Neu im Bücherschrank(30): Bernhard Schlink — Der Vorleser

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Ja, da habe ich so gemeck­ert an der let­zten Büch­er­schranke­in­stel­lung, da kann man ja mal was zumin­d­est etwas besseres ein­stellen: Der Vor­leser von Bern­hard Schlink. Von vie­len wird das Buch für seine genaue Erzählweise und seine anre­gende Geschichte gelobt.

Ich selb­st habe das Buch vor Unzeit­en mal ange­le­sen, aber aufge­hört, dann in den Film reingeschaut und unter dessen Ein­druck ste­he ich noch. Schlinks Geschichte scheint mir in ihrem Kitsch nicht angemessen für die Zeit, in der sie spielt, trifft wed­er einen passenden Ton der Naz­izeit, noch der Auf­bruch­szeit nach dem zweit­en Weltkrieg. Die Haupt­fig­uren bleiben unver­ständlich und fremd.

Vielle­icht dochmal ganz lesen. Ander­er­seits ist dieser Weltbest­seller erstaunlich schnell in Vergessen­heit geraten.

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Ibbtown auf app.net

So, jet­zt gibt es auch ein offizielles Ibbtown-Pro­fil auf app.net. App.net ist bis­lang ein wer­be­freier, durch die Nutzer finanziert­er Dienst, der Twit­ter ähnelt, aber 256 Zeichen und ein paar Giga­byte an Spe­ich­er bietet. Der dienst wirkt aufgeräumter als Twit­ter, wo die Infor­ma­tio­nen irgend­wann kon­fus durcheinan­der­strumpeln — dafür ist die Nutzerzahl spür­bar geringer.

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Die Methoden der Supernanny

Katha­ri­na Saal­frank kommt Ende April nach Ibben­büren und es ist zu befürcht­en, dass dieser Besuch wieder ein­mal ziem­lich kri­tik­frei von stat­ten geht. 

Die ehe­ma­lige RTL-Mod­er­a­torin, bei deren Sendung der Deutsche Kinder­schutzbund um Abset­zung gebeten hat, da Team und Mod­er­a­torin nicht bei Gewalt gegen Kindern einge­grif­f­en hät­ten, ste­ht derzeit in einem Rechtsstre­it mit dem Betreiber der Inter­net­seite fernsehkritik.tv. Es geht um fol­gen­den Beitrag, und wer nach diesem Beitrag noch glaubt, dass die Dame in ihrem Fach ernst zu nehmen wäre, dem kann man wohl auch nicht mehr helfen:

Inhaltlich lehnt Saal­frank inzwis­chen ihre stille Treppe ab und tritt dafür auf den aus­ge­latscht­en Pfaden von Jes­per Juul rum. Bloßes Nachge­plap­per ist dem­nach zu erwarten:

Juul geht davon aus, dass ein Kind von Geburt an sozial und emo­tion­al eben­so kom­pe­tent ist wie ein Erwachsener.

Oder eben so inkom­pe­tent oder wie? Plapperplapperplapper…

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Neu im Bücherschrank(32): Sandra Mitchell — Komplexitäten

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Sich­er, sich­er, ange­treten ist diese Serie mit dem Anspruch, etwas geistre­ichere Lit­er­atur im Büch­er­schrank unterzubrin­gen. Aber ander­er­seits brin­gen wir auch immer wieder Büch­er unter, die zwar nicht son­der­lich gut sind, aber doch zu schade, um direkt ins Alt­pa­pi­er zu wandern.

San­dra Mitchells Buch Kom­plex­itäten. Warum wir erst anfan­gen, die Welt zu ver­ste­hen scheit­ert schlicht daran, dass die Autorin keinen Begriff von Kom­plex­ität hat und dem Leser vorstellt. Ein haarsträuben­der Anfänger­fehler. Zudem ist dieses Buch nicht die End­fas­sung des eigentlichen Textes, wenn auch der eigentliche Text das Grund­prob­lem nicht behebt. Vielle­icht kann ja jemand das Buch gebrauchen, um Gegen­the­sen daran abzuarbeiten.

An Unter­hal­tungslit­er­atur ist der Büch­er­schrank ger­ade gut bestückt, wer ger­ade nach sowas stöbert, sollte am Büch­er­schrank Halt machen. Desirée von Annemarie Selinko ist übri­gens immer noch da. Das wun­dert mich ja doch, wo unser zur Ver­fü­gung Gestelltes immer nach zwei Tagen schon wieder weg ist.

