4530 — Das erste soziale Netzwerk Ibbenbürens

Die Über­schrift macht ja schon klar, dass die Rede von sozialen Net­zw­erken etwas daneben ist, wenn es um das Gequatsche von Leuten im Inter­net geht, die räum­lich getren­nt vor Com­put­ern hock­en. Und es gibt natür­lich seit Jahrhun­derten soziale Net­zw­erke in Ibbenbüren.

Aber nun gibt es so ein soziales Net­zw­erk in den Begrif­f­en des Inter­nets halt auch für Ibben­büren: 4530. Net­zw­erken ohne dauernd auss­pi­oniert oder von Wer­bung zugemüllt zu wer­den und ohne über­flüs­sige Angaben von pri­vat­en Details.

Alles noch in den Kinder­schuhen, ger­ade was Tech­nik und Beteili­gung ange­ht, aber das Pro­jekt läuft eh ger­ade noch in der Beta-Phase, ganz ohne hochge­grif­f­ene Zielset­zung und Anspruch. Ich kann’s gebrauchen und vielle­icht der eine oder andere auch. Reicht.

Anmelden kann man sich mit seinem Face­book-Account oder ganz neu. Mehr da drüben.

Weiterlesen

Anja Karlizek unterstützt Anbau von gentechnisch verändertem Mais

Wir erken­nen die Vor­be­halte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der grü­nen Gen­tech­nik an.

ste­ht im Koali­tionsver­trag der aktuellen Regierung, bedeutet aber nicht, dass das irgen­det­was bedeutet.

Mich hat ja kurz nach der Wahl jemand gefragt, ob ich nicht wie er, Hoff­nun­gen durch die Wahl von Anja Kar­liczek ver­bände. Da war ich ja ger­ade noch am Kopf­schüt­teln, weil sie auf Face­book diese unerträgliche Mär von Arbeit­splatzver­lus­ten durch Erhöhung des Spitzen­s­teuer­satzes vom Stapel gelassen hat:

Mit der Erhöhung des Spitzen­s­teuer­satzes und der Ver­mö­gen­s­teuer tre­f­fen sie mit­tel­ständis­che Per­so­n­enge­sellschaften bei härter wer­den­dem Wet­tbe­werb ins Mark ihrer Exis­tenz. Sie riskieren ohne Not viele Arbeit­splätze und dann sind doch immer diejeni­gen am meis­ten betrof­fen, die nicht so leis­tungs­fähig sind. Denen helfen sie durch Steuer­erhöhun­gen nicht, son­dern riskieren deren Grund­lage. Für Dien­stleis­tungs­berufe kön­nen Sie am meis­ten tun, wenn Sie die Wertschätzung von Dien­stleis­tung neu in unser­er Gesellschaft ver­ankern. Bitte helfen Sie mir dabei!

Bei der CDU kommt man immer mit der Angst­macherei um Arbeit­splätze um die Ecke, wenn es um den Spitzen­s­teuer­satz geht. Als ob man ein Beispiel eines Lan­des geben kön­nte, wo das mal der Fall gewe­sen sei.

Wer die Hoff­nung immer noch nicht begraben hat: Anja Kar­liczek hat natür­lich auch brav das Vorhaben, gen­tech­nisch verän­derten Mais in Deutsch­land anzubauen, unter­stützt . Wie war das noch mit Risiko ohne Not? Wertschätzung? Anerken­nung der Vor­be­halte des Großteils der Bevölkerung?

Etwas plas­tis­ch­er erk­lärt es quer:

Weiterlesen

Frei nach Kant

Dr. Renate Engel ist von Andrea Bracht in der IVZ zu Kant inter­viewt wor­den. Natür­lich wird nie­mand Kant gerecht, wenn er so kurz mal eben raushauen soll, was an Kant dran ist. Das bedeutet aber auch nicht, dass man so falsch liegen sollte. Aber lassen wir die Inter­viewte zu Wort kommen:

Als erstes möchte ich den Begriff der Men­schen­würde nen­nen. Kant sagt: Eine Sache hat einen Preis. Aber eine Per­son, die zu sich sel­ber “Ich” sagen kann, die Ver­ant­wor­tung übernehmen kann, hat Würde. Und die Men­schen­würde ist unantastbar. 

