Die Zwillingsbrüder Pohl, die bei der NPD für die KV Steinfurt und Münster zuständig sind, sind aus dem Landesvorstand der Partei ausgeschieden. Vielleicht macht man den Laden vor Ort dann auch mal dicht, gewählt werden sie eh nicht, in Münster werden sie ausgepfiffen, und die Internetseite des KV Steinfurt ist auch schon abgeschaltet, ohne dass das jemand gemerkt hätte.
Steinfurt.tv weiter bei Gloria.tv
Letztes Jahr habe ich wohl etwas vorschnell vom Ende von Steinfurt.tv gesprochen. Die Betreiber waren von Zeitungen in die Enge getrieben worden, weil sie ihre Beiträge auf Gloria.tv zur Schau stellten. Noch im letzten Juli bezeichnete der “Pressesprecher des Bistums Essen, Ulrich Lota, gloria.tv als „Echoraum“ für rechtsextremistische Gläubige innerhalb der römisch-katholischen Kirche”.
Mit Hinweis auf die nicht minder merkwürdige Seite katholisches.info erklärt man nun auf Steinfurt.tv:
Mit Stand vom 1. November (2013) liegt Gloria.tv in Deutschland im Alexa Ranking auf Platz Eins der katholischen Nachrichtenseiten.
So als hätte es eine öffentliche Kritik an der Seite nie gegeben.
Teletubbyjournalismus (2)
Was einmal funktioniert hat, das funktioniert auch noch ein Mal: Nicht nur die Pressetexte der Polizei kann man doppelt umgeschrieben und untereinander verwursten, das geht mit der KfD St. Ludwig genauso gut.
Neu im Bücherschrank (70): Alexa Hennig von Lange — Relax
Heute mal zu einer Art Underground-Klassiker der späten 90er Jahre des vergangenen Jahrtausends:
Dies ist Alexa Hennig von Langes Geschichte eines Partyabends aus der Sicht eines Pärchens, das selbigen getrennt von einander verbringt. Hat mir damals viel Freude beim Lesenbereitet, ist inzwischen etwas angestaubt, weil die Jugend von heute doch etwas übertechnisiert daher kommt, aber was soll’s: Ein immer noch sehr lesenswerter Schmöker über Nichtmehrkinder, aber noch keine richtigen Erwachsenen.
Ich bin kein Rassist, aber…
200 neue Flüchtlinge, ein Aufruf um Spenden und auf Facebook ist unter Ibbenbürenern der Mob los:
Metrickz-Bashing
Auf YouTube hat da neulich jemand eine Art Metrickz-Bashing veröffentlicht, dass zu einem Teil daraus besteht, den Ibbtown-Wiki-Artikel zu ihm vorzulesen und irgendwelche seichten Bemerkungen hinzuzufügen:
Das Niveau ist in etwa auf einer Höhe, dass unser Basher nicht den Unterschied zwischen einem Gerichtssaal und einem Hörsaal kennt. Sowas nennt man heutzutage dann wohl einen Lowbrainer. Check die Kralle, Alda.
Neu im Bücherschrank (71): Rosamunde Pilcher — Muschelsucher
Konflikte, die sich im Handumdrehen lösen lassen, Geschichten, deren Entwicklung sich vorhersagen lässt, zähe Gespräche, die nicht enden wollen: Willkommen in der Welt von Rosamunde Pilcher.
Ein Bekannter von mir hat ein Geburtstagsgeschenk von mir mal als Schrottgeschenk missverstanden, seitdem kriege ich solchen Plunder zum Jahrestag. Andererseits ist es für den einen oder anderen älteren Semester was oder wie eine Rezensentin mal meinte, Pilcher zeige, wie sich das Leben “nach dem zweiundsechzigsten Lebensjahr in die Länge ziehen kann”.
Deppenparade
Schon skuril, was auf der Disco Contact so rumläuft: Völlig unbekannte Grinsebacken, die Rohrkrepierer produzieren, und sich gegenseitig überdreht ankreischen, um die Dümmlichkeit ihres Auftritts zu kaschieren: AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!
Lokalpatriotismusstrom
Da ist noch Luft nach oben drin, nur irgendwie wird dieser Umstand beim Lokalblatt mit keiner Silbe erwähnt: Der Stromtarif der Stadtwerke Tecklenburger Land ist raus und befindet sich in einem Mittelfeldbereich vergleichbarer Tarife. Im Grunde genommen ist das okay, nur konkret bedeutet dieser Tarif z.B. für Familien einen Unterschied von bis zu 200€ in bezug auf günstigere Angebote. Der Tarif ist wirtschaftlich gesehen nur für Kunden der RWE interessant, die sich zudem nicht online über Tarife informieren. Bei Gaspreisen sieht es übrigens noch etwas deutlicher zu Ungunsten des Tarifs der Stadtwerke Tecklenburger Land aus.
Es ist bemerkenswert, dass dieser doch eher simple und offensichtliche Umstand totgeschwiegen wird: Im Video der IVZ ist von Personen die Rede, die angeblich gerne auf Großkonzerne schimpfen und dann doch nicht wechseln wollen. Im Text von Familienvätern die angeblich kurzerhand unterschreiben, die aber nicht fotografiert oder namentlich erwähnt werden können. Personen, die Kenntnisse aus dem Internet über Stromtarife haben, sind scheinbar gar nicht auf der Straße gewesen. Die Berichterstattung ähnelt eher der Werbung als Journalismus.
In diesem Sinne bringt man dann auch so ein Zitat:
„Wer TE am Auto hat, der identifiziert sich mit der Region. Der kann ja auch Strom und Gas von den TE-Stadtwerken kaufen“, blickt der Ibbenbürener SPD-Ratsherr Jürgen Bosse in die Zukunft mit möglichst vielen Kunden.
Nach dieser Logik können TE-Autokennzeichen-Besitzer auch jeden Morgen gegen eine Tecklenburger Eiche laufen, so blöd, wie sie sind. Gut, im Zitat klingt immerhin schon ein wenig durch, dass der Tarif der Stadtwerke allein nicht gänzlich überzeugt, da muss Lokalpatriotismus her. Aber wie aufgezeigt: Wer Gas und Strom bei den Stadtwerken Tecklenburger Land bestellt, zahlt im Vergleich jährlich bis zu 400€ mehr.
Warum muss mir über die Presse vorgegaukelt werden, dass nur Deppen nicht den Stromanbieter wechseln und zu den Stadtwerken Tecklenburger Land gehen, obwohl sie eigentlich über ihren Großkonzern-Anbieter her ziehen? Kann man doch mal machen als Lokalpatriot, während die uninteressierte Mutti für’s Töchterchen einen Luftballon abgreift.
Neu im Bücherschrank (73): Heinrich Böll — Ansichten eines Clowns
Diese Woche mal ein ungemeiner Aufreger der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts: Ansichten eines Clowns. Heute etwas aus der Zeit gefallen und überraschend düster geschrieben. Keine einfache Lektüre. Ein Mann scheitert mit seiner Ehe an den Wertvorstellungen seiner Zeit und taumelt als tingelnder Clown dem Abgrund entgegen.