Klopf, klopf

Oh, *POPCORN*, die IVZ hat eine Abnehm­ex­per­tin aufgetrieben, die sog­ar schon ein eigenes Buch auf dem Markt hat. Die Kun­den­rezen­sio­nen auf Ama­zon dazu kom­men mir zwar größ­ten­teils wie Anfänger­fakes vor, aber was soll’s.

Die Heil­prak­tik­erin meint, sie habe ein Abnehmver­fahren, das bess­er wirkt als “kon­ven­tionelle Diäten”. Was ist denn hier das spezielle Ele­ment, das ste­ht in der IVZ ja irgend­wie gar nicht beschrieben? Kaf­fee ver­graben? Dreimal um’s Haus ren­nen vor dem Stuhl­gang? Nein, ganz falsch: Es ist Klopfen!

Und das machen wir doch jet­zt alle mal: Entspan­nen Sie sich, lassen Sie ihre Arme leicht baumeln, heben Sie nun ihren recht­en Arm, beu­gen Sie ihn etwas und tip­peln sie sich erst­mal mit dem Zeigefin­ger ganz san­ft gegen die Schläfe. Dann lassen Sie ihre Seele ihren Klopfrhyth­mus find­en. Ganz leicht aus ihrem Inneren her­aus. Klopfen Sie immer weit­er! Jet­zt erzäh­le ich Ihnen noch, dass eine Beratungsstunde für indi­vidu­elles Klopfen 180 € kostet, und Sie sehen: Das Klopfen hat automa­tisch eine viel höhere Tak­t­fre­quenz angenom­men! Die Tak­t­fre­quenz der Seele.

Paul Ulrich Unschuld vom Horst-Görtz-Stiftungsin­sti­tut an der Berlin­er Char­ité meint zu diesem Ver­fahren:

Es gibt keine ern­sthafte Forschung zur Effizienz solch­er Maß­nah­men etwa bei Dia­betes — und kein ser­iös­er Endokri­nologe würde sich je an so etwas herantrauen

aber für das Niveau der IVZ reicht es dann eben doch, darüber einen kom­plett kri­tik­losen und das The­ma nicht hin­ter­fra­gen­den Artikel zu schreiben.

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