[Frage Andrea Bracht:] “Die Würde des Men­schen ist unan­tast­bar” ist der Artikel unseres Grundge­set­zes. Den ver­danken wir Kant?

Sehr gute Frage. Die Anwort ist Nein. Mir ist auch unbekan­nt, dass Kant zwis­chen Per­so­n­en, die zu sich sel­ber “Ich” sagen kön­nen, und solchen, die das nicht kön­nen, moralisch unter­schieden hätte. Zur Bes­tim­mung ein­er Ver­let­zung der Men­schen­würde wird von deutschen Gericht­en oft­mals die Objek­t­formel herange­zo­gen, die sich an Kant anlehnt. Im Wort­laut Kants wird klar, worauf er aus ist:

Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann auch etwas anderes als Äquiv­a­lent geset­zt wer­den; was dage­gen über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquiv­a­lent ver­stat­tet, das hat eine Würde. […] was die Bedin­gung aus­macht, unter der allein etwas Zweck an sich selb­st sein kann, hat nicht bloß einen rel­a­tiv­en Werth, d. i. einen Preis, son­dern einen innern Werth, d. i. Würde. (Kant, AA IV, 434f.)

Offen­bar kön­nen Men­schen nach Kant eben auch Preise haben, wie Fuss­ball­spiel­er Ablös­esum­men, sie haben eben zudem auch eine Würde.

Worauf ich mit diesem ganzen Artikel hin­aus will: Heutzu­tage legt anderen Per­so­n­en, ger­ade wenn sie tot sind und sich nicht wehren kön­nen, sehr leicht Dinge in den Mund, die sie nicht behauptet haben. Wie z.B. dass Kant

uns Men­schen auf­fordert, selb­ständig zu philoso­phieren, anstatt Wis­sen von Philosophen in uns anzuhäufen.

Wo soll Kant denn sowas gesagt haben? Selb­st philoso­phieren, statt Wis­sen von Philosophen anzuhäufen? Kant hat eigentlich selb­st das Gegen­teil getan: Jahre­lang sich an anderen abgear­beit­et, und mit diesem Wis­sen seine eigene Philoso­phie aufgebaut.

Kom­men wir zum ange­blichen Frei­heits­be­griff Kants:

[B]in ich frei genug, über meinem Impuls zu ste­hen und anders zu han­deln, als ich es spon­tan tun würde? Das ist die Idee der Frei­heit, wie Kant sie ver­standen hat.

Nein, ist es nicht. Kant definiert 6 Frei­heits­be­griffe, die zu erläutern an dieser Stelle nicht nötig ist. Zu diesen zählt die oben gewählte For­mulierung nicht. Die gestellte Frage, kann ich über meinem Impuls ste­hen und anders han­deln als ich spon­tan han­dle, ist keine, die Men­schen nach Kant über­haupt beant­worten kön­nen. Wer so etwas behauptet ver­liert, den weisen Biolo­gen berechtigt darauf hin, dass Men­schen Hand­lun­gen ini­ti­ieren, bevor diese dem Men­schen im Geiste bewußt wer­den. Kurzum: Wäre das Kants Frei­heits­be­griff, wäre er wohl nicht haltbar.

Der Kat­e­gorische Imper­a­tiv. So in aller Munde und doch so kaum ver­standen. Angeblich

ein nicht inhaltlich gebun­denes Prü­fungsver­fahren. Das heißt, mir wird nicht inhaltlich gesagt: Du sollst nicht töten. Son­dern es wird gesagt: Prüfe, ob die Richtlin­ie, nach der Du jet­zt in dieser Sit­u­a­tion han­deln möcht­est, ein all­ge­meines Gesetz wer­den kön­nte. Ein Gesetz, das für jeden gilt, immer und auf der ganzen Welt. Wenn ja, dann kann ich danach han­deln — oder zumin­d­est sagen: Das wäre eine moralisch gute Hand­lung nach Kant.

Falsch. Alles kann nach Kant ein Gesetz wer­den, im juridis­chen Sinne. Die Frage im Einzelfall ist, ob die indi­vidu­elle Per­son dies wollen kann, genauer gesagt: wider­spruchs­frei wollen kann. Kant zielt hier auf die nicht bloß sub­jek­tive Ein­schätzung ein­er Hand­lung, nicht auf die Instal­la­tion eines Geset­zes. Zudem: Kant ist vor­sichtig bei moralisch guten Hand­lun­gen. So ein­fach wie im Zitat beschrieben, würde Kant nicht von moralisch guten Hand­lun­gen sprechen, da Men­schen partei­isch sein und sich irren können.

