­heit, mit dem Leit­er des Kreis­mar­ket­ings, Her­rn Dr. Franz-Josef Fiet­z­patt, über das Event zu reden.

Herr Dr. Fiet­z­patt: Was sind die großen Trends in diesem Jahr?

Ja, nun. Im let­zten Jahr haben wir auf der Guck­loch 2014 das kreisweit unter­stützte Pilot­lokal­pro­jekt “Neue Hügel für Altenberge” vorgestellt, mit dem wir über’s Mar­ket­ing ein lokales Pro­jekt über­lokal anschieben woll­ten. In diesem Jahr weit­en wir diese Idee aus.

Dieses friv­o­le Pro­jekt stieß ja nicht über­all auf Begeis­terung. Wie kann man sich den neuer­lichen Ver­such jet­zt genau vorstellen?

Ja, nun. Wir ste­hen hier ja zum Beispiel ger­ade schon vor dem neuen Treck­er Standgas 2000. Das ist eine Land­mas­chine, bei der im laufend­en Betrieb spezielle Geruch­saromen den nor­malen Betrieb­s­gerüchen hinzuge­fügt wer­den, um dieses ganz spezielle Lan­daro­ma weit über’s Land ver­bre­it­en zu kön­nen. Der Standgas 2000 befind­et sich ger­ade im Lokal­pro­jekt “We put the RECKE in TRECKER” im Einsatz.

Ja, das stinkt ja ganz schön.

Es stinkt nicht, es riecht.

Das klingt etwas aufwändig für eine kleine Gemeinde, gibt es schon weit­ere Pläne hierfür?

Ja, da drüben, da klet­tert der kleine Ben ger­ade den Treck­er hoch. Wenn der groß ist, soll er das Pro­jekt “We put the BEN in IbBENbüren” mit Leben füllen. Daneben arbeit­en wir noch an der Fleis­chtheken-Schau “We put the METT in METTingen”.

Aber ist das nicht etwas zu gewollt? Das klingt ja, als würde man zuerst einen Wortwitz nehmen und dann ver­suchen, lokal ein Pro­jekt dazu zu erfind­en. So als würde man mit “We put the RENTE in RENTHE” eine windi­ge Ruh­e­s­tands­gel­dan­lage der Banken unter­stützen wollen.

Pss­cht! Da sind wir dran!

Das stinkt doch zum Himmel!

Es stinkt nicht, es riecht.

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Zugunglück in Laggenbeck fordert zwei Todesopfer

Aus noch unklaren Grün­den hat sich gegen Mit­tag der Anhänger des Trak­tors gelöst und blieb auf den Schienen auf einem beschrank­ten Bah­nüber­gang am Fuch­sweg ste­hen. Ein Zug der West­falen­bahn kon­nte hier­auf nicht mehr rechtzeit­ig reagieren und prallte auf den Anhänger.

Auf der Pressekon­ferenz im Feuer­wehrg­eräte­haus an der Alsted­der Straß teilte Ober­staat­san­wältin Vogel­sang von der Staat­san­waltschaft Mün­ster mit, dass es zwei Tote gegeben habe und es sich um den Lok­führer und eine Frau han­delt. Es gibt 6 Schw­erver­let­zte und 35 weit­ere Betroffene.

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