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Farbenblind

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Die IVZ berichtet darüber, wie eine Lehrerin von ein­er Sozialar­bei­t­erin im Straßen­verkehr drangsaliert wurde:

Die Lehrerin wurde jedoch vor Gericht von Staat­san­waltschaft und Vertei­di­gung der­art mit Fra­gen bom­bardiert, dass sie sich in Wider­sprüche ver­strick­te. Als sie von ein­er orange­far­be­nen Ampel sprach, fragte die Ober­amt­san­wältin: „Was ist orange, es gibt nur rot, gelb oder grün“. Die Zeu­g­in antwortete: „Ich sehe immer orange.“ – „Haben Sie Wahrnehmungsstörun­gen, sind Sie far­ben­blind“, fragte daraufhin die Anklagev­ertreterin. „Nein, son­st wäre ich nicht Lehrerin gewor­den“, antwortete die Zeugin.

Tja, Ver­wik­lun­gen in Wider­sprüche kann ich hier weit und bre­it nicht erken­nen. Der Witz ist ja: Zwar wird die mit­tlere Ampel­licht­farbe straßen­verkehrsrechtlich als “gelb” beze­ich­net, tat­säch­lich ist sie aber eher orange. Die Redeweise der Lehrerin ist somit nicht wahrnehmungs­gestört, son­dern schlicht richtig, nur die Ober­amt­san­wältin mis­sachtet den Unter­schied zwis­chen Dekla­ra­tion und tat­säch­lich­er Erscheinung.

Offen­sichtlich ist es für die Lehrerin ein Wider­spruch, Wahrnehmungsstörun­gen zu haben und den Beruf des Lehrers auzuüben. In den ver­wick­elt sie sich aber nicht. Abge­se­hen davon muss das eine Einzel­n­mei­n­ung sein *hust*.

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Kritik von Peta zum Zirkus “Universal Renz”

Die Tier­recht­sor­gan­isatzion Peta kri­tisiert den in Ibben­büren gastieren­den Zirkus:

Bei Uni­ver­sal Renz sind die Tiere der Willkür des vorbe­straften Zirkus­di­rek­tors schut­z­los aus­geliefert. Wenn die Behör­den das Tier­schutzge­setz ern­st­nehmen, muss Daniel Renz seine Genehmi­gung ver­lieren“, sagt Diplom-Zoologe Peter Höf­fken, Wildtier­ex­perte bei PETA.

Beim Zirkus seien wieder­holt gravierende Tis­chschutz- und Sicher­heitsmän­gel bean­standet wor­den, so die Organ­i­sa­tion. Auf Wikipedia find­en sich einige dieser Vor­fälle dokumentiert.

Die Tier­schut­zor­gan­i­sa­tion ani­mal peace Tier­hof hat fol­gen­des Video auf Youtube gestellt:

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Die Amazon-Links der Stadtbücherei

Die Partei DIE LINKE kri­tisiert auf Face­book, dass die Stadt­bücherei Ama­zon-Links auf ihrer Inter­net­seite ein­set­ze. Man ver­weist auf dort Beschäftigte, die “teil­weise men­sche­nun­würdig behan­delt” würden.

Okay, es ging in der Berichter­stat­tung eher um nicht dort, son­dern bei anderen Fir­men, die für Ama­zon arbeit­en, Beschäftigte, aber das nur am Rande. Was DIE LINKE kri­tisiert ist zunächst nicht ganz leicht zu erken­nen, aber wenn man bspw. auf diesen Link klickt und dann auf das Bild, dann gelangt man auf ein­er Seite von Amazon.

Die Seite ist mit einem so genan­nten Part­ner-Link verse­hen, d.h. das Ama­zon eine Pro­vi­sion an den­jeni­gen zahlt, zu dem der Part­ner­link gehört, wenn über diesen speziellen Link das gezeigte Buch erwor­ben wird. Der Part­ner­link hat die Ken­nung www­bib­di­ade-21 und da die Zahl keine son­der­liche Bedeu­tung hat, kann man ver­muten, dass es sich um jeman­den han­delt, der die Domain www.bibdia.de besitzt. Unter dieser Domain find­et man den Anbi­eter der Kat­a­log­soft­ware, die die Stadt­bücherei verwendet.

Die frage wäre also, wie man mit kom­merziellen Links auf städtis­chen Seit­en ver­fahren möchte, wobei solche auf ibbenbueren.de auch keine Sel­tenheit sind.

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Neu im Bücherschrank(33): Thomas Mann — Herr und Hund. Ein Idyll

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Das Vorhaben, in dieser Woche dieses 90seitige Bänd­chen reinzustellen, gibt mir die Möglichkeit, die Geschichte selb­st ein­mal zu lesen. Es ist Thomas Manns Danksa­gung an seinen Hund Bauschan, der ihm viel Freude bere­it­et. Er berichtet von der Jagd, von Spatziergän­gen und bilder­re­ich den Wald, in dessen Nähe Thomas Mann damals lebte. Son­der­lich lustig kam mir die Geschichte nicht vor, sie ist auch etwas sper­rig geschrieben, die Gewal­tan­dro­hun­gen gegenüber Tieren passen wohl nicht mehr ganz in unsere Zeit — allerd­ings befällt einen ein wenig die Wanderlust.

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