Kant hat den Glauben zu ein­er Sache jedes Einzel­nen gemacht.

Oh, das muss ein ganz neues Ergeb­nis der Kant­forschung sein. Aber ich denke, damit schus­tert man Kant schlicht zu viel zu.

Und so müssen wir — wenn wir Gott nicht zu einem wiss­baren Ding machen wollen, darauf ver­trauen, dass wir ihn als gute Macht in unserem Han­deln prak­tisch verwirklichen.

An dieser Stelle sollte mal her­aus­ge­hoben wer­den, dass dies eine Pri­vat­mei­n­ung ist und mit Kant nichts zu tun hat. Als I‑Tüpfelchen fasst die Jour­nal­istin dann das, was sie für den Kat­e­gorischen Imper­a­tiv hält, so zusammen:

Man soll also stets ratio­nal handeln.

Weiterlesen

Daniel Wichmann: Ella — Die abgestumpften Leiden des jungen W.

wichmannella Daniel Wich­mann hat ein auto­bi­ographisch anmu­ten­des Buch über einen Daniel Wich­mann geschrieben, der aus Ibben­büren stammt und sein Leben in Berlin durch Anschaf­fung eines Hun­des ver­sucht zu ändern. 

Jen­er Daniel Wich­mann lebt mit sein­er Fre­undin in der Bun­de­shaupt­stadt und ger­ade scheint er defin­i­tiv ins Erwach­se­nen­leben hineinzuschlid­dern: Seine Fre­undin ist auf dem Weg in eine weg­weisende beru­fliche Posi­tion, er schließt sein Studi­um ab und gelangt an seinen ersten Job, und in der Beziehung bah­nt sich an, dass klar wer­den soll, wohin die Reise geht. Allerd­ings kriselt es, die Fre­undin ver­misst am Ver­hal­ten ihres Fre­un­des etwas, er beschließt einen Hund zu kaufen, um zu zeigen, dass er bere­it ist, für die Beziehung etwas zu riskieren — denn er lei­det unter ein­er Angst vor Hun­den. Da bricht das Unheil auf ihn ein: Seine Fre­undin zieht es beru­flich nach Ham­burg, sein Job nimmt ihm die Zeit, sich passend um den Hund zu küm­mern. Er nimmt unangemeldet einen trink­freudi­gen und auch son­st chao­tis­chen Unter­mi­eter auf und ver­liert wegen Hund und Unter­mi­eter Job und Woh­nung. Für unseren Dandy ist dies allerd­ings ein Schritt in die richtige Rich­tung, denn erfind­et ein miet­bares Haus in der Umge­bung Berlins, in das er samt Fre­undin, die es in Ham­burg alleine nicht aushält, und Hund einzuziehen gedenkt.

Die Span­nung des Buch­es speist sich natür­lich etwas aus der Frage, inwieweit Wich­mann hier auto­bi­ographisch vorge­ht und was erfun­den ist. Zumin­d­est — und das ist die große Stärke des Buch­es — betreibt er keine Schön­fär­berei. Seine Haupt­fig­ur ist ein ziem­lich­er Kauz, fast apathisch im Umgang mit sein­er Umwelt. In den eige­nen vier Wän­den fährt er schon mal aus der Haut, während er außer­halb den Schwanz einzieht. Sein­er Fre­undin kauft er einen Hund, um die Beziehung zu ret­ten, was ein doch sehr selt­samer Schritt ist, wie auch die Fre­undin später anmerkt und in Trä­nen aus­bricht. Und ob das Vorhaben so über­haupt gelingt, ste­ht in den Ster­nen. Sein Unter­mi­eter ist im Gegen­satz zu sein­er eige­nen Spießigkeit ein Bon­vi­vant, mit dem der Buch-Daniel aber wenig anz­u­fan­gen weiß. Den Leser lässt er ger­ade anfangs mit vie­len Ver­gle­ichen, die unerk­lärt in der Luft hän­gen bleiben, und den Kapiteln vor­angestell­ten Zierz­i­tat­en alleine. Aber warum sollte es dem Leser auch anders erge­hen als den Per­so­n­en im Buch?

Wich­mann verkauft seine Leser nicht für blöd, riskiert einiges mit ein­er so auto­bi­ographis­chen Geschichte und liefert ein dur­chaus inter­es­santes Ibben­büren-Bild. Über­haupt sollte Ibben­büren öfter in der Lit­er­atur auf­tauchen, wenn man mich fragt. Also: Lesen Sie diese Geschichte!

Daniel Wich­mann — Ella: Ein Hund fürs Leben , ISBN: 3855357943, Erschei­n­ung­ster­min: 20.02.2014

Weiterlesen

Die Kanzlerin will den Genmais”

Einen merk­würdi­gen Artikel bringt die IVZ da, um das Gen­mais-The­ma auf lokales Niveau run­terzubrechen. Man erweckt den Ein­druck, als ob es bei diesem The­ma nur für heimis­che Bauern darum gin­ge, wegen Schädlin­gen eine zusät­zliche Mais­art zur Ver­fü­gung zu haben, und als ob das alles nur ein EU-Irrsinn sei:

EU – ist das vielle­icht die Abkürzung für „Ein­fach Unsinn“? Natür­lich nicht! Aber viele Men­schen denken so über die Europäis­che Union. Und wenn man sieht und hört, was die Damen und Her­ren im fer­nen Brüs­sel jet­zt aktuell in Sachen Gen-Mais getrieben haben, kön­nte man schon mal denken: Ein­fach Unsinn …

Äh, ja, wenn man die Hin­ter­gründe nicht ken­nt, sicher­lich. Und als Schreiber­ling der IVZ sind Hin­ter­gründe inzwis­chen wohl ein rotes Tuch.

Da liest man bess­er in Medi­en, die Hin­ter­gründe recher­chiert haben, was SPD-Ver­braucher­poli­tik­erin Elvi­ra Drobin­s­ki-Weiß im ARD-Mor­gen­magazin sagt :

Die Kan­z­lerin will den Gen­mais.” Mit der Enthal­tung habe sich die Regierung schließlich auch dem Druck der ein­flussre­ichen Nahrungsmit­tel­her­steller gebeugt.

Nicht dass Sie meinen, hier­bei gin­ge es nur um eine SPD-gegen-CDU-Geschichte, auch die CSU ist angefressen:

Josef Göp­pel, CSU-Poli­tik­er und Mit­glied im Umweltauss­chuss des Deutschen Bun­destages, schloss sich der Kri­tik an. Im rbb-Infora­dio sagte er: “Wenn Deutsch­land sich hier von vorn­here­in deut­lich posi­tion­iert hätte, wäre auch eine Mehrheit mit weit­eren Mit­glied­staat­en erre­ich­bar gewesen. ”

Quer zur Hal­tung, jede poli­tis­che Ver­ant­wor­tung kom­plett auf die EU zu schieben:

Weiterlesen

Klolektüre (14): Lustiges Taschenbuch Maus-Edition 4 — Alles Gute!

Micky Maus ist im Novem­ber let­zten Jahres 85 Jahre alt gewor­den. Das ist der Aufhänger dieser Aus­gabe.

Als Klolek­türe funk­tion­iert dieser Dis­ney-Com­ic-Schinken wie gewohnt. Allerd­ings bin ich entwed­er den Geschicht­en entwach­sen oder Micky-Maus-Geschicht­en sagen mir nicht son­der­lich zu. Jeden­falls gibt es in dieser Aus­gabe ger­ade mal eine Geschichte, die ich wirk­lich einiger­maßen inter­es­sant finde. Der Rest ist schon unglaublich banal gehalten.

Daher ist diese Aus­gabe ein pass­abler Begleit­er auf unserem Don­ner­balken und erhält fol­glich von fünf möglichen Klorollen:

Weiterlesen

Bi us … de Huus an die Kläraanlage

Gäß´ton seg­gt Hilde, dat de Huus an de Kläraan­lage niet afräten ward. De Huus an de Kläraan­lage?, segg ik.

Jaor, de Huus an de Kläraan­lage in Lang­wi­eschke. Dat ward ren­oviert un dann treck­en daor Utlän­ners in.
Utlän­ners wöörn voor söventig Joohr´n auk in Langewi­eschke intreckt. De hebb de Land urbor makt en Huus an Huus upboot.

Gäß´ton hebb ik in´t Kiekkassen gekiekt, wie Lüüe ener­we­gens tegen Mas­ten an gahn. Mas­ten vöör Stroom. Wullt ik auk nich hebben, aww­er wie kümmt de Strom in diene Plug­g­büss? Ward daor ringebeamt?
Makt dat äs ik. Miene Bio­gasan­laage makt de Strom en de Strom kümmt met een Kabel in´t Huus. Ik heb daor noch en paar Liter Dong voor diene Biogasanlaage.

Weiterlesen

Wie die WN versucht, auf einem totgerittenen Pferd zu reiten

Das Leis­tungss­chutzrecht ist ein tot­gerittenes Pferd. Mir ist noch kein Fall bekan­nt, in dem dieses Gesetz angewen­det wurde. Google hat auf dieses skurile Gesetz reagiert, indem auf der Seite Google News nur noch Artikel von Seit­en, die ihr Ein­ver­ständis zur Ver­we­nung soge­nan­nter Snip­pets gegeben haben, auf­tauchen. Die Vor­re­it­er des Axel-Springer-Konz­erns haben dieses Ein­ver­ständ­nis gegeben, deswe­gen tauchen Artikel dieses Ver­lages auf, die WN, die zum Aschen­dorff-Ver­lag gehört, und die IVZ tat­en dies nicht, deswe­gen find­et man keine Nachricht­en dieser Zeitun­gen auf Google News. Zumin­d­est kaum.

Das wollen einige Ver­leger wohl nicht auf sich sitzen lassen und übernehmen das Rud­er bei der VG Medi­en. Snip­pets sollen bezahlt werden:

«Wenn sich ein Anbi­eter dauer­haft bei den Leis­tun­gen von Ver­la­gen bedi­ent, muss auch eine Vergü­tung erfol­gen», sagte Aschen­dorff-Geschäfts­führer Eduard Hüf­fer. «Dies ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.»

Ja, sich­er. Es geht aber gar nicht um diesen Fall, son­dern um den Fall, dass man sein Ein­ver­ständ­nis erk­lärt, dass Snip­pets durch Google ver­wen­det werden. 

Da Google sich bis­lang strikt weigert, für die Darstel­lung von Snip­pets Geld zu zahlen, wird mit Span­nung erwartet, ob der abse­hbare Rechtsstre­it dazu führen wird, dass die Ange­bote der VG-Media-Ver­lage kün­ftig nicht mehr im Index der Such­mas­chine auftauchen.

Aha, Ver­leger erwarten nun also, was längst einge­treten ist: Ver­lage, die sich nicht bere­it erk­lären, dass Google Snip­pets zu ihren Artikeln ver­wen­det, fliegen aus dem Index. Der Axel-Springer-Ver­lag hat ja ger­ade dadurch irri­tiert, dass er ein­er­seits mas­siv das LSR gefordert hat, um dann hin­ter­her Google Snip­pets zu ges­tat­ten. Diese Infor­ma­tion wird im Pres­se­text irgend­wie ver­schwiegen. Immer­hin wird ange­fügt, dass die Artikel des Aschen­dorff-Ver­lags nicht mehr bei Google News zu find­en sind:

Auch die Aschen­dorff-Gruppe war betrof­fen: «Die Ange­bote unseres Ver­lags wur­den aus Google News ent­fer­nt, weil wir nicht auf die Bedin­gun­gen von Google eingestiegen sind», sagte Hüf­fer. «Wir hal­ten dieses De-List­ing für einen Miss­brauch ein­er mark­t­be­herrschen­den Stellung.»

Google News nutzt also laut Aschen­dorff-Ver­lag keine Snip­pets von Aschen­dorff-Pro­duk­ten und der Aschen­dorff-Ver­lag will nun aber doch Kohle sehen. Und wenn Google nicht Snip­pets des Aschen­dorff-Ver­lages nutzt, ist das ein Mark­t­miss­brauch, weil Aschen­dorff kosten­los Anspruch auf die Leis­tun­gen Googles hat.

So ver­wun­dert es dann auch nicht, dass bei den Kom­men­ta­toren im Heise-Forum kein Ver­ständ­nis den Ver­legern gegenüber aufkommt.

Weiterlesen